Formel 1, Fahrerranking 2022: Das ist der Fahrer des Jahres

In der Formel-1-Saison 2022 gab es einen klaren Dominator - Weltmeister Max Verstappen. Der Red-Bull-Pilot verteidigte nicht nur seinen WM-Titel, sondern findet sich auch im Fahrerranking von Motorsport-Magazin.com ganz vorne wieder.

Wie aus den Vorjahren bekannt haben Leserinnen, Leser und die MSM-Redakteure nach jedem Rennen alle Fahrer mit 1 bis 6 benotet, und aus dem Durchschnittswert von Leser- und Redaktionsnote wurde für jedes Rennen ein Ranking aller 20 Piloten erstellt. Verstappens Titelverteidigung war hier wie dort spätestens ab dem Sommer nicht mehr im Zweifel - aber dahinter ging es rund.

Formel-1-Ranking: Verstappens 2. Sieg mit über 100 Punkten

Für das Jahres-Ranking greifen wir wie aus den Vorjahren bekannt auf den klassischen F1-Punkteschlüssel zurück. Für jedes Rennen werden die Top-10 unseres Rankings mit 1 bis 25 Punkten belohnt. So kann im Ranking auch einmal ein Williams ohne Probleme gewinnen, wenn die fahrerische Leistung stimmt.

Max Verstappen ist trotzdem unschlagbar. Zum vierten Mal in Serie gewinnt er, und zum zweiten Mal in Serie beträgt sein Vorsprung über 100 Punkte. Für Lewis Hamilton geht es abwärts. In den letzten drei Jahren war er Verstappens erster Ranking-Verfolger gewesen. Dieses Jahr hatte er mit einem schlechten Mercedes, mit einem starken George Russell als Teamkollegen und mit dem endlich wieder in Top-Material sitzenden Charles Leclerc zu kämpfen.

Formel-1-Fahrerranking 2022 nach Punkten: Top-10

Leclerc und Russell drücken Hamilton in der Punktewertung auf den vierten Platz - sein schlechtestes Ergebnis, seit Motorsport-Magazin.com das aktuelle Format führt. Leclerc zehrte im Kampf um P2 allerdings von seinen vier Ranking-Siegen in den ersten sechs Rennen. Danach gewann er nur mehr einmal, nämlich beim Finale in Abu Dhabi. Dazwischen verstrickten sowohl er als auch Ferrari sich in einem Fehlernetz.

Sebastian Vettel kehrt zurück in die Ranking-Top-10

Russell ist im Punkteranking der größte Gewinner. In seinem ersten Jahr für Mercedes springt er um ganze 10 Plätze nach vorne. Zu den Gewinnern zählt auch Sebastian Vettel. In den letzten Rennen vor seinem Rücktritt schien ein Feuer entfacht. Damit kehrte er spät zurück in die Top-10, zum ersten Mal seit 2019. Ein würdevoller Abschied, auch wenn ihm kein Ranking-Tagessieg mehr gelang.

Lando Norris konnte seinen dritten Ranking-Platz aus dem Vorjahr nicht halten, aber gegen das Mercedes-Duo Russell und Hamilton scheiterte er nur knapp, diese drei trennten nur 16 Punkte. Neu in den Top-10 ist Alex Albon, der nach einem Jahr Auszeit trotz unterlegenem Williams seine beste Formel-1-Saison fuhr.

Beste Formel-1-Fahrer nach Noten: Verstappen in eigener Liga

Wie aber sehen die einzelnen Noten aller Formel-1-Fahrer aus? Geht es dort enger zu? Mitnichten. Verstappen liefert mit einem Jahres-Schnitt von 1,72 fast gleich gut ab wie im Vorjahr (1,74). An der Spitze fällt das Niveau 2022 leicht. Kein weiterer Fahrer knackt diesmal die Zweier-Marke. Dafür sind die Plätze zwei bis sechs nur durch 0,35 getrennt.

Formel-1-Fahrerranking 2022 nach Durchschnitts-Noten: Top-10

Leclerc rettet den zweiten Platz mit 2,01 über die Linie. Norris taucht wieder auf - konstant gute Leistungen, besonders in den Augen der MSM-Redakteure, bringen ihm den zweiten Platz ein. Nur die großen Einzelergebnisse fehlten, weshalb er in der Punktewertung weiter zurücklag.

Gleiches gilt für Norris' Dauerkontrahenten Fernando Alonso. Der springt in der Notenwertung vorbei an beiden Mercedes auf den vierten Rang. Russell und Hamilton müssen sich, dicht aneinander gedrängt, mit den Plätzen fünf und sechs begnügen.

Mercedes kann sich dafür rühmen, das verlässlichste Fahrerduo zu haben. Red Bulls zweiter Mann Sergio Perez hechelt auf dem siebten Platz liegend mit deutlichem Rückstand auf Verstappen hinterher. Schlägt aber Carlos Sainz. Der Spanier liegt in der Punktewertung zwar vor Perez, doch in der Notenwertung haften ihm Totalpleiten an, wie die Abflüge in Australien und Japan. Das drückt den Schnitt.

Zwei Piloten sind außer Konkurrenz gelistet. Nyck de Vries würde eigentlich mit 1,15 die Liste anführen - aber Basis dafür ist ein einziges Rennen. Ein hervorragendes Rennen, als er in Monza 30 Minuten vor dem Qualifying von Williams ins Cockpit des erkrankten Alex Albon gesetzt wurde und trotzdem Punkte holte. Ähnlich wird auch Nico Hülkenberg für seine zwei starken Ersatz-Einsätze zu Jahresbeginn außer Konkurrenz geführt. De Vries nimmt Hülkenberg den Titel "Bester Ersatz-Einsatz" ab - den hatte der mit dem Eifel-GP 2020 (1,17) gehalten.

Verstappen: Meiste Siege, häufigster Härtefall, bestes Rennen

Wie dominant war Verstappens 2022? Im MSM-Ranking führt er auch sonst jede Metrik an. In 16 von 22 Rennen hatte er einen Notenschnitt von 2 oder besser. Leclerc (13 Rennen) und Norris (10 Rennen) sind hier seine ersten Verfolger. Verstappen holte außerdem in neun Rennen den Ranking-Sieg - Leclerc (5) ist hier schon abgeschlagener Zweiter.

Und auch wenn es um die Wahl zum positiven Härtefall der MSM-Redakteure Christian Menath, Florian Niedermair, Jonas Fehling und Markus Steinrisser geht, ist Verstappen enteilt. 11-mal wurde er positiv hervorgehoben. Leclerc (8), Hamilton (6) und Norris (5) liegen dahinter.

Mick Schumacher: Trostpreis für Österreich-GP

Schließlich darf sich Verstappen auch noch den Titel "Beste Einzelleistung" einverleiben. In Belgien gewann er das Ranking mit einer Note von 1,13, nach seiner sensationellen Fahrt auf Pole mit nur zwei Reifensätzen, und einem Sieg trotz Motor-Strafe. Nyck de Vries' angesprochenes Monza-Glanzstück, und Charles Leclercs souveräner Australien-GP (an dem sich deprimierte Ferrari-Fans jetzt aufheitern können) finden sich ebenfalls in der Liste, sowie Mick Schumachers beste F1-Wochenendleistung in Sprint und Rennen in Österreich.

So viel zum positiven Fahrer-Ranking. Doch die Formel 1 ist ein hartes Geschäft. Morgen liefern wir die "Bottom-10" der Saison 2022. Mit schlechtestem Fahrer, schlechtester Einzelleistung und mehr.