Der Kampf um Platz 2 in der Konstrukteurs-WM geht in Singapur in die nächste Runde. Nach dem Trainingsfreitag steht Ferrari als vorläufiger Favorit auf den Rennsieg da. Selbst Klassenprimus Red Bull scheint an diesem Wochenende langsamer als die Scuderia zu sein. Doch auch Aston Martin, dass sich mit Ausnahme des Alonso Podiums in Zandvoort, schon länger im Abwärtstrend befindet, kann sich an diesem Wochenende gute Chancen auf eine ordentliche Punkteausbeute ausrechnen. Fernando Alonso beendete den Trainingsfreitag auf Platz 4, Lance Stroll landete außerhalb der Top-10. Die Longrun-Daten sind vielversprechend. Was ist für Aston Martin in Singapur möglich?
Echsen stören FP1 - Zweites Training vielversprechend für Aston Martin
Das 1. Freie Training war aufgrund mehrerer Faktoren nicht besonders aussagekräftig. Erstens wurde das FP1 noch bei Tageslicht absolviert. Sowohl das Qualifying als auch das Rennen werden allerdings unter dem Nachthimmel Singapurs stattfinden, also bei komplett anderen Bedingungen. Dadurch nahm kaum eines der Teams in der ersten Einheit den Medium-Reifen her, um diesen für das FP2 zu sparen. Des Weiteren wurde die erste Trainingseinheit durch zahlreiche Echsen unterbrochen, die sich auf die Strecke verirrten. Alonso und Stroll landeten auf den Plätzen 8 und 11.
Vor dem FP2 kehrte die Nacht über Marina Bay ein und die Sonne verzog sich hinter dem Horizont. Dadurch herrschten für die zweite Trainingseinheit ähnliche Bedingungen, wie sie für das Rennen am Sonntag erwartet werden. Für die erste halbe Stunde ging fast das komplette Feld, auch die beiden Aston-Martin-Piloten, auf den Medium-Reifen auf die Strecke. Fernando Alonso war bereits zu diesem Zeitpunkt konstant auf den vorderen Plätzen zu finden und lieferte sich ein Fernduell mit den beiden Ferraris um die schnellste Rundenzeit. Die Longrun-Daten des 42-Jährigen bewegten sich an diesem Nachmittag ebenfalls in den Top-5, die nur durch gut zwei Hundertstel getrennt waren. Lance Stroll fuhr währenddessen Zeiten unmittelbar außerhalb der Top-10.
Als es dann in die ersten Qualifying-Simulationen ging, wurde aus dem Duell an der Spitze ein Dreikampf. Denn auch Mercedes, in dieser Saison eher für die Pace im Rennen bekannt, mischte sich im Kampf um die vorderen Plätze mit ein. Red Bull war in der zweiten Trainingseinheit ungewohnt weit davon entfernt, um die Spitzenpositionen mitzufahren. An Ferrari kam Alonso schlussendlich nicht vorbei. Über drei Zehntel fehlten dem Routinier auf seinen spanischen Landsmann Carlos Sainz, der an diesem Nachmittag die schnellste Zeit in den Asphalt brannte. Alonso lag in den Qualifying-Simulationen hinter Ferrari und auf Augenhöhe mit beiden Mercedes-Fahrern. Teamkollege Stroll landete schlussendlich auf Platz 14 - fast eine Sekunde langsamer.
Singapur GP: Nächstes Podium für Fernando Alonso?
Die Daten aus den Qualifying-Simulationen dürften Aston Martin, speziell Fernando Alonso, für das restliche Wochenende Mut machen. Auf dem engen Marina Bay Street Circuit ist Überholen traditionell nur schwer möglich. Zwar wird es in diesem Jahr eine neue Gerade geben, doch zum Bedauern der Fahrer ist diese nicht mit DRS ausgestattet und macht das Überholen dadurch nur bedingt einfacher. Ein gutes Qualifying-Ergebnis ist in Singapur weiterhin elementar wichtig. "Es ist sehr eng. Wir können entweder P5 oder P6 sein, oder im Q3 ausscheiden. Wir müssen auf alles gefasst sein und die Runde in Q2 und Q3 gut hinbekommen", stellte Fernando Alonso nach dem zweiten Training klar.
Für das Qualifying am Samstag besteht eine moderate Regengefahr. Das Rennen soll hingegen weitestgehend unter trockenen Bedingungen stattfinden. Von Red Bull ist zwar noch ein Schritt nach vorne zu erwarten, doch Aston Martin und Fernando Alonso könnten sich am Samstag durch ein gutes Qualifying bereits in eine gute Position bringen - die Daten aus dem Training sind jedenfalls vielversprechend. Im Rennen legt der AMR23 bekanntermaßen meistens noch eine Schippe drauf, sodass ein erneutes Podium für Fernando Alonso derzeit nicht komplett unrealistisch erscheint. Lance Stroll hingegen muss seinen Blick auf den Einzug in das Q3 und die hinteren Punkteränge richten. "Ferrari ist wahrscheinlich, wie in Monza, außerhalb unserer Reichweite - sie sind einfach ein bisschen zu schnell. Red Bull wird morgen auch schnell sein, wenn es drauf ankommt", trat Alonso nach dem Training auf die Bremse. (Formel 1 live aus Singapur: News von heute im Ticker)
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