Dieses Interview erschien in Ausgabe 88, der neuesten Ausgabe unseres Print-Magazins. In der Winterpause veröffentlichen wir traditionell einen kleinen Teil unserer Print-Artikel kostenfrei auf der Website. Viel Spaß beim Lesen!

Stets nett, meist gut gelaunt, aber als Überflieger würde man den jungen Marcus Ericsson wohl nicht bezeichnen. Der heute 32-jährige Schwede bahnte sich seinen Weg in die Formel 1 eher unauffällig. In der GP2 arbeitete er sich binnen vier Saisons von Gesamtrang 17 auf 6 nach vorne. Deshalb galt er bei seinem Einstieg in die Formel 1 2014 als Paydriver. Bezahlfahrer sind in der heute finanziell bestens aufgestellten Königsklasse eine aussterbende Spezies.

Damals aber kämpfte fast die Hälfte der Teams ums Überleben. Also mussten Fahrer nicht nur Talent, sondern auch Geld mitbringen. Marcus Ericsson konnte sich da glücklich schätzen. Aus seiner Heimat bekam er viele Millionen US-Dollar, die ihm ein Cockpit beim Hinterbänklerteam Caterham einbrachten.

Das Investment war ein Desaster: Null Punkte und noch nicht einmal eine ganze Saison, weil das Team schon vor dem Finale Pleite ging. Seine schwedischen Förderer investierten ihre Kronen von 2015 an bei Sauber und retteten Team Hinwil. Dort gab es zumindest ab und zu Punkte, mehr aber auch nicht. Ericsson entwickelte sich zu einem ordentlichen Piloten, der Stempel des Paydrivers blieb ihm aber bis zu seinem Formel-1-Abschied Ende 2018 treu. Seither belehrt er seine Kritiker in Amerika eines Besseren...

MSM: Als wir uns zum ersten Mal nach deinem Sieg beim Indy 500 gesehen haben, meintest du, der Sieg wäre lebensverändernd gewesen. Warum?
Marcus Ericsson: Hier in den Staaten dreht sich alles um die großen Events. Sie haben den Super Bowl, den Stanley Cup und sie haben die IndyCar-Meisterschaft. Als Europäer denkt man, dass die Meisterschaft das große Ding ist. Aber seit ich hier in Amerika bin, heißt es, dass das Indy 500 das große Ding ist. Nachdem ich es gewonnen habe, hat sich die Art und Weise, wie mich die Leute sehen, geändert.

Du bist sofort auf einem anderen Level im Vergleich zu davor: Im Fahrerlager, in den Medien, bei den Fans, bei den Teams, bei den Fahrern. Es lässt dich in einem anderen Licht erscheinen. Es macht einen großen Unterschied. Leute sagen, es gibt ein davor und ein danach. Es sind zwei unterschiedliche Leben: Das, bevor man gewonnen hat und das danach. Das stimmt. Es ist irre. Es ist für mich auch irgendwie eine Revanche. Ich habe so hart gearbeitet. Ich war so viele Jahre hier in der Formel 1 in langsamen Autos. Es war hart, zu zeigen, was ich kann. Dann ein Rennen wie dieses zu gewinnen ist wie eine Revanche.

Lebst du den American Dream? Vom Paydriver zum Indy 500 Sieger?
Marcus Ericsson: Exakt! Es war hart. Es war mein Traum, Formel-1-Fahrer zu werden. 2014 wurde ich Formel-1-Fahrer. Ich hatte eine gute Mitgift. Und dadurch bekommst du ein Label. Ich habe aber hart gearbeitet, um diese Mitgift zu bekommen. Ich stamme nicht aus einer reichen Familie. Ich habe hart dafür gearbeitet, diese gute Unterstützung zu bekommen. Ich war glücklich, es dann zu haben und es hat mir in meiner Karriere sehr geholfen, aber ich hatte in der Formel 1 oft das Gefühl, dass mich die Leute einfach nur mit diesem Label sehen. Für mich war es schwer, in den kleinen Teams gute Ergebnisse zu erzielen.

Ericsson konnte das Indy500, das prestigeträchtigste Rennen Amerikas gewinnen, Foto: LAT Images
Ericsson konnte das Indy500, das prestigeträchtigste Rennen Amerikas gewinnen, Foto: LAT Images

Deshalb war das eine meiner großen Motivationen, als ich nach Amerika gekommen bin. Als meine Karriere in der Formel 1 zu Ende war, wollte ich nach Amerika, um mir, aber auch der Welt zu zeigen, dass ich auf einem Top-Level performen und liefern kann. Deshalb sage ich immer: Ich will nicht, dass jemand sagt, ich würde nicht hart arbeiten. Ich habe sehr, sehr hart dafür gearbeitet, um Erfolg zu haben. Ein Rennen wie dieses ist der ultimative Showcase, was du schaffen kannst. Ich bin sehr stolz darauf.

Du hattest eine schwierige Zeit in der Formel 1. Der Traum glich eher einem Alptraum. Erst mit Caterham, das noch während deiner Debüt-Saison pleiteging. Dann bei Sauber sah es nur unwesentlich besser aus. Hast du dir jemals gedacht, dass es das nicht wert ist?
Marcus Ericsson: Es war mental hart, ja. Ich war glücklich mit Sauber, dass ich ein paar Punkte geholt habe, dass ich konkurrenzfähige Rennen und Autos hatte, aber es war immer hart. Dann im letzten Jahr als es Alfa war, war das ziemlich schwierig. Es war mental immer schwer, weil du immer mit Gegenwind gearbeitet hast. Es war immer harte Arbeit und wenig Lohn. Im letzten Jahr habe ich definitiv gefühlt, dass ich die Freude am Fahren verliere. Das ist verrückt, denn Formel 1 ist das Größte, wo du sein kannst. Aber ich habe es nicht so genossen, wie ich es hätte genießen sollen.

Als ich die Info bekommen habe, dass ich keinen neuen Vertrag mit Alfa bekomme, war ich zunächst sehr enttäuscht. Aber dann habe ich ziemlich schnell gemerkt, dass es das ist, was ich gebraucht habe. Ich habe einen frischen Start gebraucht, ich musste mich wieder resetten und die Freude wiederfinden. Es hat sich wie eine Chance für einen Neustart für mich angefühlt.

Seine letzte Saison fuhr Marcus Ericsson 2018 für Alfa-Sauber, Foto: Sutton
Seine letzte Saison fuhr Marcus Ericsson 2018 für Alfa-Sauber, Foto: Sutton

Dazu gibt es in der Formel 1 auch noch die politische Komponente. Stimmt es, dass es in Amerika viel mehr um das Racing geht?
Marcus Ericsson: Ja, es ist sehr fair in Amerika, jeder bekommt die Chance, alles ist sehr gleich. Für mich gibt es weniger Politik dort. Die Formel 1 ist heutzutage so eine große Industrie. In diesem Fahrerlager passieren viele schändliche Dinge. In der Indycar ist es eher oldschool, einfach Racing und es fühlt sich so an, dass jeder eine Chance bekommt.

In deiner letzten Formel-1-Saison hieß dein Teamkollege Charles Leclerc. Das Team hieß da nicht mehr Sauber, sondern Alfa Romeo und Leclerc war damals Ferrari-Junior. Hattet ihr das gleiche Chancen?
Marcus Ericsson: Ich habe ihn die ersten drei Wochenenden geschlagen. Das war ein guter Start, aber dann war er viel stärker danach. Ich will nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es war sehr hart, gegen einen Teamkollegen wie Charles zu fahren. Er ist extrem gut, aber er war seit einem jungen Alter Ferraris goldener Junge, in den sie viel Geld gesteckt haben. Natürlich war es da sehr wichtig, dass er in seinem ersten Jahr in der Formel 1 eine gute Saison hat und dass er mich schlägt. Das macht es für mich als Fahrer nicht einfacher, das war in meinem letzten Jahr in der Formel 1 manchmal ziemlich frustrierend.

Ericsson bestritt seine letzte Saison in der Königsklasse mit Charles Leclerc als Teamkollegen, im direkten Duell zog er den kürzeren, Foto: Sutton
Ericsson bestritt seine letzte Saison in der Königsklasse mit Charles Leclerc als Teamkollegen, im direkten Duell zog er den kürzeren, Foto: Sutton

Dann der Wechsel nach Amerika. Was hat dich am Auto am meisten überrascht?
Marcus Ericsson: Das Auto ist ganz anders. Du hast weniger Abtrieb, viel weniger Abtrieb sogar. Das Auto bewegt sich viel mehr, du hast viel mehr Über- und Untersteuern. Die Lenkung ohne Servo ist sehr schwergängig. Es gibt keine Heizdecken. Alles ist ganz anders. Ich habe wahrscheinlich anderthalb Jahre gebraucht, bis ich den Dreh raushatte. Vielleicht hat es etwas länger gedauert, als ich erwartet hatte, aber als es dann da war, war es sehr gut und ich habe es wirklich genossen.

Du hast auch in der Formel 1 ein wenig gebraucht, um richtig auf Speed zu kommen...
Marcus Ericsson: Das ist die Sache in meiner Karriere: Ich brauche etwas Zeit, um gut zu werden. Ich bin der Typ Fahrer, der Vertrauen ins Auto braucht. Ich habe aber immer an meine Fähigkeiten geglaubt. Deshalb habe ich mich auch gleich komplett voll der Sache verschrieben, ich bin sofort nach Amerika gezogen. Ich wollte alles geben, um hier Erfolg zu haben. Auch wenn mein erstes Jahr ziemlich hart war, hatte ich trotzdem das Gefühl, dass ich das schaffen kann. Es ging viel um mentale Stärke. Das ist etwas, das ich in meinen Jahren in der Formel 1 gelernt habe: Diese mentale Stärke habe ich dort aufgebaut. Das hat mir in Amerika geholfen.

Wie schwierig ist es, ein Cockpit in der Indycar zu bekommen?
Marcus Ericsson: Weil Robert Wickens einen schweren Unfall hatte, wurde ein Cockpit frei. Aber die Indycar ist flexibler, es können 20 Autos sein, aber auch 25 oder 27. Es gibt mehr Möglichkeiten in der Indycar, aber es ist noch immer hart, die richtige Möglichkeit zu bekommen. Es gibt bessere Teams als andere. Jetzt bin ich mit Chip Ganassi Racing bei einem der besten Teams. Manche Teams haben ein Auto, manche zwei, manche fünf oder sechs. Es ist ziemlich anders als in der Formel 1.

Als wir uns nach deinem Wechsel in die Indycar zum ersten Mal gesehen haben, hast du über beide Ohren gestrahlt und uns ständig erzählt, wie schön alles in Amerika ist...
Marcus Ericsson: Das ist genau der Punkt! Am Ende meiner Formel-1-Karriere habe ich die Freude verloren, die Dinge sind immer gegen einen gelaufen. Es hat sich nicht toll angefühlt. Wenn du die Freude an dem verlierst, was du machst, dann ist es nicht gut, diese Dinge so zu machen. Seit ich in Amerika bin, ist es viel Spaß, ich genieße das Racing. Ja, es ist nicht wie in der Formel 1, es ist anders. Es ist ein niedrigeres Level, es ist nicht dasselbe. Aber aus der Sicht eines Racers ist es wirklich gut, konkurrenzfähig und es macht viel Spaß. Das genieße ich.

War es für dich immer klar, dass du auch Ovalrennen fährst?
Marcus Ericsson: Ja, das war tatsächlich einer der Gründe, wieso ich es überhaupt probieren wollte. Viele europäische Fahrer wollen keine Ovalrennen fahren. Auch jetzt: Viele sagen, sie wollen Indycar fahren, aber niemals Ovale. Ich sage: Hey, come on! Das macht Spaß! Ovalrennen machen wirklich Spaß! Ich habe in meiner Karriere Highspeed-Kurven immer gemocht, das waren meine Lieblingskurven. Ovale sind nur Highspeed-Kurven! Ich wollte es immer ausprobieren. Seit ich hier bin, liebe ich es. Das ist der Grund, warum ich jetzt diesen Ring [Indy-500-Sieger-Ring] habe. Ich habe die Ovale umarmt.

Freude statt Furcht, Marcus Ericsson freute sich vor seinem IndyCar-Debüt auf die Ovalrennen, Foto: LAT Images
Freude statt Furcht, Marcus Ericsson freute sich vor seinem IndyCar-Debüt auf die Ovalrennen, Foto: LAT Images

Ich bin mit einer positiven Einstellung hin. Viele Fahrer kommen und sagen: "Ahh, ich wünschte, ich müsste keine Ovale fahren." Wenn du diese Einstellung hast, wirst du nie gut sein auf einem Oval. Du musst kommen und es umarmen. Du musst dir denken: Ich lerne und ich genieße es. Wenn du diese Einstellung hast, hilft es dir sehr.

Du hattest auch schon vor deinem Indy-Sieg Erfolge. Wann hast du dir gedacht, dass du eine große Sache dort werden kannst?
Marcus Ericsson: Die ersten beiden Jahre waren ziemlich hart. Es war schwer für mich, mich an das Auto zu gewöhnen und an das Racing. Es hat etwas gedauert. Letztes Jahr hat es Klick gemacht, ich habe begonnen, vorne mitzufahren. Ich habe die ersten zwei Rennen in meiner Karriere gewonnen, hatte ein paar Podien, hatte eine Serie mit zwölf Rennen in den Top-10 und war sehr konstant vorne. Letztes Jahr ist der Knoten geplatzt. Jetzt war ich zwei Jahre in Folge vorne in der Meisterschaft und habe Rennen gewonnen. Ich habe das Gefühl, mich als Top-Fahrer etabliert zu haben. Das ist ein gutes Gefühl. Ich habe auch das Selbstvertrauen, dass ich dort noch viele Jahre um Siege und Meisterschaften kämpfen kann.

Wenn Fahrer in die Formel 1 kommen, sind sie daran gewöhnt, zu gewinnen. In der Formel 1 haben die meisten diese Chance gar nicht mehr. Dir ging es ähnlich. Wie fühlt es sich nun an? Hast du mehr Druck, nun wieder um Siege kämpfen zu können oder ist es Genuss?
Marcus Ericsson: Es war großartig. Ich habe nicht verstanden, wie hart es ist, diese Chance in der Formel 1 nicht zu haben. Du denkst nicht einmal mehr ans Gewinnen. Deine ganze Karriere vor der Formel 1 ist das einzige, an das du denkst, das Gewinnen. Dann kommst du in die Formel 1 und verlierst das komplett. Ich habe dadurch in der Indycar noch mehr Motivation bekommen. Ich wusste plötzlich: Wenn ich gut bin, kann ich gewinnen! Das hat mir so viel Motivation gegeben. Und das ist noch immer so: Jedes Wochenende, wenn ich an die Rennstrecke komme, weiß ich, dass ich das Rennen gewinnen kann. Hier in der Formel 1 gibt es nur vier Jungs, die wissen, dass sie gewinnen können. Das ist für mich ein großer Unterschied, den ich sehr mag. Das macht Spaß.

Und dann kam Indianapolis. Wann dachtest du zum ersten Mal, eine reelle Chance auf den Sieg zu haben?
Marcus Ericsson: Um ehrlich zu sein: Den ganzen Monat wusste ich schon, dass wir als Team sehr stark sind. Es war mein viertes Indy 500 und ich war jedes Jahr stark. Ich war jedes Jahr schnell, aber irgendetwas ist immer passiert. Deshalb wusste ich schon, als der Monat kam: Ich hatte die Erfahrung, die ich gebraucht habe und sofort vom ersten Test an waren alle Autos des Teams wirklich stark. Alle fünf Autos waren immer vorne mit dabei. Von da an wusste ich, dass wir eine Chance haben.

Dann sind wir es Schritt für Schritt angegangen: Wir haben am Auto im Verkehr gearbeitet, dann am Qualifying-Auto. Wir hatten einen soliden Plan, wie wir es machen würden. Je näher wir an das Rennen kamen, desto mehr habe ich gemerkt, dass ich hier wirklich eine Chance habe. Dann im Rennen hatte ich einen Plan: Ich wollte das ganze Rennen über rund um Platz fünf oder sechs fahren und dann in den letzten 40 Runden richtig pushen und Risiko eingehen. Ich habe mich exakt an diesen Plan gehalten, das ganze Rennen über bin ich in der vorderen Gruppe geblieben.

Er kam, sah und siegte, Ericssons Strategie ging voll auf, Foto: LAT Images
Er kam, sah und siegte, Ericssons Strategie ging voll auf, Foto: LAT Images

Als es dann am Ende Zeit wurde, habe ich verdammt nochmal angegriffen. Das war cool. Die rote Flagge am Ende war nicht so cool. Es war deshalb ein verrücktes Ende. Ich musste den Fokus behalten. Ich wusste, wie nah ich dran war, das größte Rennen der Welt zu gewinnen und dass es dein Leben verändern würde, wenn du gewinnst. Da 10 Minuten zu sitzen und auf den Restart zu warten, das war wirklich mental anstrengend. So viele Dinge sind mir in den Sinn gekommen, aber du musstest alles ausblenden. Du musst dich fokussieren, in der Blase bleiben. Am Ende hat es das noch besser gemacht. Die Art und Weise, wie ich das Rennen gewonnen habe, war unglaublich. Ich bin sehr stolz darauf und würde nichts ändern. Es war das perfekte Rennen und der perfekte Ausgang.

Wir haben diverse Fotos mit dir und der Trophäe gesehen, aber keines mit dem Siegergeld. Was war da los?
Marcus Ericsson: Ich glaube, das Bargeld gibt es nicht mehr! Aber es war der größte Preisscheck in der Geschichte für den Sieger [3,1 Millionen US-Dollar]! Das geht zwar nicht alles an mich, aber es war noch immer ein guter Bonus.

Was hast du dir damit gekauft?
Marcus Ericsson: Ich habe mir noch nichts gekauft, aber ich will mir ein Haus kaufen. Etwas von dem Geld werde ich für das Haus hernehmen. Ich sehe mir jetzt Häuser in Indianapolis an. Ich wohne dort nun schon seit vier Jahren, habe mir aber immer nur Apartments gemietet. Aber dieses Jahr nach dem Sieg habe ich mir gedacht, dass ich noch länger bleibe. Jetzt werde ich ein Haus kaufen.

Ist das Formel-1-Kapitel für dich damit geschlossen?
Marcus Ericsson: Diese Frage bekomme ich öfter gestellt. Man soll niemals nie sagen. Du weißt nie, was in der Zukunft passiert. Aber ich suche nicht aktiv danach. Wenn ich im Fahrerlager bin, spreche ich nicht mit Teams uns sage, hier bin ich! Wenn jemand auf mich zukommt und sagt, er will mich, dann muss man es überdenken. Denn die Formel 1 ist noch immer die Formel 1. Aber ich bin sehr glücklich, wo ich jetzt bin. Ich habe mich in der Indycar etabliert. Meine Vision ist es, in der Indycar zu bleiben. Da sehe ich mich selbst. Sag niemals nie, aber ich habe das Gefühlt, dass das Kapitel zu Ende ist. Mein Kopf ist komplett in der Indycar.

Ericsson will zweite Formel-1-Chance nicht ausschließen, Foto: Sutton
Ericsson will zweite Formel-1-Chance nicht ausschließen, Foto: Sutton

Warst du zur falschen Zeit in der Formel 1? Die Dinge haben sich seither verändert...
Marcus Ericsson: Ich bin ein bisschen traurig, weil ich sehe, wie stark der Sport jetzt ist. Allen Teams geht es finanziell gut. Der Sport ist sehr gesund. Als ich hier war, gab es so viele Probleme. Jedes Jahr hatte das Team, für das ich gefahren bin, kein Geld. Wir konnten das Auto nicht updaten, wir wussten manchmal nicht, ob wir beim nächsten Rennen noch fahren würden, weil es auf finanzieller Seite so viele Probleme gab.

Manchmal denke ich mir schon, dass es cool gewesen wäre, in dieser Ära hier zu sein, in der der Sport und die Teams gesünder sind. Daran denke ich manchmal. Aber alles passiert aus einem Grund und für mich ist es ganz gut gelaufen. Ich bin noch immer stolz darauf, dass ich 97 Rennen in der Formel 1 gefahren bin, nicht viele können das von sich behaupten. Wenn Caterham die letzten drei Rennen gefahren wäre, hätte ich die 100! Das ist etwas frustrierend, das nervt mich...

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