Platz 5 - Haas 2016: US-Unternehmer Gene Haas war schon lange vor seinem Engagement in der Königsklasse ein bekanntes Gesicht des amerikanischen Motorsports, da er seit 2002 ein NASCAR-Team betreibt. Für den Einstieg in die Formel 1 brauchte es aber die kräftige Mithilfe von Ferrari. Haas kaufte alle erlaubten Komponenten bei der Scuderia ein und beauftragte Dallara mit dem Chassisbau. Leiter des Projekts wurde die heutige Kultfigur Günther Steiner. Außerdem gelang mit Romain Grosjean die Verpflichtung eines Podestfahrers. Der Franzose legte los wie die Feuerwehr: Nach Platz sechs beim Debüt in Australien folgte beim zweiten Rennen in Bahrain sogar ein fünfter Rang. Der Höhenflug währte aber nicht lang, denn danach gelangen Grosjean nur noch sporadisch Punkteergebnisse. Haas hat sich seitdem in der Formel 1 etabliert, ist aber zumeist am hinteren Ende des Mittelfelds zu finden.

Haas legte 2016 ein erfolgreiches Debüt hin, Foto: Sutton
Haas legte 2016 ein erfolgreiches Debüt hin, Foto: Sutton

Platz 4 - Jordan 1991: Der Jordan 191 gilt nicht nur als eines der schönsten Autos der Formel-1-Geschichte, sondern wird auch immer als der Bolide in Erinnerung bleiben, in dem Michael Schumacher sein Debüt in der Königsklasse gab. Das erste Auto von Eddie Jordans Truppe war aber auch erstaunlich schnell. Der von Gary Anderson designte und von Ford-Motoren befeuerte Wagen beendete die Saison 1991 mit 13 Punkten, gesammelt von Bertrand Gachot und Andrea de Cesaris, gleich auf Platz 5 der Konstrukteurswertung. Podestplätze oder gar Siege blieben dem Team aber noch verwehrt. Erst Ende der 1990er konnte dies mit Damon Hill und Heinz-Harald Frentzen am Steuer erreicht werden. Danach folgte jedoch der rasche sportliche Abstieg. 2005 wurde das Team an Midland verkauft. Es folgten zahlreiche weitere Besitzerwechsel. Heute heißt die in Silverstone ansässige Mannschaft Aston Martin.

Schumachers erstes Formel-1-Team: Auch Jordan zauberte in seiner ersten Saison einen schnellen Boliden auf die Strecke, Foto: Sutton
Schumachers erstes Formel-1-Team: Auch Jordan zauberte in seiner ersten Saison einen schnellen Boliden auf die Strecke, Foto: Sutton

Platz 3 - March 1970: March Engineering wurde 1969 als Kooperation von Alan Rees, Graham Coaker, Robin Herd und dem späteren FIA-Präsidenten Max Mosley gegründet. Der Name des Teams leitete sich nicht aus dem Monat März, sondern aus den Anfangsbuchstaben seiner Gründer ab. Das erste Auto, der March 701, sollte ein simples Fahrzeug werden, damit auch Kundenteams damit zurechtkamen. Designer Robin Herd hätte eigentlich ein fortgeschritteneres Fahrzeug bauen wollen, doch das schien gar nicht nötig: Mit zahlreichen Podestplätzen und sogar einem Sieg durch das Kundenfahrzeug von Sir Jackie Stewart belegte March in der Debütsaison 1970 den dritten Rang der Konstrukteurs-WM. Im Folgejahr wurde Ronnie Peterson, allerdings ohne Sieg, Vizemeister. So eindrucksvoll der Einstieg war, so schnell kam auch der Niedergang, trotz Weltklassefahrern wie Peterson oder Niki Lauda am Steuer. Bis 1992 gab es March noch, doch Podestplätze gelangen nur noch sehr selten.

Sieg in der Debütsaison: March legte einen erfolgreichen Formel-1-Start hin, Foto: Phipps/Sutton
Sieg in der Debütsaison: March legte einen erfolgreichen Formel-1-Start hin, Foto: Phipps/Sutton

Platz 2 - Wolf 1977: Eigentlich wollte der kanadische Geschäftsmann Walter Wolf sein Formel-1-Projekt gemeinsam mit Sir Frank Williams in Angriff nehmen, doch schon nach einem erfolglosen Jahr mit gekauften Chassis von Hesketh wurde Williams wieder entlassen. Wolf ließ daraufhin mit Hilfe von ehemaligen Hesketh- und Lotus-Ingenieuren ein eigenes Auto bauen. Obwohl das Team mit Jody Scheckter nur einen Fahrer an den Start brachte, schlug der WR1 ein wie eine Bombe: Der Südafrikaner gewann gleich das Debüt in Argentinien und nach mehreren Podestplätzen sowie einem weiteren Sieg in Monaco führte er die WM sogar an. Es folgten mehrere Ausfälle, aber mit 55 Punkten wurde Scheckter dennoch Vizemeister hinter Ferrari-Legende Niki Lauda. Danach folgte der Absturz: 1978 standen zwar noch vier Podestplätze zu Buche, doch Scheckter wanderte Richtung Ferrari ab. 1979 gab es gar keine Punkte mehr und das Team wurde an Fittipaldi Automotive verkauft.

Wolf und Jody Schekter mussten sich in ihrer Debütsaison nur Lauda und Ferrari geschlagen geben, Foto: Sutton
Wolf und Jody Schekter mussten sich in ihrer Debütsaison nur Lauda und Ferrari geschlagen geben, Foto: Sutton

Platz 1 - Mercedes 1954: Unter der Leitung des legendären Teamchefs Alfred Neubauer, der bereits in den 1930ern für zahlreiche Erfolge der Silberpfeile verantwortlich war, kehrte Mercedes 1954 erstmals nach dem zweiten Weltkrieg in den Grand-Prix-Sport zurück. Der W196 debütierte erst beim vierten Saisonrennen, trotzdem fuhr er gleich einen Doppelsieg ein. Juan Manuel Fangio wurde von Maserati abgeworben und der beste Fahrer seiner Zeit sicherte den Stuttgartern insgesamt acht Siege sowie die WM-Titel 1954 und 1955. Auch Sir Sterling Moss konnte noch ein Rennen gewinnen. Am 11. Juni 1955 ereignete sich in Le Mans jedoch der schlimmste Unfall der Motorsportgeschichte. Mercedes-Sportwagenfahrer Pierre Levegh verunfallte und riss 83 Zuschauer mit in den Tod. Die Konzernleitung reagierte und zog sich Ende des Jahres aus allen Motorsportaktivitäten zurück. Erst 1989 kam der Stern wieder auf die Rennstrecke zurück.

Erstes Rennen und direkt ein Doppelsieg: Mercedes schlug 1954 wie ein Blitz in die Königsklasse ein, Foto: Daimler
Erstes Rennen und direkt ein Doppelsieg: Mercedes schlug 1954 wie ein Blitz in die Königsklasse ein, Foto: Daimler

Auch in unserem neuen Print-Magazin gibt es spannende Top-5s rund ums Thema Motorsport und Formel 1 zum Nachlesen. Das Magazin könnt ihr hier bestellen.