Der Umbau der Formel-1-Rennstrecke in Singapur kam am Freitag gut bei den Fahrern an. Die Entfernung von vier Kurven im letzten Sektor sorgte für eine Reduktion der Rundenzeiten von über zehn Sekunden. In Kombination mit einem neuen Asphalt lässt das Layout in Sachen Fahrspaß keine Wünsche offen. Im Rennen könnte die neue Highspeed-Sektion allerdings nicht so ins Gewicht fallen, wie sich die Piloten es erhofft hatten. Für die von ihnen geforderte DRS-Zone kam keine Mehrheit unter den Teams zustande. Lewis Hamilton ist davon nicht begeistert.

"Alle Fahrer, wir alle haben es bei der FIA angefordert. Die FIA hat die Teams gefragt und ein paar Teams haben es abgelehnt", moniert der Mercedes-Pilot. Auf dem Marina Bay Street Circuit gibt es ohnehin schon drei DRS-Zonen. Die erste befindet sich auf der Start- und Zielgeraden, die zweite zwischen den Kurven fünf und sieben, während die dritte zwischen Turn 13 und Turn 14 installiert ist.

Unmittelbar danach beginnt mit der neu geschaffenen Geraden der nächste Hochgeschwindigkeitsabschnitt, welcher sich zwischen den Kurven 14 und 16 erstreckt. Ein leichter Linksknick, welcher im sechsten Gang mit rund 230 km/h durchfahren wird, wird als Turn 15 gezählt. Dieser könnte einer der Gründe sein, weshalb eine DRS-Zone abgelehnt wurde.

"Die FIA macht sich Sorgen um die Sicherheit in diesem kleinen Linksknick, denke ich", mutmaßte Alpine-Fahrer Esteban Ocon. Für die Hauptdarsteller besteht allerdings kein Grund zur Besorgnis, wie er anfügt: "Ich persönlich und auch die anderen Fahrer gehen davon aus, dass das kein Problem sein wird."

Neue DRS-Zone für Hamilton unabdingbar

Hamilton fürchtet, dass sich der neue Streckenabschnitt ohne DRS-Zone negativ auf die Rennaction auswirkt. "Ich glaube im Moment nicht, dass es mehr Überholmanöver geben wird. Vielleicht wird es in Kurve sieben etwas mehr Überholmanöver geben, einfach weil die Strecke in den ersten paar Kurven besser ist. Aber ich denke, wir brauchen DRS in diesem neuen letzten Abschnitt", fordert der siebenfache Weltmeister.

Er möchte versuchen, zusammen mit den anderen Fahrern noch eine Änderung zu erwirken. "Wir werden also versuchen, das Thema in der Fahrerbesprechung anzubringen", kündigt der 38-Jährige an. Dass sich ein Teil der Teams querstellte, sieht er nicht gerne. "Die Teams sollten für mehr Racing sein, nicht dagegen. Es ist interessant, dass es ein paar Teams gibt, die dagegen sind. Aber wir werden es diskutieren und versuchen."

Hamilton schwärmt vom neuen Singapur-Layout

Abgesehen davon war die Verkürzung des Marina Bay Street Circuit auf 4,940 Kilometer für Hamilton ein voller Erfolg. "Sie haben mit den Streckenänderungen einen tollen Job gemacht. Ich liebe es jetzt mehr denn je, diese Strecke zu fahren", sagt er. "Der neue Streckenbelag ist großartig und macht die Strecke noch angenehmer zu fahren. Die Entfernung der vier Kurven am Ende der Runde hat die Strecke absolut perfekt gemacht. Es ist unglaublich zu fahren." Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Singapur gibt es hier im Liveticker.