Sophia Flörsch ist in den offiziellen Junioren-Kader des Formel-1-Rennstalls Alpine aufgenommen worden. Die Verpflichtung der 22-Jährigen wurde am Freitagabend bei der Präsentation von Alpines F1-Auto für die Saison 2023 in London bekannt.

Flörsch startet beim diesjährigen Comeback in der FIA Formel 3 in den Farben von Alpine. Die Nachwuchspilotin aus München erhielt nach zuletzt zwei Jahren im Langstrecken-Rennsport sowie der DTM ein Cockpit beim neuaufgestellten Team PHM Racing by Charouz. Mit dem Nachwuchsteam aus Berlin testete Flörsch in den vergangenen drei Tagen bei den offiziellen F3-Testfahrten in Bahrain.

Flörsch neu in Alpines Nachwuchsprogramm

Die einzige Frau im 30-köpfigen Starterfeld der FIA Formel 3 stößt dieses Jahr zum umgekrempelten Nachwuchsprogramm von Alpine. 2023 werden Academy- und bisherige Partner-Piloten zusammengelegt, um Synergien innerhalb des Alpine-Konzerns zu schaffen: Neben der Formel 1 engagieren sich die Franzosen auch auf der Langstrecke, ab 2024 ist ein LMDh-Programm für Einsätze in der Sportwagen-WM (WEC) und der US-amerikanischen IMSA geplant.

Zum diesjährigen Alpine-Nachwuchs zählen neben Flörsch auch Jack Doohan, der Sohn von MotoGP-Ikone Mick Doohan, und Victor Martins. Beide treten 2023 in der FIA Formel 2 im direkten Unterbau zur Formel 1 an, in dem sich auch Flörschs neues Team PHM Racing engagiert. In der Vergangenheit hat das seit 2016 bestehende Alpine-Nachwuchsprogramm mit Guanyu Zhou und Oscar Piastri zwei aktuelle F1-Fahrer hervorgebracht.

Außerdem zum neunköpfigen Juniorenkader zählen: Nikola Tsolov (ART GP) und Gabriele Mini (Hitech GP), auf die Flörsch in der Formel 3 treffen wird, sowie die Britin Abbi Pulling (F1 Academy), Matheus Ferreira (Italienische Formel 4), Kean Nakamura (Kart) und Aiden Neate.

Sophia Flörsch kehrt 2023 in die FIA Formel 3 zurück, Foto: LAT Images
Sophia Flörsch kehrt 2023 in die FIA Formel 3 zurück, Foto: LAT Images

Flörsch: Team-Bestzeit bei Formel-3-Test

Flörsch ist bei Alpine zudem die erste Fahrerin, die am neuen und sogenannten 'RAC(H)er' Programm teilnehmen wird, das die Chancengleichheit in der Automobilindustrie und im Motorsport fördern soll.

In dieser Woche bereitete sich Flörsch mit PHM Racing by Charouz und ihren Teamkollegen Roberto Faria und Piotr Wisnicki bei den offiziellen Formel-3-Testfahrten in Bahrain auf den bald folgenden Saisonbeginn (03. bis 05. März) an gleicher Stelle vor. Am zweiten Tag des dreitägigen Tests stellte Flörsch in 1:48.322 Minuten die Bestzeit ihres Teams auf, das in den Ergebnislisten auf den hinteren Plätzen rangierte.

Sophia Flörsch vor zweiter Saison in der FIA Formel 3

Flörsch bestritt ihr bislang letztes Rennen in der FIA Formel 3 im September 2020 in Mugello. Sie blieb damals in ihrer F3-Debütsaison bei Campos Racing punktelos. 2021 trat sie mit dem Richard Mille Racing Team zum zweiten Mal in Folge bei den 24 Stunden von Le Mans (Ausfall) an, gab ihr DTM-Debüt mit dem Audi-Kundenteam Abt Sportsline und errang beim LMP2-Gaststart in der European Le Mans Series auf Anhieb einen Podestplatz.

In der vergangenen Saison erreichte Flörsch in Le Mans mit Algarve Pro Racing den 19. von 27. Plätzen in der LMP2-Wertung und sicherte sich bei einem ihrer vier Starts in der ELMS eine weitere Podiumsplatzierung.

"Alpines Erfolgsbilanz in der FIA Formel 1 und der FIA World Endurance Championship spricht für sich", wurde Flörsch in einer Pressemitteilung zitiert. "Ich möchte Alpine und dem Renault-Konzern für ihr Vertrauen und für diese großartige Chance danken. Ziel des Programms ist es, Fahrerinnen auszubilden und zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, an die Spitze des Motorsports zu gelangen, sei es in der Formel 1 oder der WEC. An einer FIA-Weltmeisterschaft teilzunehmen, entspricht voll und ganz meinen persönlichen Zielen und Ambitionen."