In Zandvoort erwartete niemand die starke Williams-Form, in Monza rechnete jedoch jeder mit dem britischen Traditionsteam. Schließlich fuhr Formel-1-Debütant Nyck de Vries schon mit dem 2022 eingesetzten FW44 in die Punkte. Doch stärker als in Zandvoort wirkte Williams nicht. Alex Albon fuhr zwar Platz sieben ein, musste jedoch das gesamte Rennen in den Rückspiegel blicken. Aussicht: McLaren. Hitze und Reifenverschleiß schränken die Williams-Performance ein.

Albon: Eins der härtesten Rennen meiner F1-Karriere

"Das war vermutlich eins meiner härtesten Rennen, aber auch das, auf das ich am meisten stolz bin, also bin ich sehr glücklich", freute sich Alex Albon über seinen erkämpften siebten Platz. Vom Rennstart hinweg hielt der Williams-Pilot Oscar Piastri und Lando Norris hinter sich, die auf Fehler seitens Albon lauerten.

Doch den beging der Brite nicht. Albon blieb gelassen, Norris Piastri versuchten es immer, wieder, doch abgesehen von Lewis Hamilton auf frischen Medium-Reifen, gab es kein Vorbeikommen am Williams-Piloten.

Die Höchstgeschwindigkeit des FW45 auf der Geraden war so gut, dass die Konkurrenten selbst mit DRS kaum näherkamen. "Lando hat das wohl nicht genossen", scherzte der Williams-Pilot nach dem Rennen.

Im vergangenen Jahr hatte das britische Traditionsteam sein stärkstes Rennen im Geschwindigkeitstempel der Königsklasse. Ein Sieg gegenüber Aston Martin oder McLaren wurde fast schon erwartet, insbesondere nach dem unerwartet guten Wochenende in Zandvoort.

"Ich denke, auf dem Papier haben wir erwartet, etwas schneller zu sein, als wir es letztendlich waren und nach vier Runden wusste ich, dass es ein langes Rennen werden würde", blickte Albon auf den Grand Prix zurück. "Wir sind nur auf gebrauchten Mediums und Hards gefahren, das war hart."

"Wir sehen immer noch unsere Schwächen, auch bei Low-Downforce sind wir besser als wir letztes Jahr waren, aber besonders, wenn der Verschleiß hoch ist, haben wir noch Probleme", erklärte Albon die schwächelnde Performance bei Hitze. "Ich denke, wenn es hier 20 Grad kälter gewesen wäre, wären wir wirklich schnell gewesen."

Hat Williams P7 in der Konstrukteurs-WM sicher?

Mit Platz sieben konnte Albon sechs weitere Zähler für Williams einfahren. Punkte, die in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft wertvoll sein könnten. Nach dem Italien GP liegt Williams mit 21 Punkten vor Haas, die insgesamt erst elf Punkte sammeln konnten. Alfa Romeo liegt einen weiteren Punkt dahinter.

"Das ist ein guter Schritt, ich denke, wir sind jetzt in einer besseren Position", freute sich Albon. "Wir haben das gebraucht, denn ich glaube nicht, dass die nächsten Rennen bis Vegas uns in die Karten spielen."

Als Nächstes wartet Singapur auf die Formel 1, eine eher langsame, kurvenreiche Strecke, auf der viel Abtrieb gebraucht wird. Im Regelfall die Schwäche des FW45, doch auch in Zandvoort war das Auto besser als erwartet.

Jedoch könnten auch dort der Reifenverschleiß und hohe Temperaturen Albon und Co. einen Strich durch die Rechnung machen. Mit Suzuka wartet danach direkt eine weitere kurvenreiche Strecke auf. Der nächste Kurs mit vielen langen Geraden ist Debütant Las Vegas.

"Wir müssen das jetzt genießen und uns dann vielleicht auf Vegas vorbereiten", so Albon.