Trotz des Formel-1-Ausstiegs von Honda nach der Weltmeister-Saison 2021 ist die japanische Automarke noch immer in der Königsklasse vertreten. Nach wie vor werden Red Bull und AlphaTauri mit Power Units aus Sakura beliefert, erst mit dem Anfang des neuen Motoren-Reglements 2026 kommen die Antriebseinheiten voraussichtlich aus Milton Keynes.

Am Mittwoch gaben die beiden Formel-1-Teams von Red Bull bekannt, dass die Zusammenarbeit mit Honda wieder weiter ausgebaut wird. Konkret geht es dabei allerdings weniger um technische Aspekte. Ab dem Großen Preis von Japan, der an diesem Wochenende über die Bühne geht, wird das Honda-Logo wieder sowohl auf dem AT03 als auch auf dem RB18 platziert werden. Das bleibt auch nach dem Heimrennen von Honda bis auf weiteres so.

Sergio Perez wird Honda-Botschafter

Zudem werden die Fahrer auch wieder als Honda-Markenbotschafter auftreten. Das betrifft vor allem Sergio Perez. Der Singapur-Sieger übernimmt von nun an eine Rolle als Botschafter für die Fahrerakademie der Honda Racing School. Außerdem werden alle alle vier Red-Bull- und AlphaTauri-Piloten beim Honda Thanks Day auftreten.

Diese Veranstaltung ist ein Fix-Termin des japanischen Autoherstellers, bei dem ein Großaufgebot an Piloten, die in diversen Rennserien für Honda-Teams an den Start gehen, aufeinandertreffen. Das Event, welches am 27. November in Motegi über die Bühne geht, wurde in der Vergangenheit oft dazu genutzt, um rennserienübergreifend Fahrer aufeinandertreffen zu lassen.

2016 drehte bei der Veranstaltung auf der japanischen Motorrad-WM-Strecke Fernando Alonso mehrere Runde auf einem MotoGP-Bike der Japaner. Nachdem pandemiebedingt der Track Day 2019 zuletzt in dieser Form stattfand, wird es 2022 wieder Demonstrationsrunden geben. Wer alles zu dem Marken-Event anreisen wird, ist noch nicht bekannt.

Horner adelt Honda: Dominante Motoren

Red-Bull-Teamchef Christian Horner sagte zu der Ankündigung: "Honda hat im Laufe unserer Partnerschaft erheblich in die Hybridtechnologie investiert. Dies hat die Versorgung beider Teams mit wettbewerbsfähigen Aggregaten sichergestellt, wofür wir sehr dankbar sind. Unser gemeinsames Ziel ist es, auch in den kommenden drei Jahren dominante Motoren zu liefern und den größtmöglichen Erfolg zu erzielen."

Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko glaubt daran, dass diese Annäherung auch auf technischer Seite Fortschritte bringen könnte. "Mit diesen neuen Vereinbarungen sind wir stolz darauf, mit der technischen Unterstützung von HRC bis zur Einführung der nächsten Motorengeneration im Jahr 2026 weiter gestärkt zu werden".

Die Ankündigung wirkt deshalb brisant, da Honda Gerüchten zufolge nach dem Scheitern des Porsche-Projektes an einem Wiedereinstieg in die Formel 1 interessiert ist - mit Red Bull natürlich. Damit steht man nicht alleine da. Meldungen von Auto-Motor-und-Sport zufolge sollen auch Hyundai und Ford einen F1-Einstieg in Erwägung ziehen. Red Bull, das in Milton Keynes ein großes Motorenprojekt aufzieht, erscheint als idealer Partner dafür.