Sergio Perez avancierte beim Sprint der Formel 1 in Österreich schnell zum großen Gewinner des Rennens. Die Strafe aus dem Qualifying bügelte er mit seiner Aufholjagd von Startplatz 13 auf Rang fünf wieder aus. Für die Entscheidung der Stewards brachte er nach diesem positiven Samstag Verständnis auf. Die Ausgangslage für den Grand Prix lässt ihn wieder auf seinen zweiten Saisonsieg hoffen.
"Ich denke, das war das Beste, was wir heute erreichen konnten", so der 32-Jährige gegenüber Sky Sports F1. Im Sprint über 23 Runden hatte er keine Zeit zu verlieren. Bereits in Runde eins machte er vier Positionen gut. Der Ausfall von Fernando Alonso zu Beginn der Einführungsrunde bescherte ihm einen weiteren Platzgewinn, sodass er schon früh im Rennen auf der achten Position lag. Von dort aus knüpfte er sich der Reihe nach Mick Schumacher, Kevin Magnussen und Esteban Ocon vor.
Das Manöver gegen die Haas-Teamkollegen war für sein Ergebnis entscheidend. In der neunten Runde lief er auf das Duo auf, das sich untereinander hart bekämpfte. Die erste Gelegenheit ließ sich Perez nicht entgehen. In Kurve drei knackte er Schumacher, der gerade erst von Magnussen abgewehrt worden war. Den Dänen kassierte er einen Umlauf später an derselben Stelle.
Perez lobt Mick Schumacher für Kampf gegen Kevin Magnussen
"Das war sehr wichtig, da sie sich in einem DRS-Zug befanden", erklärt Perez. "Ich musste den so schnell wie möglich auflösen. Aber sie waren ganz schön knifflig zu überholen. Mick hat einen super Job im Kampf gegen Kevin gemacht, und sie waren dicht beieinander. Diesen Zug zu sprengen war der Schlüssel, um noch weiter nach vorne zu kommen."
Dass sein RB18 bei der forschen Gangart unbeschadet blieb, bereitet ihm zusätzlichen Grund zur Freude: "In so einem kurzen Rennen war es zuerst einmal wichtig, das Auto ganz zu lassen. Wir haben nicht allzu viele Ersatzteile und ich musste sicherstellen, dass wir keine neuen Teile am Auto brauchen. Das war heute sehr wichtig."
Siegchancen von Startplatz fünf im Österreich GP
Der fünfte Startplatz beschert ihm für das Rennen fast wieder die Ausgangslage, die er sich im Qualifying erfahren hatte. Für Perez ist damit wieder alles drin. "Ich denke, wir sind mit Platz fünf voll dabei. Wenn wir am Start nach vorne kommen und mit der Spitze fahren, ist hoffentlich das Podium drin, und zwar am besten die Stufe ganz oben", gibt sich der dreifache Grand-Prix-Sieger optimistisch.
Um Teamkollege Max Verstappen den Triumph beim Red-Bull-Heimspiel streitig zu machen, muss er allerdings erst an George Russell, Carlos Sainz und Charles Leclerc vorbei. Vom Ferrari-Duo erwartet er wie üblich harte Gegenwehr: "Ferrari war heute sehr schnell und das werden sie sicher auch morgen sein. Aber es ist schön, mit der Strategie gegen sie zu kämpfen. Das ist es, was wir wollen:"
Perez akzeptiert Strafe für Qualifying: War verdient
Seine Strafe aus dem Qualifying sah er nach dem guten Ausgang des Sprints gelassen. "Es war unglücklich, aber ich habe die Strafe verdient", so der Routinier mit Blick auf sein Vergehen im Q2. Auf seiner schnellsten Runde hatte er die Track-Limits in Kurve acht missachtet. Kurioser Weise wurde der Fall erst Stunden nach dem Qualifying von den Offiziellen behandelt. Während der Session war Perez ins Q3 versetzt worden und dort die viertschnellste Rundenzeit gefahren.
"Ich war dort sicherlich etwas neben der Strecke, also war das korrekt", sieht der 32-Jährige sein Fehlverhalten ein. Dass die Strafe erst Stunden nach dem Qualifying ausgesprochen wurde, stört ihn hingegen: "Ich fand es falsch, dass das System die Track-Limits hier offenbar nicht richtig kontrolliert. Manche Fahrer kommen damit davon, andere nicht. Ich wurde erwischt und dann kam das erst nach dem Q3 heraus - nachdem wir das Risiko eingegangen und unsere zwei Reifensätze dort benutzt haben. Dadurch war die Strafe noch härter."
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