Mercedes gegen Ferrari. 2017 und 2018 rief das den Formel-1-Fans vor allem eine Sache in den Kopf. Titelkampf! Seitdem hat sich bei den Roten einiges getan. Ex-Titelanwärter Sebastian Vettel bestritt vergangenes Jahr seine letzte Formel-1-Saison, Teamchef ist jetzt ein anderer. Frederik Vasseur hat das Ruder in Maranello übernommen - und will aufräumen, die ehemaligen Formel-1-Dominatoren aus Italien wieder an die Spitze führen. Die Gegner sind für ihn neben Red Bull dieselben wie für den damaligen Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene: Mercedes, Lewis Hamilton und Toto Wolff. Der Franzose pflegt zu seinem Pendant bei Mercedes zwar eine gute Beziehung, aber im Kampf um die Formel-1-Krone, das kündigte er an, wird ihn das nicht zurückhalten.

Vasseurs Strategie: Clever sein - und kämpfen wie in der Hölle

Für den Sieg gegen den Konkurrenten braucht es eine gute Strategie, nicht ohne Grund scheiterte Ferrari schon in der Vergangenheit an den Silberpfeilen. 2017 und 2018 brach die Scuderia jeweils in der zweiten Saisonhälfte ein und verlor jede Chance auf den Titel. Maurizio Arrivabene musste in Maranello daraufhin seine Segel streichen. Der Italiener verlor den teaminternen Machtkampf gegen Mattia Binotto. Im Dezember vergangenen Jahres räumte Binotto dann seinerseits seinen Platz. Vasseur tritt sein Erbe an.

Im vergangenen Jahr duellierten sich Ferrari und Mercedes um KWM-Platz 2, Foto: LAT Images
Im vergangenen Jahr duellierten sich Ferrari und Mercedes um KWM-Platz 2, Foto: LAT Images

Der Franzose will den Titel jetzt endlich wieder nach Italien bringen. "Die Beziehung ist natürlich global gesehen ein Vorteil, aber wir müssen clever agieren und auf der Strecke, vor den Stewards, der FIA und für das Concorde Agreement kämpfen. Die Devise lautet, clever genug zu sein und alles zu geben. Ihr könnt euch sicher sein, dass wir mit Toto auf und neben der Strecke wie in der Hölle kämpfen werden!", kündigt der neue Ferrari-Chef an. 2008 gewann die Scuderia den letzten Konstrukteurstitel. 15 Jahre und 0 Titel später soll es wieder so weit sein. Das will Ferrari - und das will Vasseur.

Gute Vasseur-Wolff Beziehung: Ein Vorteil für beide Seiten

Die gute Beziehung zwischen dem ehemaligen Renault- und Sauber-Teamchef zu WM-Konkurrent Wolff könnte da hilfreich sein. "Global ist es natürlich ein Vorteil, denn so können wir eine gute Kooperation zwischen den Teams aufbauen. Wenn wir gemeinsame Interessen gegenüber der FIA haben, dann ist ein gutes Verhältnis immer ein Vorteil. Meine Beziehung zu anderen Kollegen ist aber immer gut", erklärt Vasseur.

Toto Wolff zählt zu den einflussreichsten Personen im Formel-1-Paddock, Foto: LAT Images
Toto Wolff zählt zu den einflussreichsten Personen im Formel-1-Paddock, Foto: LAT Images

Je mehr verbündete Teams man im Fahrerlager hat, desto höher ist die Chance, verschiedenste Abstimmungen zu seinen Gunsten entscheiden zu können. Eine gute Kommunikation ist der Schlüssel. Mit Vasseur am Steuer scheint diese zwischen Mercedes und Ferrari gesichert - es sei denn es sollte zum Titelkampf kommen - Christian Horner und Toto Wolff lassen grüßen.