Sebastian Vettel bestritt in Abu Dhabi den letzten Trainingsfreitag seiner Formel-1-Karriere. Noch bevor es auf die Strecke ging, wurde es emotional. In der Aston-Martin-Garage wurde der erste Rennanzug und Helm des vierfachen Weltmeisters ausgestellt. Vater Norbert nahm Vettel vor FP1 gerührt in Empfang. Der Rennstall verabschiedet sich bei seinem Fahrer mit den Worten 'Danke Seb' an der Garagenwand und auf dem Halo des Autos.

"Das ist natürlich eine lange Zeit her, aber als ich den Rennanzug gesehen habe, kamen sofort Erinnerungen an 1995 hoch", so Vettel. In diesem Jahr absolvierte der Deutsche sein Karting-Debüt. "Das ist eine Weile aus, aber es war sehr nett."

Im Training zog Vettel des normale Freitagsprogramm durch. Im FP1 landete der Deutsche auf P6. Das zweite Freie Training beendete er auf Rang zwölf. Die guten Trainingsergebnisse überstiegen die Erwartungen des Teams. "Wenn ich ehrlich bin, habe ich es mir nicht so gut erwartet", gibt Aston-Martin-Teamchef Mike Krack zu.

"Es war ein Freitag wie viele andere", sagte Vettel nach FP2. "Sobald du aus deiner Garage gefahren bist, kommst du in einen Rhythmus und tust, was du am besten kannst. Also viele Informationen sammeln und versuchen, in den Groove des Autos zu finden. Aber es fühlt sich doch etwas komisch an, dass es der letzte Freitag ist."

Aston Martin vs. Alfa Romeo: Kampf bis zur letzten Runde

Im FP2 sorgte Vettel kurzzeitig für eine gelbe Flagge. Bei der Anfahrt auf Kurve sechs hatte er einen üblen Verbremser und kam dadurch von der Strecke ab. "Der Verbremser passierte in Sebastians bester Runde. Von der Rundenzeit her, wäre daher noch mehr gegangen", erklärt Krack.

Für das Qualifying am Samstag erwartet der Aston-Martin-Teamchef dennoch kein leichtes Spiel: "Ich glaube, es wird im Qualifying wie immer sehr eng. Die erste Hürde zu schaffen, wird die größte Schwierigkeit sein. Dann verbessert sich die Strecke, und man schießt sich ein. Wenn man erst mal im Q2 ist, dann ist alles möglich."

Das Duell zwischen Aston Martin und Alfa Romeo geht in Abu Dhabi in die entscheidende Runde. Es geht um Platz sechs in der Konstrukteurswertung. Derzeit hat der Rennstall aus der Schweiz einen Vorsprung von fünf Punkten auf Aston Martin. "Wir haben die Alfas sehr genau im Blick", versichert Krack. "Wir werden bis zur letzten Runde kämpfen."

Run with Seb - Vettel plant speziellen Abschied

Bevor sich Vettel am Sonntag endgültig von der Formel 1 verabschiedet, lädt der Deutsche zu einer speziellen Abschlussfeier ein. Unter dem Motto 'Run with Seb' werden sich Vettels Freunde und Bekannte aus dem Paddock auf der Strecke treffen. Nach einem Gruppenfoto, soll gemeinsam eine Runde auf dem Yas Marina Circuit gerannt oder gegangen werden.

"So hat sich Sebastian entschieden, sich von den Leute zu verabschieden, die Teil seiner Formel-1-Reise waren", heißt es seitens Aston Martin. "Es wird eine Gelegenheit sein, in Erinnerungen zu schwelgen und gemeinsam zu Lachen."

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