Max Verstappen dominiert die bisherige Formel-1-Saison. Sechs von acht Rennen gewonnen, fünf Pole Positions, in der Weltmeisterschaft 69 Punkte Vorsprung. Nichts scheint den Niederländer in Kombination mit Red Bull aufhalten zu können. "Ich wusste, dass der Junge gut ist", gab es 2016 in Brasilien schon höchstes Lob von Niki Lauda. Max Verstappen - das Wunderkind der Formel 1. Auch dank Jos Verstappen.

Max Verstappen: Jos hat alles in meine Karriere gesteckt

"Ich weiß nicht einmal, wo ich anfangen soll. Wir haben so viele Dinge durchgemacht", meint Max Verstappen. So groß war der Einfluss von seinem Vater Jos Verstappen auf ihn selbst, und seine Karriere. "Nachdem er seine eigene Karriere beendet hatte, hat er seine ganze Zeit in meine investiert."

Vom ersten Sieg zum ersten WM-Titel: Max und Jos Verstappen, Foto: Red Bull
Vom ersten Sieg zum ersten WM-Titel: Max und Jos Verstappen, Foto: Red Bull

Jos Verstappens aktive Karriere endete 2003. Dritte Plätze in Ungarn und Belgien 1994 waren Highlights. Sein Sohn war zu mehr berufen. "Es ist schwer zu erklären, weil ich wahrscheinlich noch nicht einmal verstehe, wie viel er getan hat", so Max Verstappen. "Er bereitete alles vor: Go-Karts, Motoren. Dann fuhr er mit mir den ganzen Tag nach Italien, zwischendurch zur Schule und wieder zurück."

Im Wohnwagen, dabei hätten sie oft Tom Jones gehört. Lieblingslied: Green Green Grass of Home. "Es gibt so viele Geschichten, die wir erzählen könnten", teasert Max Verstappen. "Wahrscheinlich wird es mir erst richtig bewusst, wie viel er für mich getan hat, wenn ich selbst Kinder habe. Dann beginnt man diese Art von Beziehung erst richtig zu verstehen."

Verstappen: Hätte als Kind manchmal gern mehr Spaß gehabt

"Ohne ihn würde ich heute nicht hier sitzen. Er hat mir so viel beigebracht und mich von klein auf gut vorbereitet", erinnert sich der zweifache Weltmeister. "Aber manchmal dachte ich: Warum muss alles so ernst sein? Manchmal wolltest du eben noch etwas herumspielen und Spaß haben. Aber er hat stur auf dieses Ziel hingearbeitet: Ich sollte besser sein als er und dann versuchen, in die Formel 1 zu kommen."

Das tat Max Verstappen. Mit Erfolg. In Kanada feierte der 25-Jährige seinen 41. Sieg, und zog damit mit Ayrton Senna gleich. "Als ich ein kleines Kind war und Go-Kart gefahren bin, habe ich davon geträumt, in der Formel 1 zu fahren. Aber ich hätte mir nie gedacht, dass ich 41 Grands Prix gewinnen würde." Und hofft, dass noch viele dazukommen.

Formel-1-Rekorde zum Vatertag

Früher war Papa Jos bei jedem Rennen an der Strecke, jetzt nur noch bei ausgewählten. "Wir telefonieren noch immer jeden Tag. Vor dem Rennen rede ich mit ihm immer noch, was wir bei der Strategie machen werden und solche Sachen. Er weiß gern Bescheid", so der Red-Bull-Pilot und schwelgt in Erinnerungen. "Manchmal vermisse ich die Go-Kart-Zeiten, wie man zusammen in einem Van den ganzen Weg dorthin gereist ist."

Max und Jos Verstappen beim ersten WM-Titel 2021, Foto: LAT Images
Max und Jos Verstappen beim ersten WM-Titel 2021, Foto: LAT Images

"Diese Momente miteinander zu teilen, ist etwas ganz Besonderes", meint Verstappen. Und schenkt Jos 'the Boss' Verstappen zum Vatertag am Sonntag beim Kanada-GP einen weiteren Rekord seines Sprösslings. "Ich brauche ihm kein Geschenk zu kaufen. Ich habe das hier gemacht, also denke ich, er ist glücklich."

Jos Verstappen sieht sich immer wieder mit Vorwürfen konfrontiert, Max Verstappen zu streng behandelt zu haben. "Ich habe ihn erzogen, ich war hart zu ihm. Das war mein Plan. Viele Leute können sich nicht vorstellen, was es braucht, um das absolute Spitzenniveau einer Sportart zu erreichen", meint der ehemalige Benetton-Pilot in der Doku 'Max Verstappen: Anatomy of a Champion'. Und ist überzeugt: "Das hilft ihm jetzt noch."