George Russell fuhr in Ungarn im Rennen nur auf einen sechsten Rang, eigentlich für Mercedes schon hinter den Erwartungen. Aber letztendlich ist dieses Ergebnis wohl das Highlight des Teams. Denn Russell kämpfte sich beherzt vom 18. Startplatz zurück in die Punkte und fing sogar beide Ferrari ab. Damit übertraf er alle Erwartungen der Ingenieure.
"Die Strategen haben mir am Morgen erklärt, dass Platz elf am realistischsten wäre", verrät Russell nach dem Rennen. "Platz sieben, wenn wir alles maximieren. Dass wir einen sechsten Platz ohne Safety Car oder Virtuellem Safety Car legitim schaffen ist ein tolles Ergebnis. Aber das zeigt auch, dass dieses Wochenende wohl eine verpasste Chance war."
Russell-Aufholjagd wird Mercedes-Highlight in Ungarn
Im Qualifying hatte Mercedes beim Verkehrs-Management gepatzt und war zu viel Risiko eingegangen, indem Russell spät rausgeschickt worden war. Vom 18. Startplatz ging Russell dann mit einem Hard ins Rennen und profitierte gleich einmal von einem Startchaos. Nach zwei Runden hatte er fünf Plätze gewonnen. In Runde neun wurde es noch besser: Gleich drei der direkt vor ihm liegenden Autos, allesamt auf weicheren Reifen, kamen an die Box.
So steckte Russell nur bis Runde 16 hinter Nico Hülkenberg fest. Die Hard-Reifen hatte er sich gut eingeteilt, jetzt konnte er in freier Luft die Pace weiter perfekt managen. Erst in Runde 28 kam er zum ersten Stopp, fuhr damit den längsten ersten Stint, fiel aber nur mehr hinter Valtteri Bottas zurück. Damit war er dem Mittelfeld-Stau praktisch entronnen, als er den Alfa in Runde 35 überholte.
Außerdem konnte er jetzt in den Stints zwei und drei mit Medium attackieren. Mit dem Reifenvorteil manövrierte er in den letzten 25 Runden die das Rennen auf Hard beendenden Ferrari aus und überholte nicht nur Carlos Sainz, sondern fuhr auch zehn Sekunden Rückstand zu Charles Leclerc zu, wodurch er von dessen Fünf-Sekunden-Strafe profitieren und den sechsten Platz erben konnte.
Russell trauert verpasster Chance in Ungarn nach
Zurecht ärgert sich Russell daher nach dem Rennen noch immer über das Qualifying: "Ich bin mir sicher, dass ich gestern vorne mit Lewis mitspielen hätte können. Das hier ist eine meiner Lieblingsstrecken, das Auto ist hier immer gut, und wenn du zwei Autos vorne im Kampf um P2 hast, gibt dir das mehr Optionen."
Lewis Hamilton als Einzelkämpfer unterlag McLaren im Strategie-Kampf und wurde nur Vierter. "Wenn die Dinge anders gelaufen wären, hätte er auch Platz zwei holen können", unterstreicht Russell. "Eine verpasste Chance. Wir werden davon lernen. Positiv ist, dass wir uns von Aston Martin und Ferrari wegbewegen."
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