In Austin durfte er sein Formel-1-Debüt geben. IndyCar Pilot Alex Palou durfte den McLaren von Daniel Ricciardo um den Circuit of the Americas jagen. Sein Debüt hat er genossen, die aktuelle Superlizenz-Regelung der Formel 1 allerdings weniger. "Es ist natürlich unfair, dass es Serien gibt, in denen weniger Punkte vergeben werden, als sie es verdient hätten." Eine baldige Änderung des Systems hält er allerdings für unrealistisch. Dass das Superlizenz-Punktesystem jedoch eine essenzielle Rolle für die Fahrerlaubnis in der Königsklasse spielt, ist weithin bekannt.

An den Superlizenz-Punkten gescheitert: Ein AlphaTauri Cockpit bekam das vielversprechende IndyCar-Talent Colton Herta trotz guter Leistungen nur aufgrund zu weniger Punkte nicht, Foto: McLaren
An den Superlizenz-Punkten gescheitert: Ein AlphaTauri Cockpit bekam das vielversprechende IndyCar-Talent Colton Herta trotz guter Leistungen nur aufgrund zu weniger Punkte nicht, Foto: McLaren

FIA bevorzugt eigene Rennserien gegenüber Indycar

IndyCar-Pilot Colton Herta scheiterte erst dieses Jahr daran, genug Punkte zu sammeln, um nächstes Jahr ein Stammcockpit zu erhalten. Palou sieht eine eindeutige Bevorzugung der von der FIA veranstalteten Rennserien gegenüber der IndyCar. "Ich finde, man sollte der IndyCar eine höhere Wichtigkeit einräumen. Die Streckenzeit, die IndyCar-Fahrer gegenüber Formel-2-Fahrern pro Jahr haben, ist deutlich höher. Diese Fahrer sind definitiv dazu in der Lage, auch in der Formel 1 konkurrenzfähig zu sein. Ich verstehe aber auch die FIA. Sie wollen die Fahrer die europäischen Rennserien durchlaufen lassen. Ich weiß aber nicht, ob das fair ist."

Superlizenz-System: Palou erwartet keine Änderung

In Zukunft sieht der Spanier jedoch wenig Hoffnung, dass die FIA die Regelung anpasst. Grund dafür sei unter anderem auch die Förderung des eigenen FIA-Systems. "Ich glaube nicht, dass das System geändert wird. Ich habe meine Superlizenz, daher ist es mir relativ egal, was sie machen, aber es ist natürlich unfair. Man könnte eine Wintermeisterschaft in Thailand gewinnen, und würde mehr Punkte erhalten, als wenn man Dritter in der IndyCar wird. Erfolgreiche Fahrer in der IndyCar setzen sich gegen Fahrer mit 10-15 Jahren Erfahrung durch, die können auch in der Formel 1 viel ausrichten."

Zukunft? Klarer Fokus auf der IndyCar mit kleiner Hintertür

Angesprochen auf die Frage nach einer Zukunft in der Formel 1 gibt sich Palou eher pessimistisch. Er hat zwar genügend Superlizenz-Punkte, aber setzt seinen Fokus auf die IndyCar-Serie. "Als Rennfahrer möchtest du in die Formel 1. Ich werde einem Sitz aber nicht hinterherjagen. Mein Fokus liegt auf meiner Karriere in Amerika. Falls mir jemand ein Cockpit in der Formel 1 anbietet, nehme ich diese Möglichkeit wahr, aber das ist nicht meine Priorität.