Meinungsbekundungen und politische Stellungnahmen waren in der Formel 1 in den vergangenen Jahren gang und gäbe. Vor allem auf der Startaufstellung kurz vor dem Beginn eines Grands Prix nutzten mehrere Fahrer die Bühne, um politische Statements zu verbreiten. Dazu zählten vor allem Sebastian Vettel und Lewis Hamilton.

Doch ab nächstem Jahr ist das nicht mehr so einfach möglich. Die FIA schob im International Sporting Code "politischen, religiösen und persönlichen Statements" mit Artikel 12.2.1.n einen Riegel vor. Demnach sind derartige Botschaften in Zukunft nur nach einer Genehmigung durch den Weltverband zulässig. Die Neuerung stieß auf viel Kritik, McLaren-CEO Zak Brown hingegen unterstützt den FIA-Beschluss.

Brown gegen politische Statements: Lenkt von der Formel 1 ab

Gegenüber ESPN begründete Brown seine Unterstützung folgendermaßen: " Wir wollen die Formel 1 nicht in einen politischen Sport verwandeln. Lasst uns einfach Rennen fahren und die Orte respektieren, an denen wir fahren."

Brown unterstreicht allerdings auch, dass er es für wichtig hält, Statements zu aktuellen Themen nicht komplett zu verbieten. Die vorherige Autorisierung der FIA sei allerdings aufgrund der Häufung von politischen Stellungnahmen unerlässlich geworden. "Jeder hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Es geriet aber manchmal außer Kontrolle, mit so vielen Zeichen, die gesetzt wurden", behauptete Brown und fügte hinzu: "Lenkt das nicht vom Sport ab?"

"Die Fahrer können diese Dinge in ihrer Freizeit tun. Also denke ich, dass es das Recht der Formel 1 und der FIA ist, zu sagen: Das ist der Verhaltenskodex, den wir von euch während eines GP-Wochenendes erwarten. Man kann sozusagen von Montag bis Freitag machen, was man will, aber am GP-Wochenende haben die Fahrer natürlich die meisten Kameras auf sich gerichtet", sagte der US-Amerikaner.

Der Umgang mit politischen Statements ist kein Thema, das nur die Königsklasse beschäftigt. Auch in zahlreichen anderen Sportarten kam es zu Kontroversen. Zuletzt etwa während der Fußball-WM in Katar, als mit sportlichen Sanktionen für das Tragen einer Regenbogen-Armbinde gedroht wurde.

"Es ist in vielen Sportarten ein heißes Thema. In der NFL begann es mit dem Kniefall, es gab die Armbinden in Katar. Ich denke, dass diese Dinge anfangen können, vom Sport abzulenken und da müssen wir das richtige Gleichgewicht finden." erklärte Brown. "Politik ist von Natur aus heikel. Was sie auf der Makroebene zu vermeiden versuchen ist, dass die Formel 1 zu einer Brutstätte für verschiedene Themen wird", so das McLaren-Oberhaupt.