Das hat sich Sebastian Vettel sicher anders vorgestellt. Am Formel-1-Samstag in Austin läuft der Aston Martin im Qualifying so gut wie selten zuvor in dieser Saison auf eine Runde. Doch ausgerechnet beim USA-GP lässt der vierfache Weltmeister aus. Bereits nach Q2 war für den Heppenheimer Schluss. Auf der anderen Garagenseite kann Lance Stroll hingegen die beste Qualifikation der Saison liefern.

Nur 0,057 Sekunden trennten Vettel vom Aufstieg in das entscheidende Segment. Er hatte allerdings schnell eine Erklärung parat, wo er die Zeit liegen gelassen hatte. "Der Run war ein bisschen unsauber", fasste er zusammen. "In der zweiten Kurve der Esses verlor ich kurz das Heck und von da an ließ ich etwas Zeit liegen", so Vettel.

Vettel erklärt Q2-Aus: Fehler in Sektor 1

Die Onboard zeigte, dass der Heppenheimer der Kurvenkombination 3/4 eine kurze Korrektur vornehmen musste. Diese sah zwar nicht spektakulär aus, dennoch trug sie dazu bei, dass Vettel im ersten Sektor alleine auf seinen Teamkollegen 0,298 Sekunden verlor. Das war am Ende ausschlaggebend, denn auf dem weiteren Verlauf der Runde hielt sich der Zeitverlust gegen Stroll, der mit P7 souverän in Q3 einzog, in Grenzen.

"Der Rest der Runde war nicht so schlecht, aber dieser ersten Abschnitt war eben einfach schwach. Das genügte, um dann auf der falschen Seite zu stehen", erkannte Vettel. Am Rennsonntag könnte aber dennoch einiges möglich sein: Der Aston Martin AMR22 war in dieser Saison in der Regel im Rennen stärker als auf eine Runde und durch die Strafen anderer Piloten rückt Vettel zusätzlich dazu auf P10 nach vorne.

Lance Stroll auf P5: Big Points für Aston Martin?

In einer deutlich besseren Ausgangslage findet sich nach dem besten Qualifying seiner Saison Lance Stroll wieder. Nach P7 in Q2 erreichte der Kanadier überraschend auch im dritten Segment die siebte Position, korrigiert mit den Startplatz-Strafen bedeutet das im Grid Rang 5. Was erhofft sich der Kanadier von dieser Ausgangslage?

Stroll sagte: "Ich denke nicht, dass wir im Rennen auf P5 ins Ziel kommen werden. Denn wir werden beispielsweise nicht vor dem Red Bull bleiben können. Unser Rennen finet aber gegen den Rest des Feldes statt". Der Sohn von Aston-Martin-Teambesitzer Lawrence Stroll hat also den Auftrag, seine Rückspiegel gut im Blick zu halten und so gut als möglich eine Punkteposition abzudecken.

Es geht um nicht weniger als die sechste Position in der Konstrukteurs-Meisterschaft und damit um eine stattliche Millionensumme für das Team. Im Moment hat Alfa Romeo noch sieben Punkte Guthaben gegen die im Laufe der Saison wiedererstarke Mittelfeld-Mannschaft aus Silverstone. Für Aston Martin sprechen nicht nur die besseren Startpositionen, sondern mit sechs Punkteresultaten aus den letzten sieben Rennen hat man auch das Momentum auf seiner Seite. Alfa Romeo konnte im selben Zeitraum nur einen einzigen Zähler einsammeln.