Pole Position, Sieg im Sprintrennen und (fast) die ganze Orange Army aus Holland angereist: Für Max Verstappen war in Österreich alles angerichtet für das perfekte Wochenende. Im Rennen dann die Enttäuschung: Fehlende Pace und vor allem ein hoher Reifenverschleiß schienen Red Bull im Vergleich mit Ferrari alt aussehen zu lassen. Oder? Verstappen hadert mit den mysteriösen Problemen beim Heimrennen, die allerdings nicht nur auf den hohen Reifenverschleiß zurückzuführen waren.
Zu viele Probleme verhinderten den Verstappen-Sieg
"Nicht nur die Reifen, auch wie wir das Setup angelegt haben", beschreibt Max Verstappen die vielen kleinen Teilaspekte der fehlenden Pace am Red-Bull-Ring. Und die waren zahlreich: "Aber nicht rein das Setup. Auch das Paket, das wir in Österreich hatten, war nicht gut!" Kurz gesagt: Irgendwie war alles ein Problem. Nicht nur die Reifen, auch das Setup. Aber nicht nur, auch das Paket war nicht passend. Außerdem: Das Silverstone-Update zeigte nicht den gewünschten Performance-Gewinn. Und ein weiteres Problem: Zu diesen Erkenntnissen kam Red Bull erst nach dem Rennen.
Zu viele Details schienen für das Team aus Milton Keynes in Spielberg falsch gelaufen zu sein. Auch die Updates? "Ein paar Dinge fielen zusammen", gibt sich Max Verstappen etwas kryptisch. Hatte Red Bull bei der Weiterentwicklung des RB18 eventuell einen falschen Weg eingeschlagen? "Nur ein paar verschiedene Ideen", war die wenig aufschlussreiche Antwort Verstappens. Mehr Details wollte der Weltmeister nicht verraten.
Ferrari über, Red Bull unter den Erwartungen
Das Sprint-Wochenende dürfte dabei auch seinen Teil dazu beigetragen haben. Mit nur einem Freien Training vor dem Qualifying haben die Teams und Fahrer wenig Zeit, um das optimale Setup zu finden. "Es war ein sehr hektisches Wochenende!", gab Max Verstappen zu. "Das Auto zeigte definitiv nicht das, was wir erwartet hatten!"
Dazu war WM-Konkurrent Ferrari stärker als es Red Bull erwartet hatte. Die Scuderia zeigte eine starke Pace über das gesamte Wochenende hinweg und es sah lange nach einem sicheren Doppelsieg für das Team aus Maranello aus. Dann ging Carlos Sainz Auto in Flammen auf. "Aber wir waren auch definitiv unter unseren Erwartungen!", relativiert Max Verstappen Ferraris Performance. "An einem guten Tag können wir ihnen einen guten Kampf liefern. Aber wir hatten keinen guten Tag!"
Verstappen: Red Bull muss zeigen, was wir können
Red Bull müsse zumindest auf das normale Leistungsniveau zurückfinden. "Hoffentlich können wir mit dem Gelernten konkurrenzfähiger sein", versucht Max Verstappen, dem Spielberg-Dilemma doch noch etwas Positives abzugewinnen. Wichtig für den Kampf um die Weltmeisterschaft. Die der Titelverteidiger nach Melbourne schon fast abgeschrieben hätte: "Das zeigt, wie schnell sich alles ändern kann. Wir dürfen keine Fehler machen!"
Das Team von Dietrich Mateschitz profitierte dann von Ausfällen und suboptimalen Strategien der Ferrari-Boxenmauer. Trotz 38 Punkten Vorsprung sieht sich Max Verstappen aber wie zu Beginn der Saison in der Verfolgerrolle: "Ferrari hatte mehr dominante Wochenenden als wir." Vor allem die Updates des RB18 müssten jetzt gut funktionieren. "Nur weil Red Bull in der Vergangenheit gut darin war, das Auto weiterzuentwickeln, heißt das nicht, dass das automatisch so ist", mahnt der Holländer vor Leichtsinn. "Wenn du so denkst, fällst du zurück. Wir müssen zeigen, dass wir gut darin sind!"
Auch von einem stärkeren Mercedes in Frankreich wäre Max Verstappen nicht abgeneigt: "Gut für den Sport, wenn drei verschiedene Teams vorne mitkämpfen. Gut für mich, so kann vorne mehr passieren!" Optimalerweise natürlich mit besserem Ausgang für den amtierenden Weltmeister. Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Frankreich gibt es hier im Live-Ticker.
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