Max Verstappen machte aus dem zuweilen engen Formel-1-Qualifying in Mexiko am Ende eine klare Angelegenheit. Im Q3 war der Weltmeister auf dem Weg zur Pole Position für die Konkurrenz außer Reichweite. Der Niederländer geht damit in Mexico City zum ersten Mal von Platz eins der Startaufstellung ins Rennen. Doch ausgerechnet der Platz an der Sonne ist auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez eher ein Nachteil. Die lange Anfahrt zu Kurve eins und die Statistik prophezeien Verstappen einen schwierigen Sonntag. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in den Mexiko gibt es hier im Liveticker.

"Im Q3 konnte ich mit dem Auto endlich etwas mehr pushen und hatte zwei anständige Runden", so Verstappen, der in den ersten beiden Teilen des Zeittrainings jeweils knapp an der Bestzeit gescheitert war. Bei der Generalprobe im FP3 hatte sich der Kampf mit Mercedes durch George Russell und Lewis Hamilton an der Spitze abgezeichnet. "Das war schon enger als wir dachten. Wir hatten schon den Verdacht, dass sie im dritten Training mit gleicher Benzinmenge unterwegs waren", sagt Red-Bull-Manager Dr. Helmut Marko gegenüber Servus TV.

Für Verstappen bedeutete das Zeittraining diesmal viel Aufbauarbeit. "Der Start ins Qualifying war knifflig. Es war etwas wärmer als im dritten Training. Wir sind alle sehr viel gerutscht und es war schwieriger, den Rhythmus zu finden. Es ging zwischen Q1, Q2 und Q3 wirklich darum, die Balance wiederzufinden und es wurde in jeder Sitzung besser", erklärt der zweimalige Weltmeister. Im Showdown distanzierte er die Silberpfeile mit drei Zehntelsekunden deutlich.

Verstappen bezwingt persönlichen Pole-Fluch in Mexiko

Damit besiegte Verstappen seinen persönlichen Pole-Fluch in Mexiko. Zwar hat er den Grand Prix schon drei Mal gewonnen und ist in den Statistiken der Formel 1 der erfolgreichste Fahrer auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez, im Qualifying lief es für ihn allerdings nie ganz rund. 2018 scheiterte er hauchdünn an seinem damaligen Red-Bull-Teamkollegen Daniel Ricciardo. Ein Jahr später verlor er die Pole Position, weil er bei gelber Flagge nicht verlangsamt hatte.

"Ich bin sehr froh darüber, denn ich finde es hier sehr schwierig, die Runde perfekt zu treffen. Der Grip hier ist wegen der Höhenlage sehr niedrig und es gibt ein paar Kerbs, die du genau treffen musst, um Zeit zu finden. Das hier ist traditionell definitiv nicht das einfachste Qualifying. Das gilt auch für das Aufwärmen der Reifen", so der 25-Jährige.

Zwischen ihm und seinem vierten Sieg stehen am Sonntag allerdings zwei besondere Hürden. Die eine ist der 811 Meter lange Sprint vom Start bis zur ersten Kurve. Eine andere di Statistik, dass der Pole-Sitter bei den vorangegangenen vier Grand Prix von Mexiko es nicht einmal auf das Podium schaffte.

"Das gilt hauptsächlich für Ferrari, wenn die auf Pole waren. Da müssen wir jetzt optimistischer denken", sagt Marko mit einem Schmunzeln. Verstappen gibt sich ebenfalls unbesorgt: "Ich bin hier abgesehen von der Pole schon überall gestartet und wir haben Rennen gewonnen."

Red Bull mit Topspeed siegessicher

Durch die Höhenluft auf 2.300 Metern über dem Meeresspiegel ist in Mexico City besonders viel Downforce gefragt. Davon profitiert vor allem Mercedes. Verstappen sieht sich allerdings gut gerüstet. "Es ist hier natürlich immer wichtig, einen guten Start zu haben. Ich werde natürlich versuchen, in Kurve eins vorne zu bleiben", sagt er und verweist auf die Stärken seines Autos.

"Ich denke, unser Topspeed ist nicht allzu schlecht, um sich gegen die Leute im Windschatten zu verteidigen. Darauf müssen wir uns nur konzentrieren und wenn wir eine gute Rennpace haben, wird es so oder so ein guter Kampf", erklärt er. Und sollte ein Mercedes auf den ersten Metern durchrutschen, gilt für Marko dieselbe Formel. "Unser Topspeed ist so stark, dass wir auf der Geraden wieder zurück überholen können", so der Österreicher.