Haas brachte als einziges Team keine Upgrades nach Singapur. Während die Konkurrenz neue Teile austestete, spulte der amerikanische Rennstall nur das übliche Freitags-Programm ab. Dabei musste sich Nico Hülkenberg in beiden Trainings knapp hinter Teamkollege Kevin Magnussen einreihen. Der Deutsche fuhr auf P17 und P11, während Magnussen P15 und P9 vorweisen kann.

"Wir haben alle üblichen Daten über das Auto und die Strecke gesammelt", fasst Hülkenberg den Freitag zusammen. "Wir haben mit dem Set-Up gespielt, daran gearbeitet und ein paar Runs hinbekommen. Für heute Abend gibt es daher noch viel anzusehen."

"Es war heute kein schlechter Freitag für uns", zeigt sich Haas-Teamchef Günther Steiner zufrieden. "Es scheint, dass das Auto hier ein bisschen besser funktioniert. Ich möchte jedoch keine voreiligen Schlüsse ziehen."

Von FP1 auf FP2 konnten sich beide Haas-Piloten um jeweils sechs Positionen verbessern. Scheinbar gelang es Haas auch ohne Upgrade nachzulegen. "Wir haben unsere Tests durchgeführt und einige Verbesserungen gefunden, die den Fahrern gefallen", verrät Steiner.

Hülkenberg: Rennen wird Herausforderung

Dennoch plagt das Team dasselbe alte Manko. Der VF-23, auch als Reifenfresser bekannt, hat große Probleme, wenn es über mehr als eine Runde geht. "Ich denke, dass wir im Qualifying ziemlich konkurrenzfähig sein sollten, aber was das Rennen angeht, wird es eine Herausforderung", gibt Hülkenberg zu.

Teamkollege Magnussen teilt diese Einschätzung. "Auf einer Runde mit wenig Benzin war es gut, bei mehr Benzin kämpfen wir immer noch mit der Pace. Es ist die High-Fuel-Leistung, die fehlt und worauf wir uns schon die gesamte Saison konzentrieren." Das Ausmaß des Longrun-Defizits macht Haas-Teamchef Steiner deutlich: "Es war heute nicht möglich, mehr als acht oder neun aufeinanderfolgende Runden zu fahren."

Haas sieht Chance durch Qualifying

An der dauerhaft beklagten Longrun-Pace wird sich über Nacht wohl kaum viel ändern lassen, daher setzen die Haas-Piloten beim Singapur-GP auf das Qualifying. "Ich gehe davon aus, dass es wieder eng wird", sagt Hülkenberg. "Die Runden sind schnell, das bringt das Feld näher zusammen und die kleinsten Unterschiede können große Auswirkungen haben. Ich möchte mich so weit vorne wie möglich qualifizieren, da das Überholen hier schwierig ist."

Auch Magnussen hält an diesem Plan fest. "Singapur ist eine der Strecken, auf denen es schwieriger ist zu überholen. Wenn man weiter vorne starten kann, bedeutet das hier vielleicht ein bisschen mehr als auf anderen Kursen. Hoffentlich gelingt uns ein gutes Qualifying, damit wir am Sonntag versuchen können, eine gute Position zu halten." (Formel 1 live aus Singapur: News von heute im Ticker)