Nach dem kapitalen Motorschaden beim Österreich GP vor zwei Wochen muss Carlos Sainz in Frankreich erneut den Preis für den leistungsstarken, aber unzuverlässigen Ferrari-Motor zahlen. Der Spanier wird beim zwölften Lauf zur Formel-1-Saison 2022 in der Startaufstellung zurückversetzt.

Wie viele Plätze es für Sainz nach hinten geht, steht offiziell noch nicht fest. Im 1. Freien Training setzte Ferrari nur eine neue Batterie und ein neues Motorsteuergerät ein. Während der Batterietausch noch ohne Strafe behaftet ist, handelt es sich beim Steuergerät schon um Exemplar Nummer drei in der laufenden Saison - zwei sind für das ganze Jahr vorgesehen.

Die einzelne Komponente würde Sainz zehn Startplätze kosten. Allerdings wird es dabei wohl nicht bleiben. Nachdem sich der Ferrari-V6 in Spielberg spektakulär verabschiedet hatte und in Feuer aufging, braucht der Spanier noch mehr neue Komponenten.

Bei Verbrennungsmotor, Turbolader, MGU-H und MGU-K war der Silverstone-Sieger schon zuletzt am Limit. Ferrari wird voraussichtlich später am WOchenende eine komplett neue Power-Unit-Garnitur einbauen und somit eine Strafversetzung ans Ende der Startaufstellung in Kauf nehmen.

Ferrari: Risiko beim Formel-1-Motor 2022

Charles Leclerc musste nach dem Motorschaden in Baku schon in Montreal eine Strafversetzung ans Ende des Feldes in Kauf nehmen. Ferrari hat 2022 mit der Zuverlässigkeit seines V6-Aggregats zu kämpfen.

Ganz unerwartet kamen die Probleme nicht. Nachdem die Scuderia in den letzten Jahren ein PS-Defizit gegenüber der Konkurrenz hatte, setzte die Mannschaft von Teamchef Mattia Binotto auf Risiko. Die Antriebseinheit ist ab dieser Saison eingefroren und darf bis einschließlich 2025 nicht weiterentwickelt werden. Ausgenommen davon sind Zuverlässigkeits-Updates.