Sergio Perez zählte nach dem Formel-1-Qualifying am Samstag in Spanien zu den ganz großen Verlierern. Red Bull hoffte nach dem Q2-Aus des Mexikaners dennoch, dass ein Podium bei idealem Rennverlauf möglich wäre. Ein Ziel, das nicht weit hergeholt war, wie der Rennverlauf am Sonntag bestätigte

Nur 3,5 Sekunden trennten Perez am Ende des Rennens von der dritten Position. Doch im Rennverlauf erwies sich die Mercedes-Pace dann doch als zu stark, um die komplette Differenz gutzumachen. Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko analysierte: "Am Start ist Russell vorgefahren, sonst wäre sich vielleicht das Podium ausgegangen."

Sergio Perez verliert Podium am Start

Russell war ebenfalls im Qualifying bereits in Q2 ausgeschieden und startete deshalb gemeinsam mit Perez aus der sechsten Startreihe. Im Gegensatz zu dem Mexikaner konnte der Mercedes-Fahrer auf der ersten Runde eine Reihe an Positionen gutmachen und sich im Laufe der ersten Runde auf P7 verbessern. Dieser Unterschied war gepaart mit der starken Mercedes-Pace zu viel des Guten für Perez.

Doch bei Perez sorgte die Podiumsplatzierung von Russell für Unmut. Denn Russell ging nach einem guten Start in Kurve 1 der Platz aus und er fuhr wie vom Reglement vorgesehen außerhalb der Pelonen über die Asphalt-Auslaufzone, um sich ohne Positionsverlust zwischen Hülkenberg und Piastri wieder einzureihen.

Sergio Perez konnte den Start-Rückstand gegen Russell nicht aufholen, Foto: LAT Images
Sergio Perez konnte den Start-Rückstand gegen Russell nicht aufholen, Foto: LAT Images

"Russell hat das Podium bekommen, weil er in der ersten Kurve abgekürzt hat", beschwerte sich Perez direkt nach dem Überfahren der Ziellinie und erkundigte sich, ob diese Vorfall untersucht worden sei. Die Rennleitung hatte zu diesem Zeitpunkt die Untersuchung schon abgeschlossen und ließ Russell ohne eine Strafe davonkommen.

Sergio Perez: Falsche Startreifen?

Perez steckte nach mehreren Überholmanövern zu Rennbeginn lange Zeit hinter Fernando Alonso im Verkehr. "Wir mussten auf dem ersten Stint sehr geduldig sein. Es war wichtig, dass wir keine Risiken eingehen, Geduld zu bewahren und den ersten Stint zu verlängern", erklärte Perez die Red-Bull-Strategie.

Im Gegensatz zum Großteil des Feldes, die Softs aufzogen, starteten die beiden Bullen jeweils auf den Medium-Reifen ins Rennen und mussten sich deshalb den Grand Prix etwas anders einteilen. Marko gestand nach dem Rennen: "Die Reifenwahl mit den härteren Reifen am Start war nicht optimal".

Erst nach dem ersten Boxenstopp konnte Perez auch dank seines Reifendeltas die Aufholjagd fortsetzen und an Fernando Alonso, Yuki Tsunoda, Esteban Ocon und Lance Stroll vorbeigehen. Im letzten Stint kassierte er schließlich auch noch Carlos Sainz.

Mercedes-Pace überrascht Red Bull

Perez hatte vor dem Rennen kalkuliert, dass er Spanier sein Hauptgegner auf der Strecke sein könnte, die beiden Mercedes hatte er nicht so stark auf der Rechnung. "Ich rechnete eher mit Carlos, aber früh im Rennen konnte man dann sehen, dass George sehr stark war. Die Mercedes hatten heute am Ende eine ziemlich gute Rennpace."

Auch vom Team sammelte Perez viel Lob ein. Christian Horner sagte: "Es war ein tolles Rennen. Er hat ein gutes Comeback hingelegt und fuhr nur knapp am Podium vorbei. Er hat in den ersten Runden Zeit verloren, das war das Problem. Aber die Pace war schneller (als bei Mercedes), ihm gingen nur die Runden aus."