Vor acht Jahren, am 3. Oktober 2014 nahm ein 17-Jähriger Formel-3-Pilot Platz in einem Toro-Rosso-Cockpit und feierte im 1. Freien Training in Suzuka sein Formel-1-Debüt. Dieser junge Testfahrer hört auf den Namen Max Verstappen. Der jüngste Fahrer jemals, der an einem Formel-1-Wochenende teilnahm. Der Rest ist Geschichte. Verstappen gilt als Jahrhunderttalent. Dafür trainiert hat er schon als Kind. Mit seinem Vater. Mit Karting-Drills zum Weltmeistertitel.
Verstappen: Kartfahren wie Formel 1
Eine von Max Verstappens größten Stärken ist seine Anpassungsfähigkeit. "Natürlich ist auch viel Übung dabei. Und ein generelles Verständnis von der Sache", erklärt der Weltmeister. "Du kannst üben so viel du willst. Aber du musst auch verstehen, was genau du da überhaupt machst." Das habe er schon in seinen Karting-Zeiten von und mit seinem Vater gelernt. "Wir haben immer viel ausprobiert am Kart. Und hart daran gearbeitet, dass ich diese Änderungen alle nachvollziehen kann." Das hätte ihm nicht nur im Kartsport Erfolge verschafft, sondern auch in der Formel 1.
"Am Ende des Tages ist die Mechanik ziemlich ähnlich. In der Formel 1 eben viel fortgeschrittener", erklärt Max Verstappen. "Es geht darum, hinauszufahren und wirklich zu fühlen, was den Unterschied macht. Dasselbe mache ich heute." Etwa beim Regenregen in Brasilien 2016, als Max Verstappen auch den letzten Zweiflern bewies, dass er in die Formel 1 gehört. "Ich wusste, dass der Junge gut ist", lobte ihn damals etwa Niki Lauda. "Aber heute hat er allen bewiesen, dass er ein zukünftiger Weltmeister ist." Und der Österreicher sollte Recht behalten: 2021 krönte sich Max Verstappen zum Champion.
Regengott Verstappen wurde als Kind geschaffen
Max Verstappen erinnert sich gern an seine Kartsport-Zeit zurück. "Anfangs versuchst du alles, um das Kart irgendwie schneller zu machen. Und dann passt du deine Fahrweise daran an." Bei wechselhaften Bedingungen sei das ähnlich. "Wenn du fährst und plötzlich fängt es an zu regnen, musst du dich sehr schnell anpassen. Dasselbe wenn es wieder auftrocknet. Diese Dinge habe ich als kleines Kind gelernt." Schon hat man sich den Titel 'Regengott' verdient. "Und weil ich Holländer bin!", weiß Verstappen noch einen weiteren Grund für seine starke Performance bei schwierigen Verhältnissen.
Der Weg zum Erfolg: Jahrelanges Training mit seinem Vater Jos 'The Boss' Verstappen, teils unter widrigen Bedingungen. "Regnete es im Training, gingen alle in die Cafeteria, Max musste aber weiterfahren", erzählt Helmut Marko. Schon fast legendär die Geschichte, als Verstappen Senior den 15-Jährigen Junior an der Tankstelle aussetzte. Nach einem Fehler bei der Kart-Meisterschaft. "Ich war richtig sauer. Also habe ich Max bei der Heimfahrt auf einem Tankstellen-Parkplatz ausgesetzt", erzählt der ehemalige Benetton-Pilot. Und glaubt an seine Erziehungsmethoden. "Im nächsten Jahr hat er dann alles gewonnen!"
Jos Verstappen: Vielleicht war ich etwas zu hart zu Max
"Max sollte nicht auf der Geraden mit Windschatten überholen, sondern in der Kurve, wo es schwieriger ist. Davon profitiert er bis heute", sagt Jos Verstappen. "Vielleicht war ich manchmal etwas zu hart", zweifelt der Holländer bei Servus TV dann doch etwas. Unter anderem sagte er zu Max, dass er niemals Weltmeister werden würde, und lieber eine Karriere als Bus- oder LKW-Fahrer anstreben soll.
"Damals dachte ich, das ist schon richtig so. Und vielleicht hat er das damals auch gebraucht." Das bestätigt der Sohnemann: "Das hat mich auf alles vorbereitet. Mir ist noch nichts untergekommen, wo ich nicht wusste, was ich machen sollte." Außer vielleicht nach seinem Weltmeistertitel im Vorjahr. Da konnte ihm sein Vater allerdings auch nicht weiterhelfen.
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