„Der Sitz brennt, gibt es irgendetwas, dass wir tun können?“, funkte Fernando Alonso in Runde 27 an sein Team. Der Spanier kämpfte ab Runde 15 mit einem brandheißen Sitz, genauso wie Teamkollege Lance Stroll, der durch eine Track-Limit-Strafe die Punkte knapp verpasste.
Alonso: Könnt ihr mir Wasser über den Sitz schütten?
Für Alonso gab es auf die schnelle nur eine Lösung für das „heiße Problem“ in seinem AMR23. „Auf der rechten Seite hat es gebrannt. Ich habe auch gefragt, ob sie mir etwas Wasser beim Boxenstopp reinschütten können, aber das ist scheinbar nicht erlaubt“, so der Asturier.
Ein paar Runden später (in Runde 33) folgte ein Ausritt des Spaniers, dieser war allerdings nicht auf den heißen Sitz zurückzuführen. „Ich hatte Probleme mit dem Grip in dem Moment, das hat uns eventuell eine oder zwei Positionen gekostet“, berichtete Alonso.
Ins Ziel kam der Spanier rund 10 Sekunden hinter Charles Leclerc und 15 hinter George Russell im Mercedes, der gegen Ende noch einmal die Soft-Reifen aufzog. Ob es für den Briten gereicht hätte, ist fraglich, ein deutlich engeres Duell mit Charles Leclerc wäre jedoch wohl möglich gewesen.
"Wir waren aber konkurrenzfähig und ich bin nach ein paar Wochenenden mit fehlender Pace glücklich P6 mitnehmen zu können. [...] Nächstes Mal läuft es noch besser", verspricht der Aston-Martin-Pilot.
Stroll und Alonso hadern mit heißen Temperaturen
Teamkollege Lance Stroll verpasste die Punkte nur knapp, auf der Strecke kam der Kanadier sogar auf Platz neun ins Ziel, doch durch eine Track-Limit-Strafe verlor er wieder zwei Positionen. „Es ist enttäuschend, keine Punkte nach so einem harten Rennen mitzunehmen, vor allem physisch.“
Insbesondere über die Track-Limit-Politik der Königsklasse bei sehr anspruchsvollen Bedingungen echauffierte sich Stroll. „Ich bin mehrmals weggetreten im Auto. Sie haben die Strecke enger gemacht, wodurch man die Kerbs nicht mehr spürt, sondern sie sehen muss.“
Das Problem war, im Rennen konnte ich sie dann nicht mal mehr sehen, weil ich ohnmächtig geworden bin“, berichtete Stroll von der Tortur des Katar-GP. "Es ist ein Witz, dass sie dafür Strafen aussprechen. Sie muten uns das zu und geben uns dann Strafen für Track Limits“, wütete der Kanadier.
Alonso pflichtete seinem Teamkollegen bei. „Katar ist zu dieser Zeit des Jahres immer extrem. [...] Sicherlich in den Top-3 anspruchsvollsten Rennen. Es war eine Überraschung, gestern war es nicht so extrem. Vielleicht war es da windiger“, vermutete der Spanier. „Als Sport sollten wir bei solchen Temperaturen über Maßnahmen nachdenken.“
McLaren rückt im Kampf um P4 bedrohlich nah an Aston Martin heran
Trotz Alonsos sechstem Platz und damit acht gewonnen Punkten inklusive eines Zählers im Sprint – McLaren konnte in Katar den Rückstand auf Aston Martin drastisch verkürzen. 47 Punkte sammelten die Papayas an diesem Wochenende.
Damit fehlen ihnen insgesamt nur noch elf Zähler auf Aston Martin. Eine Ablöse im Kampf um Platz vier in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft scheint unausweichlich – vielleicht sogar schon am nächsten Rennwochenende in Austin.
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