Wieder ein Ausfall von Valtteri Bottas, wieder keine Punkte für Alfa Romeo. Diesmal kein technischer, sondern ein menschlicher. Valtteri Bottas kämpft, und verliert. Sein sechster Ausfall dieser Saison. Und wenn das nicht schlimm genug wäre: In der Konstrukteurs-WM hängt Aston Martin mittlerweile im Getriebe von Alfa Romeo. Nur ein Punkt trennt die Schweizer von den Briten. Malus für Bottas: Nicht nur Aston Martin macht Druck, auch der Rookie-Teamkollege.
Bottas auf Abwegen
Valtteri Bottas wirkte selbst überrascht von seinem Dreher. "Das war mein Fehler, ich habe das Heck verloren", berichtet der Finne nach dem Rennen in Austin. In Runde 18 passierte das Missgeschick: In der Andretti-Kurve erwischt eine Windböe den Alfa Romeo von Bottas und er dreht sich. Ins Kiesbett, aus dem er nur mehr ohne Auto und per pedes herauskommt.
"Ich stecke fest, Jungs", so Bottas' Funkspruch. "Tut mir sehr leid!" Auch mit dem Rückwärtsgang geht es weder vor noch zurück. Safety Car, Bernd Mayländer musste ausrücken. Aber nicht nur dem Alfa-Romeo-Piloten macht der Kurs in Austin in Kombination mit dem Wind Probleme. "Es ist sehr einfach, Fehler zu machen. Sich zu verbremsen oder zu drehen. Valtteri hatte einen Dreher direkt vor mir, scheinbar ohne wirklichen Grund", stärkt Lando Norris den Rücken des Finnen.
Gute Ausgangslage, keine Punkte: Business as usual bei Alfa Romeo?
"Eine Windböe hat mich erwischt, das haben die Ingenieure in den Daten gesehen", berichtet Valtteri Bottas weiter. 25km/h soll diese stark gewesen sein. Unbeachtet des Grundes wieder eine Enttäuschung für das Team aus Hinwil und den 33-Jährigen Finnen. Wieder in den Punkten liegend ausgeschieden. "Heute wären definitiv Punkte möglich gewesen", bedauert Bottas. Die Pace des Alfa Romeos habe das ganze Wochenende über gut ausgesehen. Auf eine einzelne Runde und im Rennen.
Als Zehnter im Qualifying schaffte Bottas den Einzug in Q3. Aufgrund von Motorenstrafen startete er sogar von P7 aus. Problem: Eigentlich setzte Zhou Guanyu im zweiten Qualifying-Segment die bessere Zeit. Aufgrund von Track Limits wurde aber die Zeit des Rookies gelöscht und Bottas gewann das Qualifying-Duell. Zu Beginn des Jahres noch selbstverständlich, muss sich Bottas immer öfters seinem jungen Teamkollegen geschlagen geben.
Beinahe-Crash mit Perez in Runde eins
Doch die Probleme von Valtteri Bottas begannen schon in Runde eins. "In Kurve neun crashte ich fast in Sergio Perez. Ich sah ihn erst ganz zum Schluss", berichtet der Sauber-Pilot. "Ich musste eine Kollision vermeiden. Dadurch verlor ich einige Plätze und mein Momentum. Aber zumindest berührten wir uns nur leicht." Perez beschädigte sich so allerdings seinen Frontflügel, dessen Endplatte sich später in Runde sechs verabschiedete und Teil der Spiegelei-Flaggen-Saga wurde.
"Die Pace und der Start von mir waren sonst ganz okay", versucht Valtteri Bottas dem Wochenende in den USA doch noch Positives abzugewinnen. Obwohl er nicht frei fahren konnte. "Es fühlte sich so an, als ob ich hinter Gasly festgesteckt wäre." Kurz bevor er dann ins DRS-Fenster des AlphaTauri-Piloten gekommen ist, der Dreher. "Ich habe etwas zu hart gepusht."
Vasseur: P6 in der Konstrukteurs-WM muss unter allen Umständen verteidigt werden
"Ein schwieriger Tag für uns und wir haben uns eine gute Gelegenheit, Punkte zu erzielen, entgehen lassen", meint auch Frederic Vasseur. "Valtteri hatte eine gute Ausgangsposition und beide Fahrer schienen gut mit dem Auto klarzukommen."
Der Teamboss sieht zumindest einen dünnen Silberstreifen am Horizont: "Wir sind noch immer Sechster in der WM." Appelliert aber gleich an seine Mitarbeiter: "Wir müssen uns jetzt mit Händen und Füßen wehren und in den letzten Rennen alles geben, um diese Position zu verteidigen."
Auch Valtteri Bottas gibt nicht auf. "Ich hoffe, dass sich in Mexiko das Blatt wendet und wir gute Punkte nach Hause mitnehmen können." Schnell abschließen mit dem vielversprechenden Wochenende, das im Kies endete. Das neunte punktelose Rennen in Folge. "Enttäuschend", fasst Bottas noch einmal für alle zusammen.
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