Kein Grip - darüber beschwerte sich am Freitag beim Großen Preis von Aserbaidschan nicht nur Charles Leclerc. Die Formel-1-Trainings wurden für einige Piloten nämlich zu einer regelrechten Rutschpartie. Bekanntermaßen verzeihen Straßenkurse aber keine Fehler. Das bekam auch der Monegasse auf dem Miami International Autodrome zu spüren. Der Ferrari-Pilot verlor im zweiten Training das Heck und schlug in der TecPro-Barriere ein.

Ferrari, Leclerc über Unfall: Hatte keinen Grip

Besonders ärgerlich für Leclerc: Der Unfall ereignete sich in den letzten Minuten des zweiten Trainings. Beide Ferrari-Piloten begannen 20 Minuten vor Session-Ende mit der Longrun-Simulation. Für den Monegassen endete diese aber schon knapp eine Viertelstunde später mit dem Unfall. Leclerc verlor in Kurve 7 das Heck und versuchte anschließend, den Ausreißer zu korrigieren - ohne Erfolg.

Der Ferrari-Pilot stieg auf die Bremse und rutschte in die Auslaufzone. Vor einem Einschlag in die TecPro-Barriere konnte er den SF-23 nicht bewahren. Damit löste der Monegasse die zweite rote Flagge des Tages aus. "Es ist sehr knifflig, weil es nur eine Linie gibt. Wenn man von der Linie abkommt, gibt es buchstäblich keinen Grip", so Leclerc. "Ich habe ein bisschen zu viel gepusht und dann das Heck verloren. Ich habe versucht, es zu retten, aber ich hatte keinen Grip, um das Auto zu drehen."

Ferrari, Leclerc gibt Entwarnung: Kein großer Schaden

Glück im Unglück - denn Leclerc sorgte mit seinem Crash für keinen folgenschweren Schaden. Wäre der Monegasse aber mit dem Heck eingeschlagen, sähe die Lage deutlich gravierender aus. Denn die Scuderia brachte in Miami einen neuen Unterboden an den Start. Dabei wurden Anpassungen am Diffusor, sowie vorderen und mittleren Teil des Unterbodens vorgenommen.

"Natürlich ist die rechte Front weg. Aber abgesehen davon gab es keine Schäden am Heck des Autos, was das Wichtigste ist", sagt Leclerc. Lediglich die rechte Vorderradaufhängung des SF-23 musste dran glauben.

Ferrari: Sainz fühlt sich im Vergleich zu Baku wohler

Anders als bei Leclerc verliefen die beiden Trainingssessions für Teamkollege Carlos Sainz deutlich besser. Dabei betonte der Spanier, dass er sich nach einem eher anspruchsvollen Wochenende in Baku deutlich wohler fühle. "Der Asphalt ist ganz anders als im letzten Jahr, daher war es wichtig, ein gutes Gefühl für die neuen Bedingungen zu bekommen", so der Ferrari-Pilot.

Das ist ihm gelungen. "Wir haben heute einige Fortschritte gemacht, was das Gefühl für das Auto angeht", so der Ferrari-Pilot. "Es sieht so aus, als wäre alles wieder beim Alten im Vergleich zu Baku. Damit bin ich zufrieden." Das zweite Training beendete Sainz vor seinem Teamkollegen auf dem zweiten Platz. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Miami gibt es hier im Liveticker.