Bei gutem Wetter stellte sich glücklicherweise die Frage nach Intermediates beim Sprintrennen nicht. Charles Leclerc startete von P10, kämpfte sich durch die 24 Runden in Interlagos bis auf P6 vor und profitierte anschließend von Carlos Sainz' Motorenstrafe. Das Maximum für Leclerc. Denn: Überholen gestaltete sich schwierig. Die Pace seines Ferraris gut, aber nicht gut genug.

Leclerc: Von P10 aus chancenlos

"Das war eigentlich genau das, was wir wollten. Nur kein Risiko eingehen, das Auto ins Ziel bringen und ein paar Plätze gutmachen", berichtete Charles Leclerc von seinem Sprintrennen. Von ungewohnt weit hinten startete der Monegasse, daher galt: Ein paar Plätze gutmachen und eine möglichst optimale Ausgangslage für das Rennen schaffen. "Von P10 aus konnten wir nicht besonders viel machen."

Charles Leclerc fühlte sich im Qualifying von Ferrari im Regen stehen gelassen, Foto: LAT Images
Charles Leclerc fühlte sich im Qualifying von Ferrari im Regen stehen gelassen, Foto: LAT Images

Charles Leclerc kämpfte wie schon in den letzten Rennen mit seinen Reifen, der Verschleiß gestaltete sich höher als erwartet. "Am Ende ging es vor allem darum, meine Reifen am Leben zu halten", meinte der Ferrari-Pilot. Weiteres Problem: Viel Verkehr. Das kostete ihn eine Menge Zeit, vor allem zu Beginn des Rennens.

Ferraris Devise: Schadensbegrenzung

In der ersten Runde des Sprints fuhr Leclerc mit 1:23.402 fünf Sekunden langsamer als die Spitze. "Anfangs war es schwierig mit so vielen Autos, die ich überholen musste", haderte Leclerc. "Ich wollte im Sprint nicht zu viel riskieren. Dann fuhr ich ein ziemlich einsames Rennen."

Einsam, aber sauber und ohne Zwischenfälle. Langsam, Auto für Auto arbeitete sich Leclerc nach vorne. Er profitierte von Fernando Alonsos Kollisionen mit Esteban Ocon und überholte zusätzlich Kevin Magnussen und Lando Norris. Vier hart erarbeitete Plätze. "Am Ende war es Schadensbegrenzung."

Leclerc im Getümmel: Jede Position in der Startaufstellung ein harter Kampf, Foto: LAT Images
Leclerc im Getümmel: Jede Position in der Startaufstellung ein harter Kampf, Foto: LAT Images

Trotz all seiner Probleme ist Charles Leclerc optimistisch für das Rennen. "Unsere Pace war ziemlich stark heute, ich habe mich wohl gefühlt." Die Ausgangslage mit einem Start aus der dritten Reihe gut. "Ich werde so hart wie möglich pushen, um ein starkes Ergebnis für das Team einzufahren", gibt sich der 25-Jährige kämpferisch.

Was ist möglich für Ferrari im Rennen?

"Wir werden alles geben und dann hoffentlich zurück an die Spitze kommen." Überholen sieht er trotzdem als Herkules-Aufgabe: "Unsere Pace ist ziemlich ähnlich zu den Autos um uns herum, Vorbeikommen wird also schwierig." Wichtig sei vor allem schon ein guter Start. "Dann können wir die Leute vor uns herausfordern."

Die Pace dazu hatte Ferrari eigentlich schon im Qualifying. Dann kam Regenwetter, Chaos beim Boxenstopp und mit Intermediates die falsche Reifenwahl und zerstörten ein mögliches gutes Ergebnis im Qualifying. "Wir müssen morgen nur alles zusammenbringen", meint Leclerc. Dann sei das Team aus Maranello konkurrenzfähig. "Mercedes soll aber ziemlich schnell sein, habe ich gehört." Positiv für Ferrari: Die Regenwahrscheinlichkeit für das Rennen liegt bei null Prozent.