Daniel Ricciardo und Kevin Magnussen sorgten in einem ereignisreichen Formel-1-Rennen in Brasilien am Sonntag für den ersten großen Knall. Ein Unfall der beiden sorgte noch in der Startrunde für die erste Safety-Car-Phase. Der Australier ärgerte sich maßlos über den Fahrfehler, der ihm unter Umstände seine beiden letzten Grands Prix in der Königsklasse ruinierte. Für das Finale in Abu Dhabi kassierte er als Verursacher der Kollision von der Rennleitung eine Gridstrafe von drei Positionen.

"Die Zwischenfälle in der ersten Runde sind die Schlimmsten. Mir geht es nicht einmal so sehr darum, wer schuld daran war. Es ist einfach für uns beide Scheiße", zeigte sich Ricciardo am Mikrofon von Sky Sports F1 untröstlich über das frühe Aus. Nachdem das Feld die ersten Kurven ohne Feindberührungen überstand, hatte ein leichter Kontakt zwischen ihm und Magnussen schwere Folgen.

In Kurve acht touchierte er den Haas am Heck. "Ich dachte, ich hätte genug zurückgesteckt und da wäre Platz, um mich hinter ihm einzuordnen", so Ricciardo, der die Geschwindigkeit von Magnussen offenbar falsch einschätzte: "Ich habe am Scheitelpunkt nicht wirklich damit gerechnet, dass wir uns berühren. Ich dachte, das passt. Bevor ich mich versah, hing ich Kevin im Heck und habe ihn umgedreht."

Er vermutet, dass der Däne mehr als gewöhnlich verzögerte. "Ich weiß nicht, ob er versucht hat die Kurve enger zu nehmen, um sich auf den Exit zu fokussieren", mutmaßt Ricciardo, der bei dieser Rennsituation nicht mit einem derart heftigen Ausgang rechnete: "In den meisten Fällen kommst du bei so einer kleinen Berührung davon. Es war für uns beide sehr unglücklich."

Unglücklich war vor allem, dass es für ihn nach dem Missgeschick noch dicker kam. Magnussen verlor die Kontrolle über das Auto und erwischte ihn beim Ausweichmanöver, wodurch beide Autos schwer beschädigt wurden. "Ich habe natürlich versucht, den zweiten Teil zu verhindern", so Ricciardo. "Es ist die größte Enttäuschung, dass es so eine leichte Berührung mit so massiven Konsequenzen war."

Kein Rennunfall: Ricciardo erhält Strafe für Abu Dhabi

Der vorzeitige Ausfall war nicht die einzige Folge für den 33-jährigen McLaren-Fahrer. Die Stewards untersuchten die Szene nach dem Rennen und sprachen für Abu Dhabi eine Startplatzstrafe von drei Positionen gegen ihn aus. In der Regel sind die Offiziellen bei Kontakten in der Startrunde nachsichtiger, doch in diesem Fall wurde nicht auf Rennunfall entschieden.

Die Begründung lautete, dass außer Magnussen und Ricciardo keine weiteren Fahrer in den Unfallhergang involviert waren und dementsprechend keine Kettenreaktion vorlag. Magnussen habe Kurve acht außerdem normal und ohne Auffälligkeiten durchfahren, weshalb Ricciardo die alleinige Schuld zugesprochen wurde. Zu der Gridpenalty erhielt er zwei Strafpunkte. Für den Zeitraum von zwölf Monaten steht er bei insgesamt acht Strafpunkten.

Magnussen in Interlagos verschwunden

Eine kuriose Folge des Unfalls war, dass Magnussen für die Restdauer des Grand Prix unauffindbar blieb. Haas erklärte, dass er im Infield des Autodromo Jose Carlos Pace feststeckte. Erst lange nach dem Fallen der Zielflagge tauchte er zu den Interviews auf. "Das war natürlich ein Rennen bei dem ich gerne dabei gewesen wäre. Unser Auto hatte das ganze Wochenende eine tolle Pace," so der 30-Jährige.

Den Unfall trug er letztendlich mit Fassung "Es ist wie es ist. Daniel hat das ja nicht mit Absicht gemacht. Das bringt uns natürlich nichts, aber wir lassen das hinter uns", sagt er. An der Enttäuschung änderte das aber nichts: "Wir sind nicht immer so weit vorne wie an diesem Wochenende und es ist schade, dass wir daraus nichts machen konnten."