Aston Martin ist bisher das Überraschungsteam der Formel-1-Saison 2023. Vergangene Saison wurde es noch als Erfolg gefeiert, wenn auch nur einer der Fahrer das Q3 erreicht hat. Diese Saison ist Fernando Alonso mit dem AMR23 jedes Wochenende ein heißer Kandidat für das Podium. Den Erfolg hat das Team zu einem großen Teil den neu akquirierten Technik-Spezialisten zu verdanken, die schon bald eine komplett neue Fabrik und Windkanal bekommen sollen. Das Ingenieurs-Team um Dan Fallows und Co. soll die bestmögliche Ausrüstung erhalten, um seiner Arbeit noch besser nachgehen zu können. Ist das der letzte Schritt für Aston Martin, um ein Weltmeisterteam zu werden?

Zumindest für die Saison 2023 wird der Umzug in die neue Fabrik keinen signifikanten Vorteil für die Leistung auf der Strecke mit sich bringen. Der 5-Jahres-Plan des ambitionierten Teambesitzers Lawrence Stroll sieht vor, dass die ersten Vorteile der neuen Fabrik und Windkanal sich erst ab 2024 bzw. 2025 auf der Strecke widerspiegeln. Das neue Firmengelände soll die letzte Hürde auf dem Weg zum regelmäßigen WM-Kandidaten sein.

Aston Martin-Fabrik: Umzugsdatum von Tom McCullough bestätigt

Tom McCullough, Performance Director von Aston Martin, hat mittlerweile Ende Mai 2023 als Umzugsdatum bestätigt. Der langjährige Aston Martin-Ingenieur freut sich auf die neue Umgebung. "Es ist wirklich aufregend. Wir sind in den finalen Zügen herauszuarbeiten, wer an welchem Tisch sitzen und an was arbeiten wird. Zurzeit sind wir noch etwas abgetrennt voneinander in tragbaren Kabinen und verschiedenen Gebäuden, wodurch alle technischen Teile etwas durcheinander sind. Die neue Fabrik ist ein fantastisches Gebäude, um zu arbeiten. Wir freuen uns sehr darauf", sagte McCullough.

Kein Mercedes mehr: Endlich eigener Windkanal

Teil der neuen Fabrik wird auch der erste eigene Windkanal in der Geschichte des Teams sein. Bisher hatte man sich als Mercedes-Kunde neben Motor, Getriebe und Hinterradaufhängung auch am Windkanal des einstigen Dauerweltmeisters bedient. Ab Mitte 2024 soll aber der erste eigene Windkanal betriebsbereit sein und sich ab 2025 am Auto bemerkbar machen.

McCullough beschreibt die Vorteile eines eigenen Windkanals so: "Einen eigenen Windkanal zu haben bedeutet, dass man ihn innerhalb der Regularien benutzen kann, wann man möchte. Bei Problemen kann man einfach kurz unterbrechen, neue Teile bauen und den Windkanal wieder anmachen. Mit dieser neuen Flexibiltät kann man sieben Tage in der Woche an Upgrades arbeiten. Im Moment haben wir nur begrenzt Zeit im Kanal, also müssen wir diese immer sehr intensiv nutzen und können dadurch nicht allzu schnell reagieren."

Saison 2023: Keine Updates mehr wegen Umzug?

Damit Aston Martin ihre gute aktuelle Form halten kann, braucht es im Verlauf der Saison Updates für den AMR23, um nicht hinter die Konkurrenz zu fallen. Der Umzug soll dafür aber kein Hindernis darstellen. "Es gibt eine Menge Leute, sowohl in der Fabrik als auch im HR-Bereich, die hart daran arbeiten den Übergang so nahtlos wie möglich zu gestalten. Die großen Maschinen sind bereits in der neuen Fabrik und die Belegschaft aus dem Büro wird in ca. einer Woche umziehen. Für uns Ingenieure wird einfach der Computer-Bildschirm über das Wochenende verlegt. Die Büro-Seite sollte also ziemlich einfach sein", erklärte Tom McCullough.