Das Race of Champions 2023 brachte am Samstag schon einige Überraschungen mit sich. Scheiterten Sebastian Vettel und Mick Schumacher vergangenes Jahr in Schweden schon früh, schafften es die beiden 2023 bis ins Halbfinale, wo sie sich schließlich dem Team All Stars aus Thierry Neuville und Felipe Drugovich geschlagen geben mussten.

Letzten Endes war es aber Team Norwegen, das sich 2023 beim Cup der Nationen die Krone aufsetzen konnte. Petter Solberg und Oliver Solberg bezwangen im Finale die All Stars und holten sich damit zum zweiten Mal in Folge den Sieg beim Nations Cup! "Ich weiß nicht, was ich sagen soll, es fühlt sich fantastisch an", zeigte sich Oliver Solberg nach dem Sieg überglücklich.

Ein anderes Formel-1-Duo bestehend aus Valtteri Bottas und dem zweimaligem Weltmeister Mika Häkkinen mussten sich dagegen aber schon früh geschlagen geben. In der Qualifikationsrunde für das Viertelfinale konnten die beiden Finnen nichts gegen Team eRoc, bestehend aus Sim-Racing-Champion Lucas Blakeley und Jarno Opmeer, geschlagen geben.

Viertelfinal-Qualifikation: Deutschland weiter, Finnland draußen

Zu Beginn des Tages stand die Qualifikation für das Viertelfinale an. Während die meisten Teams bereits in jener K.o.-Runde gesetzt waren, mussten Team Finnland, eRoc, Deutschland und Großbritannien um die letzten beiden verbliebenen Plätze kämpfen.

Eine Aufgabe, die für das finnische Duo aus Bottas und Häkkinen aber überraschend nicht nach Plan laufen sollte. Lucas Blakeley konnte mit einem klaren Sieg gegen Bottas bereits zu Beginn ein deutliches Zeichen setzen. Nachdem Häkkinen auch das zweite Duell gegen Opmeer verlor, stand schon nach zwei Runden ein Matchpoint an. Bottas konnte ein sofortige Niederlage zwar noch mit einem Sieg gegen Opmeer abwenden, doch erneut war es Häkkinen, der gegen Blakeley kein Land sah. Finnland schied folglich 1-3 gegen Team eRoc aus.

Besser lief es dagegen für Team Deutschland. Jamie Chadwick und David Coulthard konnten mit Sebastian Vettel und Mick Schumacher nicht mithalten. Auch nach einem kurzen Ausflug von Coulthard auf die andere Fahrbahn schied Team Großbritannien mit 0-4 sang und klanglos gegen das deutsche Duo aus, das nun gegen Team eRoc im Viertelfinale ranmusste.

Viertelfinale: Vettel besiegt Vorjahres-Bezwinger

Team Norwegen vs. Team Frankreich: Das Prestige-Duell zwischen Sebastien Loeb und Petter Solberg stand an. Die beiden Rallye-Legenden sollten sich auf Schnee und Eis auch einen regelrechten Schlagabtausch liefern, den Solberg aber für sich entscheiden konnte. Da sich im folgenden Duell Adrien Tambay auf der Brücke wegdrehte, konnte sich Oliver Solberg den zweiten Punkt sichern. Solberg Senior sollte mit einem Sieg gegen Tambay dann den Halbfinaleinzug fixieren.

Team Schweden vs. Team Nordic: Parallel wurde das Duell Team Schweden gegen Team Nordic abgehalten. Lokalmatador Johan Kristoffersson konnte gegen Tom Kristensen den ersten Punkt einheimsen. Auch Felix Rosenqvist konnte Mattias Ekström folglich keine Punkte abknöpfen und da auch die dritte Runde auf Schnee und Eis an Team Schweden ging, war der Halbfinaleinzug besiegelt.

Team USA vs. Team All Stars: Auch wenn mit Thierry Neuville ein WRC-Pilot auf Travis Pastrana und Tanner Foust wartete, gab es nichts, wofür sich die US-Amerikaner verstecken mussten. Ganz im Gegenteil: Zwar gewann Neuville das erste Duell, der viermalige US-Rallyemeister Pastrana konnte allerdings sofort ausgleichen. Als Foust dann aber gegen Felipe Drugovich ranmusste, wurde es bitter für Team USA. Foust blieb mitten auf der Strecke stehen, woraufhin Neuville gegen Pastrana schließlich den Sack zumachte.

Team Deutschland vs. Team eRoc: Für Vettel kam es gegen Team eRoc zu einem Wiedersehen. 2022 musste sich der Heppenheimer gegen Lucas Blakeley sensationell geschlagengeben. Dieses Jahr galt es also, wieder etwas gutzumachen. Und das schaffte Vettel auch: Blakeley fuhr auf seiner ersten Runde in die Streckenbegrenzung, wodurch Vettel die Führung ins Ziel bringen konnte. Opmeer konnte Mick Schumacher letztlich ebenfalls nicht das Wasser reichen, wodurch Team Deutschland früh 2-0 führte. Als Blakeley dann auch gegen Schumacher einen Fehler machte und über die Bande auf die falsche Seite fuhr, war der Halbfinaleinzug Deutschlands nur noch Formsache!

Halbfinale: Vettel vergibt Chance mit Frühstart

Team Norwegen vs. Team SchwedenEs stand ein nordisches Aufeinandertreffen an. Ein Aufeinandertreffen, dass es in sich hatte: Petter Solberg trat zunächst gegen Kristoffersson an, gegen den er aber den Kürzeren zog. Oliver Solberg konnte folglich ausgleichen, doch Schweden schlug zurück: In seinem Versuch gegen Ekström erwischte Petter Solberg die letzte Kurve nicht richtig, wodurch er nur um eine Tausendstelsekunde verlor. Da Oliver Solberg wiederum gegen Kristofferson gewann, ging der Sieg schließlich an Norwegen, da sie in der Zeitdifferenz vorne lagen.

Petter Solberg und sein Sohn waren wie vergangenes Jahr nicht zu bezwingen, Foto: LAT Images
Petter Solberg und sein Sohn waren wie vergangenes Jahr nicht zu bezwingen, Foto: LAT Images

Team Deutschland vs. Team All StarsFür Deutschland lag nun eine kleine Sensation in der Luft: Zwar verlor Vettel zunächst gegen Thierry Neuville, Mick Schumacher konnte die Chancen auf einen Finaleinzug mit einem Sieg gegen Felipe Drugovich aber wieder beleben. Auch Vettel war gegen den Brasilianer erfolgreich, der Heppenheimer hatte jedoch einen Frühstart, wodurch er eine 5-Sekunden-Strafe erhielt und der Punkt letztlich so an Team All Stars ging. Schumacher konnte gegen Neuville letztlich nicht mehr viel ausrichten, Deutschland musste sich geschlagen geben.

Finale: Solberg bezwingt Neuville

Team Norwegen vs. Team All Stars: Team All Stars war nun gegen die Sieger des Vorjahres gefordert. Würde es den RoC-Rookies Neuville und Drugovich nun gelingen, das Duo aus Petter und Olilver Solberg, Vater und Sohn, zu bezwingen? Neuville konnte gegen Petter Solberg tatsächlich vorlegen. Doch es war der Sohn, der Team Norwegen an diesem Tag tragen sollte. Oliver Solberg ließ gegen Drugovich nichts anbrennen und als der Brasilianer auch seinen zweiten Versuch verlor, war es zwischen Solberg Junior und WRC-Pilot Thierry Neuville angerichtet. Und Solberg machte schließlich Solberg-Sachen: Der Norweger wies Neuville in diesem letzten Duell die Schranken und holte für sein Land den zweiten Nations-Cup-Sieg in Folge! Petter Solberg wusste aber, dass er in der Schuld seines Sohnes stand: "Ich muss ihm das Abendessen bezahlen", so der 48-Jährige.