Haas zeigte am heutigen Samstag beim eigenen Team-Shakedown in Silverstone seinen echten neuen Formel-1-Boliden. Zwar veröffentlichte man als erstes Team schon die neue Lackierung des 2023er-Autos, das jedoch auf Basis des VF-22, dem Auto der vergangenen Saison. Im Zuge des heutigen Shakedowns schickte man den neuen VF-23 erstmalig auf die Strecke. Kevin Magnussen durfte zuerst Hand anlegen und in den Genuss seines neuen Dienstwagens kommen.
Haas enthüllt neues Auto – die Änderungen
Schon im Rahmen der Vorbereitung auf den Drehtag enthüllte Haas den Boliden. Auf dem Bild, auf dem neben den beiden Piloten auch das Haas-Team inklusive Teamchef Günther Steiner Platz nimmt, sind schon die ersten Änderungen zu erahnen. Formel-1-Rückkehrer Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen verdecken zwar wichtige Bereiche des neuen Boliden, jedoch scheint die Form der Seitenkästen leichte Änderungen aufzuweisen. Aufgrund des zum Teil extremen Porpoising im vergangenen Jahr musste Haas genauso wie alle anderen Teams den Unterboden zudem um 15 Millimeter erhöhen.
Am Unterboden sind weitere Änderungen zu erkennen. Insbesondere fällt am Einlass der Venturi-Kanäle eine Stufenstruktur inklusive neuem Leitblech auf, was in dieser Form an den letztjährigen Ferrari aus der zweiten Saisonhälfte erinnert. Der VF-22 wies dort eher eine Kurve statt einer Stufe auf.
Haas arbeitet schon seit Jahren eng mit der italienischen Traditionsmarke zusammen und kauft dort viele Teile für das eigene Auto. Auch in diesem Jahr scheint der Haas daher dem Ferrari der vergangenen Saison zu ähneln. Sowohl die Seitenkastenöffnungen als auch die Seitenkastenform an sich weisen Gemeinsamkeiten auf.
BILDER: Der Haas VF-23 in SilverstoneAn der Nase scheint sich hingegen nicht viel getan zu haben. Auf den ersten beiden veröffentlichten Bildern ist diese zwar nicht deutlich zu erkennen, auf dem veröffentlichten Video des VF-23 aber zumindest etwas besser. Für genaue Analysen ist es aber zu früh, dafür ist das Material zu undeutlich. Die Formel 1 beschränkt die Testzeit der einzelnen Teams. Lediglich zwei Testtage mit einer jeweiligen Maximaldistanz von 100 Kilometern mit Pirelli Demo-Reifensätzen sind erlaubt.
Den Aufwärtstrend der vergangenen Saison möchte Nico Hülkenbergs neues Team fortsetzen. Nach einem schwachen 2021 ohne Punkte kämpfte sich das einzige amerikanische Team im Formel-1-Feld auf Rang acht in der Konstrukteurs-Meisterschaft zurück. Mit dem neuen Titelsponsor Moneygram, der ab 2023 auch offiziell Teil des Teamnamens ist, will Haas zudem näher am Budget-Cap operieren, um sich weiter im Mittelfeld etablieren zu können.
Technische Daten Haas VF-23 - Chassis
- Monocoque: Karbon, Aluminium-Honigwaben
- Sicherheit: Titan-Halo, Überrollbügel vorne & hinten, Crash-Strukturen vorne, seitlich und hinten, Eindringungsschutz
- Verkleidung: Karbon
- Gewicht (einschl. Kühlflüssigkeit, Öl, Fahrer): 798 kg (per Reglement)
- Benzinsystem: ATL mit kevlarverstärkter Gummiblase
- Lenkung: Servounterstützte Zahnstange und Getriebeanordnung von Ferrari
- Bremssystem: Karbonscheiben und Beläge, Brake-by-Wire
- Räder: BBS, geschmiedetes Magnesium
- Elektronik: Einheitssteuergerät nach FIA-Standard von McLaren
Technische Daten Haas VF-23 - Getriebe
- Hersteller: Ferrari
- Aufbau: Karbon-Gehäuse, längsseitig installiert
- Gänge: 8 vorwärts, 1 rückwärts
- Gangwechsel: Sequenzielle Halbautomatik, hydraulische Aktivierung
- Kupplung: Karbonplatte
Technische Daten Haas VF-23 - Motor
- Modell: Ferrari 066/10
- Mindestgewicht: 150 kg
- Hubraum: 1,6 Liter
- Zylinder: 6 in 90-Grad-V (per Reglement)
- Ventile: 4 pro Zylinder (per Reglement)
- Drehzahl: 15.000 U/min (per Reglement)
- Aufladung: 1 Turbolader
- Hybridsystem: Motor-Generator-Einheit
- Hybrid-Batterie: Lithium-Ion, 20 kg Mindestgewicht
- Batterie-Kapazität: 4 Megajoule/Runde (per Reglement)
- MGU-K Leistung: 120 kW bzw. 163 PS (per Reglement)
- MGU-K Drehzahl: max. 50.000 U/min (per Reglement)
- MGU-H Leistung: unbegrenzt
- MGU-H Drehzahl: max. 125.000 U/min (per Reglement)
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