2022 war abgesehen von einigen wenigen Dramen (Budget-Cap, Teamorder in Brasilien) eine perfekte Saison für Red Bull. 17 Siege, 28 Podien und 759 erreichte Punkte. Rekord, nur Mercedes erreichte 2016 mehr mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Aber der Erfolg hat auch Schattenseiten. Die Bank der FIA bittet zur Kasse.

Red Bull auch abseits der Strecke auf Platz eins

Jedes Team, das in der Formel 1 an den Start geht, muss Einschreibegebühren zahlen. Insgesamt nahm die FIA 2022 so ungefähr 21,6 Millionen US-Dollar ein. Es gibt eine Grundgebühr von 617.687 Dollar, die jedes Team standardmäßig zahlen muss. Dazu kommt eine Gebühr pro eingefahrenen Punkt in der Formel 1.

Diese Gebühr ist nicht für alle Teams gleich: Red Bull zahlt als Weltmeister pro Zähler 7.411 Dollar, Mercedes etwa kommt mit 6.174 Dollar pro erreichtem Punkt von George Russell und Lewis Hamilton etwas günstiger weg. In Summe muss Red Bull der FIA 6.424.636 US-Dollar Nenngeld zahlen. Mercedes wird mit 244 Punkten weniger und einem günstigen Tarif "nur" mit 3.797.297 Dollar zur Kasse gebeten.

TeamWM-PunkteNenngeld
Red Bull7596.242.636 $
Ferrari5544.038.083 $
Mercedes5153.797.297 $
Alpine1731.685789 $
McLaren1591.599.353 $
Alfa Romeo55957.257 $
Aston Martin55957.257 $
Haas37846.125 $
AlphaTauri35833.777 $
Williams8667.079 $

Aufgrund dieser doch beträchtlichen Summe bietet die FIA eine Ratenzahlung an. Die erste Tranche ist vor Saisonbeginn notwendig, der Rest war von den Teams bis zum 10. Dezember 2022 zu bezahlen.

Zusätzlicher Kostenfaktor Max Verstappen

Max Verstappens Erfolg kommt Red Bull teuer zu stehen. Zusätzlich zur Teamabgabe müssen auch die Superlizenzen der Fahrer für die kommende Saison bezahlt werden. Das ist wie bei den Teams punkteabhängig, und der Weltmeister mit den meisten Punkten zahlt am meisten in die FIA-Kasse ein. Die Superlizenz des Holländers ist mit 963.800 Dollar die teuerste, und kostet damit fast doppelt so viel wie Lewis Hamiltons (514.400). Fast schon zum Sparpreis gibt es die Superlizenz von Nico Hülkenberg: 10.400 US-Dollar.

FahrerWM-PunkteKosten für Superlizenz
Max Verstappen454963.800 $
Charles Leclerc308657.200 $
Sergio Perez305650.900 $
George Russell275587.900 $
Carlos Sainz246527.000 $
Lewis Hamilton240514.400 $
Nico Hülkenberg010.400 $

Unklug von Verstappen, so viele Punkte zu machen? "Daran denke ich gar nicht. Ich möchte einfach gewinnen. Jedes Rennen", so Max Verstappen bei ServusTV. "Ich fürchte, wir müssen das zahlen", gibt Dr. Helmut Marko aber zu. "Wenn ich den Vertrag richtig im Kopf habe."

Vettel kritisiert System der Formel 1

"Ich finde die Summe absurd", meint Sebastian Vettel. Bei der Jahresabschlussgala von Sport und Talk aus dem Hangar 7 äußert der viermalige Weltmeister Kritik am System der FIA. "Ich finde es nicht richtig, dass wir so viel bezahlen müssen. Damit wir überhaupt fahren dürfen."

Verstappens Superlizenz-Gebühr von fast einer Million US-Dollar übernimmt glücklicherweise (für ihn) Red Bull, Foto: Bryn Lennon / Getty Images / Red Bull Content Pool
Verstappens Superlizenz-Gebühr von fast einer Million US-Dollar übernimmt glücklicherweise (für ihn) Red Bull, Foto: Bryn Lennon / Getty Images / Red Bull Content Pool

In anderen Sportarten sei das nicht der Fall. Sebastian Vettel gibt auch zu bedenken: "Und es werden immer mehr Rennen, aber darüber spricht keiner." Mehr Rennen sorgen für mehr Punkte in der Fahrer-WM. "Für die Teams ist es eine ähnliche Situation." Wiederum: Mehr Rennen, mehr erreichbare Konstrukteurspunkte. Mercedes standen 2016 in ihrem Rekordjahr 765 Zähler zu Buche, und das bei einem Rennen weniger. Die Rechnung dafür: 5,2 Millionen US-Dollar.

Gemeinsam mit dem Konstrukteurs-, dem Fahrertitel und den sieben Millionen Strafe aufgrund der Überschreitung des Budget-Caps zählt Red Bull 2022 zu den größten Unterstützern der FIA. "Wir haben da schon einiges beigesteuert", scherzte Christian Horner bei ServusTV. Silberstreif am Horizont: Zumindest fallen die Startgebühren nicht in den Budgetdeckel.