"Das war definitiv einer der besten Freitage in diesem Jahr!", jubelte Andreas Seidl im Anschluss an das 2. Freie Training in Ungarn. Nachdem seine beiden Piloten, Daniel Ricciardo und Lando Norris, bereits im ersten Freien Training gut mit der Konkurrenz mithalten konnten und sich auf P4 (Norris) und P8 (Ricciardo) einreihten, gelang es ihnen in FP2 sogar, noch einmal zuzulegen. Am Ende standen der Australier und der Brite auf P2 (Norris) und P5 (Ricciardo). Gleich zwei gute Vorzeichen für das morgige Qualifying?

McLarens Trainingsfreitag in Ungarn - ein verzerrtes Bild?

Noch am Donnerstag gab Lando Norris seinem Team für die bisherige Saison 4 von 10 möglichen Punkten. Dabei lobte er besonders die gute Konstanz und Zuverlässigkeit seines McLarens. Außerdem habe das Team auch in Sachen Strategie und Boxenstopps alles richtig gemacht. Er sei daher glücklich, wenn das Team diesen Trend weiter aufrechterhalten könne. Nach dem starken Trainingsfreitag sollte der Brite also wohl bester Laune sein. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Ungarn gibt es hier im Liveticker.

Doch der McLaren-Pilot gab sich am Freitagabend trotzdem nur vorsichtig optimistisch. "Die Pace ist stark. Das Auto performt sehr gut. Ich fühle mich durchaus komfortabel", war im Grunde schon alles, was er zu seinem Dienstwagen zu sagen hatte. Der Grund, warum Norris seine Erwartungen wohl nicht allzu hochschrauben wollte? "Die heutige Performance war ein bisschen verzerrt, weil wir etwas mehr aufgedreht haben. Wir werden [an diesem Wochenende; d. Red.] also sicher nicht mit Ferrari oder Red Bull kämpfen können, aber ich rechne trotzdem mit einer guten Platzierung."

Aufgrund der erhöhten Motorleistung sind logischerweise auch die starken Longrun-Zeiten der beiden McLarens, die denen der beiden Top-Teams durchaus ähnelten, wenig aussagekräftig. Der stets gut gelaunte australische Teamkollege von Lando Norris sah aber trotzdem die gute Seite dieses Trainingsfreitags in Ungarn. "Es war auf alle Fälle ein positiver Schub für das ganze Team. Nach einem Tag wie heute fühlen sich einfach alle besser."

Starkes Qualifying? Eine Frage des Wetters und der Ersatzteile…

In Frankreich reiste das Team-Papaya mit einem großen Upgrade-Paket an, das jedoch nicht so recht funktionieren wollte. So gaben damals auch beide Piloten an, dass sie die neuen Teile nun erst richtig verstehen und sich entsprechend an sie gewöhnen müssten. Das scheint in der Zwischenzeit gut geklappt zu haben. Daher ist es nun auch umso wichtiger, diese Teile auch entsprechend pfleglich zu behandeln, wie auch Teamchef Andreas Seidl weiß: "Die Kerbs sind teilweise sehr hoch und die Randsteine weit außen. Wir sind alle nicht dick aufgestellt mit Ersatzteilen. Deswegen ist es wichtig, die Fahrer zu erinnern, die richtige Balance zu finden. Wir wollen die Autos zwar austesten, aber auch heil durch die Sessions bringen."