Formel 1, Fahrerranking 2022: Menath rechnet ab

Das Motorsport-Magazin.com Fahrer-Ranking 2022 zeigt vor allem eines: Dass meine Kollegen nicht ansatzweise so viel Ahnung haben wie ich.* Wie sonst kann man erklären, dass Max Verstappen nur bei mir im Saisonschnitt die Schulnote 1 bekommt? Eine Rekord-Saison mit 15 Siegen muss die Bestnote geben. Ich bin vor allem auf deinen Erklär-Versuch gespannt, lieber Markus Steinrisser! Kollege Niedermair ist teilweise entschuldigt, weil er nicht die ganze Saison bewertet hat.

Aber nun im Ernst: Max Verstappen muss 2022 die Nummer 1 im Ranking sein und er muss auch die Note 1 bekommen. Natürlich gab es auch bei ihm Rennwochenenden, die alles andere als perfekt waren. Singapur oder Brasilien waren Ausrutscher, aber bei 22 Rennen ist es nur logisch, dass es die gibt. So viel zum Weltmeister und zu meiner Nummer eins, hier ist mein ganz persönlicher Notenspiegel:

Hinter Verstappen wird es interessanter. Erst kürzlich bat mich ein ungarischer Kollege für sein Jahrbuch, meine Top-3 zu nennen. Ich musste lange überlegen. Ich kannte meine Notenschnitte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, doch ich nannte ihm Charles Leclerc und Lando Norris - nur in umgekehrter Reihenfolge.

Fernando Alonso war ebenfalls auf meiner Shortlist, schaffte es aber knapp nicht - er leistete sich vor allem am Ende ein paar Schnitzer zu viel und war im Qualifying nicht schnell genug. Platz vier ist Meckern auf hohem Niveau.

Etwas überrascht war ich selbst von meinen Mercedes-Platzierungen. Russell vor Hamilton? Das hätte ich nicht erwartet. Hamilton hatte 2022 viel Pech, Russell in der zweiten Saisonhälfte einen kleinen Durchhänger. Aber die Ausreißer nach oben - Russell war bei mir gleich vier Mal positiver Härtefall - haben es wohl ausgemacht.

Christian Menaths Härtefälle der Formel-1-Saison 2022

Mick Schumacher vor Kevin Magnussen? Ahnungslosigkeit oder die Deutsche Brille mag man mir unterstellen. Mag vielleicht beides stimmen. Aus meiner Sicht war aber Magnussen eine der größten Enttäuschungen in der zweiten Saisonhälfte. Problem für Schumacher war nur, dass der Däne in den seltenen Fällen, als es was zu holen gab, da war. Die negativen Ausreißer hatte für mich auch der Däne mit seinen vielen kleinen Zwischenfällen.

Bleibt noch der Blick nach ganz hinten. Lance Stroll vor Daniel Ricciardo und Nicholas Latifi. Zumindest beim letzten Platz sollte es keine Diskussionen geben. Durchschnittsnote 4,09 spricht für sich. Selbst Daniel Ricciardo, der für seine Maßstäbe eine unterirdische Saison fuhr, war noch eine halbe Notenstufe besser unterwegs. Für mehr als den vorletzten Platz hat es für den Australier trotzdem nicht gereicht - nicht einmal für Stroll.

* Liebe Motorsport-Magazin.com-Freude: Wie immer ist das Ranking subjektiv und genau darum geht es ja auch. Und um den Spaß - deshalb ist die Kollegen-Schelte natürlich nicht ernst gemeint. Ich hoffe, euch hat das Ranking in dieser Saison ähnlich viel Spaß gemacht wie mir. Vielen Dank für die rege Beteiligung, auch wenn viele wie meine Kollegen natürlich falsch lagen!

Christian Menaths Verteilung der besten & schlechtesten Noten