Haas kam auch in der Formel-1-Saison 2022 nicht so richtig in Schwung. Dabei begann das neue Jahr schon mit Turbulenzen. Ursprünglich sollte das Team erneut mit Mick Schumacher und Nikita Mazepin an den Start gehen. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine trennte sich das Team kurz vor den Wintertests in Bahrain nicht nur von Mazepin, sondern auch vom ihrem Hauptsponsor. Somit stand Haas schon vor Saisonbeginn unter Druck. Ein neuer Fahrer musste her.

So startete Haas in die neue Formel 1: Die Formel-1-Saison startete für Haas alles andere als reibungslos. Schon bei den Tests in Bahrain kam es zum ersten Debakel. Aufgrund eines Defekts an einem Frachtflugzeug musste das Team bei den Wintertests in Bahrain auf wichtiges Equipment und ihre Boliden verzichten. Einen halben Tag musste Haas bei den Testfahrten aussetzen. Für das US-amerikanische Team war das alles andere als optimal.

Nach einer desaströsen Saison 2021 konnte Haas beim Bahrain GP dann aber überraschen. Mit Magnussen holte sich das Team einen erfahrenen Fahrer zurück ins Boot. Schon beim Saisonauftakt konnte das Team mithilfe des Dänen in die Punkte fahren. 2021 hätten sie hiervon nur träumen können. 10 Punkte ergatterte Magnussen für das Team-Konto.

So entwickelte sich Haas 2022: Das Haas-Team entwickelte seine Boliden in der Saison 2022 mit Abstand am schlechtesten weiter. Am Ende zählte das Team gerade einmal 14 Updates. Im Vergleich brachte der Update-König von 2022 (McLaren) 58 Updates an den Start. Nach dem ersten und letzten großen Update beim Ungarn GP, fokussierte sich das Team ab der zweiten Saisonhälfte dann auf die Weiterentwicklung für das Jahr 2023.

Das ist Haas' größte Stärke: In der Saison 2022 lag für Haas nur ein kleiner Funke Hoffnung. Mit der Rückkehr Magnussens war das Potenzial des Teams zu erkennen. Der Däne konnte zwar nicht an jedem Rennwochenende überzeugen, sorgte aber für vereinzelte Highlights. Etwas Glück spielte bei seiner ersten Pole in Brasilien zugegebenermaßen eine Rolle, trotzdem konnte Haas damit zeigen, dass auch sie für eine Überraschung gut sind.

Das ist Haas' größte Schwäche: In Sachen Weiterentwicklung gehörte Haas 2022 bei den Formel-1-Teams zum Schlusslicht. Das machte sich vor allem im Laufe der Saison bemerkbar. So konnte das Team in der ersten Hälfte noch unter die Top-10 fahren, in der Zweiten sah das schon ganz anders aus. Grund hierfür war der Entwicklungs-Stopp nach dem Belgien GP. Als Resultat konnten die Haas-Piloten im Rennen keine Punkte mehr erzielen. Während die anderen Teams also fleißig weiterentwickelten, blieb das US-amerikanische Team wortwörtlich auf der Strecke liegen.

Eine weitere Baustelle des Teams ist das Qualifying. Nur viermal lag das durchschnittliche Ergebnis des Teams unter den besten Zehn. Konstanz ist dabei ein Fremdwort. Insbesondere auf den Highspeed-Strecken wurde die Schwäche des VF-22 deutlich. Hier schnitten die Haas-Piloten mit Abstand am schlechtesten ab.

Haas entwickelte sich im Vergleich zu den anderen Teams am schlechtesten weiter, Foto: LAT Images
Haas entwickelte sich im Vergleich zu den anderen Teams am schlechtesten weiter, Foto: LAT Images

2022-Schlussstrich für Haas: Grundsätzlich ging es für Haas in der Saison 2022 wieder langsam bergauf. Zumindest war dies in der ersten Saisonhälfte der Fall. Dabei zeigte Magnussen, was ein erfahrener Fahrer in einem Team wie Haas bezwecken kann. Das Sorgenkind: Mick Schumacher. Mithalten konnte der Deutsche mit dem Dänen nicht. Wichtige Punkte blieben zum Großteil aus. Schumachers Unfallschrott trug zur finanziellen Lage des Teams ebenfalls nicht bei.

Im vergangenen Jahr gab Haas noch zwei Rookies eine Chance, zu großem Erfolg führte das aber nicht. In der kommenden Saison 2023 wird dann ein weiterer Rückkehrer das Team mit seiner Erfahrung bereichern. Nico Hülkenberg wird das Cockpit von Mick Schumacher übernehmen. Somit stehen für Haas 2023 die Erfolgsaussichten, die WM-Leiter weiter nach oben zu klettern, auch künftig gut.

Hoffnung bei Haas: Die Formel-1-Bilanz 2022 (15:40 Min.)