Mick Schumacher entgeht beim Race of Champions 2023 in Schweden einer kleinen Sensation. Der 23-Jährige Deutsche besiegt auf dem Weg ins Finale Landsmann Sebastian Vettel und muss sich erst im letzten Duell gegen Mattias Ekström geschlagengeben.
Dabei war es im Finale zunächst noch richtig knapp: Im Polaris verlor Schumacher nur um Bruchteile einer Sekunde, ehe Mattias Ekström beim zweiten Versuch deutlich die Oberhand behielt. Besonders skurril: Im Auto des Schweden stieg währenddessen Rauch auf, Ekström ließ sich davon aber nicht beirren und krönte sich damit nach 2006, 2007 und 2009 zum Champion of Champions.
"Jeder weiß, dass ich zwei Finals gegen Michael gefahren bin und es ist fantastisch gegen Mick zu fahren", so Ekström nach seinem Sieg. "Ich hatte hier viele großartige Momente mit Michael, und Mick im Finale zu sehen, ist sehr besonders."
Auch Mick Schumacher selbst fand nach dem Finale viele gute Worte für Ekström: "Gratulation an Mattias, er ist ein Ausnahmefahrer. Ich habe mein bestes gegeben, das war aber nicht genug. Ich bin super stolz auf ihn, er hat das ganze Wochenende einen tollen Job gemacht."
Während Vettel nach einem sonst starken Auftritt im Halbfinale ein entscheidender Fehler unterlief, hatte Valtteri Bottas dagegen einen weitaus bescheideneren Tag. Der Finne schied aufgrund einer 5-Sekunden-Strafe bereits im Achtelfinale gegen Tom Kristensen aus.
Deutsches Halbfinale: Vettel-Fehler besiegelt Schumacher-Finale
Nachdem Team Deutschland am Samstag mit dem Halbfinaleinzug schon einen starken Eindruck hinterlassen konnte, waren Sebastian Vettel und Mick Schumacher am Sonntag auf sich alleine gestellt. Im Gegensatz zu Vettel musste Mick Schumacher noch in die Qualifikation für das Achtelfinale. Dort traf er mit Felix Rosenqvist direkt auf einen von vier Lokalmatadoren. Beeindrucken ließ er sich davon aber nicht und kam auch durch einen Dreher des Schweden in die nächste Runde.
Viel Zeit zum Durchatmen war aber nicht, kurz darauf musste der Mercedes-Testfahrer gegen den Franzosen Adrien Tambay ran. Auch dort konnte er die Oberhand behalten und zog wie Sebastian Vettel ins Viertelfinale ein, der seinerseits die britische Pilotin Jamie Chadwick besiegte.
Dort angekommen konnte Mick Schumacher Felipe Drugovich, der zuvor gegen Mika Häkkinen groß aufgefahren war, knapp deklassieren, nachdem er kurz vor der Ziellinie zwar einen Moment von der Strecke fuhr, letztlich durch eine bessere Zeitdifferenz aber doch das Halbfinal-Ticket löste. Deutlicher war die Angelegenheit bei Vettel, der Tim Kristensen in beiden Fällen hinter sich halten konnte und damit ein deutsches Halbfinale perfekt machte.
Für Vettel sollte es dort aber zu einem kleinen Drama kommen: Der Heppenheimer machte beim ersten Versuch einen kostspieligen Fehler und fuhr über die Schneebande auf die falsche Streckenseite. Als er dann wieder zurück auf der richtigen Fahrbahn war, war Mick Schumacher bereits über alle Berge! Da Schumacher auch die zweite Runde im Polaris für sich entscheiden konnte, war der Finaleinzug Schumachers besiegelt. Dort zog er gegen jedoch Mattias Ekström schließlich den Kürzeren.
Bottas früh draußen: 'Hatte auf mehr Runden gehofft'
Für den zweiten Formel-1-Fahrer im Starterfeld, Valtteri Bottas, war auch der Sonntag in Schweden ein Tag zum Vergessen. Der Finne musste im Achtelfinale des Einzelbewerbs gegen den Dänen Tom Kristensen heran. Die erste Runde konnte der Finne mit einem Vorsprung von drei Sekunden auch recht deutlich für sich entscheiden, da dem aber ein Frühstart vorangegangen war, wurden ihm fünf Sekunden aufgebrummt.
Da er die zweite Runde dann knapp verlor, bedeutete dies das frühe Aus für Bottas bei seinem ersten Race-of-Champions-Antritt. Schon am Samstag musste Bottas zusammen mit Landsmann Mika Häkkinen im Teambewerb gegen das Simacing-Duo aus Lucas Blakeley und Jarno Opmeer früh die Segel streichen. "Ich bin froh, endlich hier zu sein und ich habe hier jede Runde genossen. Es waren nicht so viele Runden wie ich gehofft habe, aber so läuft halt dieses Spiel", erklärte Bottas, der seinen Auftritt mit Humor nahm.
Oliver Solberg: Kollision kostet Chance auf Sieg
Vorjahres-Sieger Sebastien Loeb musste seinen Helm heute ebenfalls früh absetzen. Der neunmalige Rallye-Weltmeister scheiterte in einem regelrechten Schlagabtausch mit WRC-Pilot Thierry Neuville letztlich nur um 40 Tausendstel am Weiterkommen ins Viertelfinale.
Auch Favorit Oliver Solberg, der am Samstag mit seinem Vater Petter Solberg den Nations Cup gewann, musste ein überraschend frühes Aus hinnehmen. Nachdem der unter schwedischer Flagge fahrende Solberg im Achtelfinale seinen Vater schlagen konnte, ging es im Viertelfinale gegen Thierry Neuville. Solberg kollidierte auf seiner ersten Runde aber mit der Streckenbegrenzung, wodurch sich ein Teil des daran montierten Banners um sein rechtes Vorderrad wickelte und er so nicht weiterfahren konnte. Den Rückstand von zehn Sekunden konnte er beim zweiten Lauf nicht mehr aufholen.
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