Eigenlob stinkt oder Eigenlob stimmt? Fragt man Formel-1-Veteran Fernando Alonso, trifft wohl Letzteres zu. Nach zuletzt schwierigen Wochen für Aston Martin lobt dieser zumindest eine Sache: sich selbst.
In die Saison 2023 startete Aston Martin noch begleitet von großem Staunen. Alonso fuhr regelmäßig auf das Podium. Die überzeugende Entwicklung des Teams wurde hochgepriesen. Nun wurde der Rennstall als Überraschungsstar längst von McLaren abgelöst und ein Podium ist deutlich seltener geworden. Besonders bei den letzten paar Rennen lief es für Aston Martin nicht rund und die großen Punkte blieben aus.
Beim Grand Prix von Japan qualifizierte sich Alonso auf Rang zehn und beendete das Rennen schließlich auf P8. "In der Theorie haben uns die Highspeed-Kurven in Suzuka im Vorfeld schon zu schaffen gemacht, was auch in Katar der Fall sein wird", verrät der zweifache Weltmeister. "Auf dem Papier ist das nicht die beste Strecke für uns."
Für Schadensbegrenzung sei jedoch gesorgt. "Auch an schwierigen Tagen schaffen wir es ins Q3, dank meiner richtig guten Runden", so Alonso. "Diese Art von Qualifyings werden von vielen Leuten überhaupt nicht bemerkt, aber ich bin sehr stolz darauf."
Alonso kritisiert Fahrer-Rankings
Trotz eigenen Bemühen beeinflusst die absteigende Leistung von Aston Martin in der F1-Saison 2023 Alonsos Ergebnisse und dessen Bewertung in den Fahrer-Rankings, die etwa die Formel 1 und auch Motorsport-Magazin.com für jedes Rennwochenende veröffentlichen. Der Asturier beobachtet diese Entwicklung mit Kopfschütteln.
"Mein Performance-Level ist über die gesamte Saison gleichgeblieben", betont Alonso. "Zu Beginn des Jahres wurde ich jedoch besser bewertet. Da bekam ich im Fahrer-Ranking der Formel 1 noch neun oder zehn Punkte. Jetzt sind es vier oder fünf. Ich bin jedoch gleich stark geblieben."
Auch der derzeitige F1-Dominator auf strengem Weltmeister-Kurs ist von der schwankenden Bewertung nicht ausgeschlossen. "Bei Max [Verstappen] hat man dasselbe gesehen", so Alonso. "Er ist nicht auf einmal in Japan aufgewacht, nachdem er in Singapur geschlafen hat. Dort lag er in der Bewertung der Formel 1 nur auf Rang 11, war aber der beste Fahrer von uns. In Japan war er dann wieder auf Pole und immer noch der Beste."
Aston Martin will experimentelle Wege einschlagen
Damit das Fahrer-Ranking wieder Alonsos echtes Können widerspiegelt, muss sich bei Aston Martin noch etwas tun. "Unser Zugang zu den Rennwochenenden hat sich geändert", verrät der zweifache Weltmeister. "Wir versuchen ein paar experimentelle Wege einzuschlagen, etwa was das Setup oder das Auto betrifft, aber auch für nächstes Jahr."
Daran sollen auch für den AMR23 herausfordernde Strecken, wie etwa der als nächstes anstehende Losail International Circuit in Katar, nichts ändern. "Wir sehen uns an, wie wir die Reifen managen und wie wir das Qualifying oder das Rennen priorisieren können", sagt Alonso. "Hinter den Kulissen spielt sich einiges ab, auch an schwierigen Rennwochenenden. Wir machen Beobachtungen, wir lernen und wir sehen uns an, was unsere Mitstreiter machen. Besonders McLaren ist interessant. Ihr Fortschritt ist bemerkenswert und sollte uns Inspiration für nächste Saison geben."
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