Die Formel 1 ist ein schnelllebiges Geschäft: Am Donnerstag verkündete Sebastian Vettel seinen Rücktritt. Am Montagmorgen gab Aston Martin Fernando Alonso als Nachfolger bekannt. Nur einen Tag später steht wiederum der Nachfolger von Fernando Alonso fest: Oscar Piastri wird den zweimaligen Formel-1-Weltmeister 2023 bei Alpine ersetzen.

Eigentlich ist die Verpflichtung des australischen Supertalents keine Überraschung. Piastri ist 2022 Ersatz- und Testfahrer von Alpine und wird in einem kostspieligen Testprogramm mit dem letztjährigen Auto auf sein Formel-1-Debüt vorbereitet.

Piastri lehnt F1-Cockpit ab! Keine Lust mehr auf Alpine? (10:52 Min.)

Weil Alpine bis Montagmorgen davon ausging, dass Alonso beim Team bleiben würde, sollte Piastri 2023 bei Williams Formel-1-Erfahrung sammeln und dann später zu Alpine wechseln. Allerdings scheinen Piastri und dessen Manager Mark Webber mit dem ursprünglichen Plan nicht ganz so zufrieden gewesen zu sein.

Formel-1-Premiere 2023: Kein Wort von Piastri

Informationen von Auto Motor und Sport zufolge soll es eine Abmachung zwischen McLaren und Piastri geben. Demnach hätte der britische Traditionsrennstall gerne Piastri als Ersatz für den noch immer schwächelnden Daniel Ricciardo. Offiziell wollte man Ricciardo aber nie ersetzen. Und an einer Leihe von Piastri war man ebenfalls nicht interessiert. Man will nicht den Piloten eines Konkurrenten ausbilden.

Angeblich hätten Piastri und dessen Management aber schon eine Absichtserklärung bei McLaren unterschrieben. Deshalb hat die Alpine-Bekanntgabe besondere Brisanz. Ein Zitat von Piastri gibt es in der Presseaussendung nicht.

Piastri via Twitter: Fahre 2023 nicht für Alpine

Stattdessen meldete sich Piastri wenige Stunden nach der Bekanntgabe via Twitter zu Wort: "Ich verstehe, dass Alpine heute Nachmittag ohne meine Zustimmung eine Pressemitteilung veröffentlicht hat, in der steht, dass ich nächstes Jahr für sie fahren werde. Das ist falsch und ich habe keinen Vertrag mit Alpine für 2023 unterschrieben. Ich werde nächstes Jahr nicht für Alpine fahren."

In Alpines Pressemitteilung heißt es: "Im Einklang mit den Zusagen des Teams gegenüber dem jungen Australier wird Oscar zum Stammfahrer befördert und wird ab dem nächsten Jahr Fernando Alonsos Sitz übernehmen." Später weist man in der Aussendung auch noch daraufhin, dass man Piastri das Formel-1-Testprogramm nicht nur ermöglicht, sondern auch finanziert habe. Eine zumindest ungewöhnliche Formulierung für eine Fahrerbekanntgabe.

Alpine-Teamchef lobt Piastri

Alpine Teamchef Otmar Szafnauer findet dennoch warme Worte: "Oscar ist ein großes und seltenes Talent. Wir sind stolz darauf, ihn auf dem schwierigen Weg durch die Nachwuchsformeln gefördert und unterstützt zu haben. Durch unsere Zusammenarbeit in den letzten vier Jahren haben wir gesehen, wie er sich entwickelt und zu einem Fahrer heranreift, der mehr als fähig ist, den Schritt in die Formel 1 zu machen."

Piastris Teamkollege wird der Franzose Esteban Ocon. "Wir glauben, dass das Duo uns die Kontinuität geben wird, die wir brauchen, um unser langfristiges Ziel zu erreichen, um Siege und Weltmeisterschaften zu kämpfen", kündigt Teamchef Szafnauer an.

Dieser Artikel erschien zunächst ohne die Wortmeldung Piastris und wurde aktualisiert