Max Verstappen war beim Grand Prix der Formel 1 in Zandvoort diesen Sonntag wieder einmal der Sieger. Das Rennen des Weltmeisters war jedoch lange nicht so eine klare Angelegenheit, wie das Ergebnis. Erst bedrohten überraschend schnelle Mercedes den Sieg, dann ging es mit VSC- und Safety-Car-Phasen drunter und drüber. Am Ende traf seine Red-Bull-Crew zielsicher alle richtigen Entscheidungen und ebnete ihm den Weg zum Triumph.
"Das Rennen war keine klare Angelegenheit. Wir mussten das gesamte Rennen über pushen", so Verstappen, dem durch unvorhergesehene Ereignisse immer wieder Hindernisse in den Weg gestellt wurden. "Bei dem Safety Car und dem virtuellen Safety Car mussten die richtigen Entscheidungen gefällt werden und das war immer ein bisschen ein Fragezeichen."
Von der Pole Position gestartet, hatte er zunächst die Führung gegen die Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Carlos Sainz behauptet. Die Scuderia hatte sich als Herausforderer bald erledigt. Die auf dem Medium-Reifen gestarteten Mercedes-Teamkollegen wurden stattdessen mit einer Einstopp-Strategie zum Gegner im Kampf um den Sieg. "Ich hatte sie wohl etwas langsamer und Ferrari etwas schneller erwartet", schmunzelt Verstappen.
Verstappen von Mercedes überrascht
Spätestens nachdem Hamilton bei seinem ersten Reifenwechsel in Runde 29 den harten Compound aufgezogen hatte, hatten die Silberpfeile seine volle Aufmerksamkeit. "Ich habe sehr für ihre Pace interessiert, denn ich wollte eigentlich nie auf den harten Reifen wechseln", so Verstappen, der vom Rennverlauf wenig später praktisch dazu genötigt wurde.
"Ich war überrascht, dass Mercedes auf der harten Mischung so schnell war. Die Reifen sind sehr steif und wir haben die nicht richtig ans Arbeiten bekommen, wie das bei ihnen der Fall war", erklärt Verstappen. "Ich habe versucht, schneller zu fahren, aber sie waren trotzdem noch ein paar Zehntel schneller. Ich dachte mir, dass es gegen Ende eng wird."
VSC Fluch und Segen zugleich
Die durch Yuki Tsunoda in der 44. Runde ausgelöste VSC-Phase ermöglichte ihm, die Führung zu behaupten. In Anbetracht der Restdistanz von 28 Runden, musste aber auch er den harten Reifen aufziehen. Mercedes wiederum ging zurück auf Medium und eröffnete die Jagd. Verstappen musste derweil feststellen, dass sein RB18 auf dem harten Reifen nicht so gut funktionierte.
"Uns hat gegenüber dem Mercedes deutlich Pace gefehlt", sagt er. Mit über zehn Sekunden Vorsprung auf Hamilton war er allerdings in einer guten Position, die Führung bis ins Ziel zu verwalten. Die durch den Ausfall von Valtteri Bottas in der 55. Runde ausgelöste Safety-Car-Phase warf jedoch auch diesen Plan über den Haufen.
Red Bull verpasst Verstappen den richtigen Reifen
Der Kommandostand von Red Bull opferte die Führung, um für die Schlussphase auf den weichen Reifen zu wechseln. "Wir mussten an die Box kommen, aber das war nicht auf meine Anfrage. Du musst deinem Team vertrauen, dass es die richtigen Entscheidungen trifft. Das hat es getan und mich an die Box geholt, um den weichen Reifen aufzuziehen", so Verstappen, der dadurch auf Platz drei hinter beide Mercedes-Fahrer zurückfiel.
Eine Runde später wechselte der vor ihm fahrende Russell auf eigenen Wunsch ebenfalls auf Soft. Für Verstappen gab es damit nur noch Hamilton zu überwinden. Der war nicht nur auf dem deutlich langsameren harten Reifen unterwegs. Der Rekordweltmeister ließ sich beim Restart gleich vom amtierenden Champion überrumpeln.
Aus dem Windschatten heraus ging Verstappen mühelos an Hamilton vorbei. "Wir hatten einen überraschend guten Restart. Mit dem extra Topspeed, den wir Mercedes voraus haben, konnte ich mich für Kurve eins in Position bringen", so Verstappen, der danach einem ungefährdeten Sieg entgegenfuhr.
Verstappen genießt hart erkämpften Heimsieg
Nach 72 Runden feierte er nach 2021 seinen zweiten Sieg auf heimischem Boden, und das vor einer Rekordkulisse von rund 100.00 Zuschauern. "Es ist unglaublich, hier wieder zu gewinnen. Deinen Heim-Grand-Prix zu gewinnen, ist immer etwas Besonderes. Das war es letztes Jahr schon. Dieses Jahr musste ich noch mehr dafür arbeiten, es war ein unglaubliches Wochenende und ich bin wirklich froh, dass wir den Grand Prix der Niederlande haben", so der WM-Leader.
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