Fernando Alonso und Aston Martin haben es geschafft. Nachdem die Hoffnungen auf ein Podium bereits nach dem Qualifying aufkamen, konnte der Spanier beim Rennen in Bahrain nach einem schwachen Start ganz groß auffahren. Dabei ließ er nicht nur Lewis Hamilton, sondern auch Ferrari-Pilot Carlos Sainz hinter sich. Alonso träumt weiter, betont aber, dass Aston Martin nur am Anfang ist. Keinen Ärger gibt es über Teamkollege Lance Stroll, obwohl dieser ihn kurz nach dem Start fast aus dem Rennen crashte.
Alonso nach Podium euphorisch: Es scheint wahr zu sein
"Das war ein perfekter Start in dieses Projekt und wir haben nicht erwartet, so stark zu sein", erklärt ein überglücklicher Fernando Alonso nach dem Rennen. Der 41-jährige Spanier legte in Bahrain eine Show hin. Zwar fiel er beim Start hinter beide Mercedes zurück, konnte sich aber wieder Fahrer für Fahrer nach vorne arbeiten. Am Ende ließ er Hamilton sowie Sainz keine Chance.
"Ich habe noch dasselbe Gefühl von den Tests: Es ist zu gut, um wahr zu sein. Es scheint aber wahr zu sein", so der Spanier. "Wenn du an der Spitze mit diesen tollen Fahrern und Champions kämpfst, ist es immer intensiver und es gibt mehr Adrenalin. Ich wollte keine Fehler machen oder Kontakt mit ihnen haben. Denn wenn du um Platz zwölf fährst, verlierst du nichts, heute haben wir aber für große Dinge gekämpft."
Lob an Alonso, der im Rennen durch seine euphorischen Funksprüche auffiel, gab es auch von Aston-Martin-Teamchef Mike Krack am ServusTV-Mikrofon: "Fernando Alonso weiß, wie er das Team motiviert. Das ist glaube ich eine seiner Stärken - das Team so mitzunehmen."
Alonso will mehr und denkt an Siege
Aston Martin befindet sich nach dem eher ernüchternden letzten Jahr nun in einer neuen Position. Plötzlich kann um Podien gekämpft werden, doch Alonso gibt seinen Fans Hoffnung auf noch mehr: "Der wichtigste Punkt ist, dass der neue Aston Martin ein neues Auto und ein neues Projekt ist. Das ist nur der Anfang!"
Im Gegensatz zu Ferrari, Red Bull oder Mercedes nahm Aston Martin nach dem letzten Jahr einen Konzeptwechsel vor, der schon sehr früh Früchte trägt. "Das ist nicht das fertige Auto, das ist unser Start-Auto mit diesem Konzept", so Alonso, der es bereits wagt, von seinem ersten Sieg seit 2013 zu träumen. "Wenn du auf dem dritten Platz bist, dann gibt es in diesem Jahr noch 22 andere Möglichkeiten."
Mike Krack untermauert währenddessen die Aufbruchsstimmung im Team, auch wenn er weiß, dass es in diesem Jahr nicht immer so laufen muss: "Es geht nur mit allen zusammen und nicht mit einem Ego-Trip. Man hat auch heute wieder gesehen, dass der eine für den anderen einsteht. Wie wir vorgehen, ist einfach cool."
Alonso über Stroll-Berührung: Dachte, es war Russell
Dabei hätte es für Alonso im Rennen schnell vorbei sein können, als Teamkollege Lance Stroll nach dem Start in das Auto des Spaniers fuhr und Alonso dabei fast aus dem Rennen drehte. "Ich dachte, dass es George war, habe dann aber auf dem Fernsehen in der Wiederholung gesehen, dass es Lance war", erklärt Alonso.
Böses Blut gibt es nach dem Vorfall beim Bahrain GP allerdings nicht, ganz im Gegenteil: "Er hatte anscheinend einen guten Start, weil er in Kurve vier neben mir war. Wir hatten Glück, beide Autos hatten keine Probleme und wir konnten weiterfahren. Es war bei vielen Dingen unser Glückstag."
Ob es so für Aston Martin weitergeht, bleibt abzuwarten. Dazu mahnt auch Alonso selbst. Schließlich erwarten die Fahrer in Jeddah und Australien zwei komplett andere Strecken: "Wenn wir in den nächsten zwei Rennen stark sind, werden wir ein sehr gutes 2023 haben."
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