Das Ergebnis des Formel-1-Rennens in Australien steht fünf Stunden nach Rennende final fest. Fernando Alonso behält die dritte Position hinter Rennsieger Max Verstappen und Lewis Hamilton, obwohl er beim letzten stehenden Restart gedreht wurde. Das Rennergebnis geht auf die Startaufstellung vor diesem Restart zurück.

Haas hatte zuvor Protest gegen dieses Vorgehen eingelegt. Dieser Einspruch wurde um 14:50 Uhr deutscher Zeit von den Rennkommissaren abgelehnt. "Unter den gegebenen Umständen, basierend auf dem, was wir von den FIA-Vertretern und von Haas gehört haben, sind wir der Ansicht, dass der Rennleiter in diesem Fall angemessen gehandelt hat", hieß es in dem Steward-Dokument.

Alonso-Podium steht: Startaufstellung entscheidend

Um 10:29 Uhr deutscher Zeit (18:29 Uhr Ortszeit), also 24 Minuten nachdem die FIA das vorläufige Rennergebnis veröffentlicht hatte, hatte das Team von Günther Steiner offiziell den Protest eingelegt. Offiziell ging es dabei um den Artikel 57.3 des Sportlichen Reglements der Formel 1. Laut diesem wird die Reihenfolge, in welcher die Fahrzeuge einen Restart in Angriff nehmen "an dem letzten Punkt genommen, an dem die Position aller Fahrzeuge ermittelt werden kann".

Die Rennleitung stützte sich darauf, dass dieser Moment nach dem Verlassen der Startaufstellung nicht mehr gegeben war. Zu viel Chaos und Turbulenzen gab es bei einem Crash mit mehreren Autos in der ersten Kurve. Haas argumentierte, dass die Reihung aber auch bei der zweiten Safety-Car-Linie (SC2-Line) noch zu bestimmen war. Diese Linie befindet sich am Ende der Start-Ziel-Geraden.

Haas-Pilot Nico Hülkenberg war an dieser Linie bereits vor Lando Norris und hätte damit im Endklassement die sechste Position belegt anstatt Platz sieben. Rennleiter Niels Wittich argumentierte gegenüber den Stewards, dass aufgrund der ihm zur Verfügung stehenden Daten "die Startaufstellung der zuverlässigste Punkt war, um die relativen Positionen der Fahrzeuge auf der Strecke zu beurteilen".

GPS-Daten nicht ausreichend verlässlich

Der Argumentation von Haas wurde außerdem entgegengehalten, dass die GPS-Daten, welche die Positionierungen auf der Strecke wiedergaben, nicht verlässlich waren und somit nicht in die Beurteilung miteinfließen konnten. Weiters führten die Rennkommissare an, dass die Entscheidung des Rennleiters aufgrund des laufenden Rennens schnell erfolgen musste und er sich deshalb auf die ihm zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Daten verlassen musste.

Hülkenberg hatte sich ursprünglich im Laufe des chaotischen Restarts bis auf die vierte Position verbessert. Wenn man die Strafe von Carlos Sainz einkalkuliert, hätte der Deutsche somit am Rennende je nach Zeitpunkt des Abbruchs sogar auf einem Formel-1-Podium landen können. Doch da die rote Flagge so kurz nach der Neuaufnahme des Rennens wieder gezeigt wurde, erhielten in Zwischenfälle involvierten Piloten, die den Grand Prix fortsetzen konnten, ihre Positionen wieder zurück. Darunter auch der gedrehte Fernando Alonso (P3) und Lance Stroll (P4), der sich in Kurve 3 verbremst hatte.