Die Bestzeit im 1. Freien Training zum Kanada GP 2022 geht an Formel-1-Weltmeister Max Verstappen. Der Red-Bull-Pilot umrundete den Circuit Gilles Villeneuve in Montreal in 1:15,158 Minuten am schnellsten. Die Technische Direktive der FIA, die harte Schläge zur Sicherheit der Fahrer mindern soll, dürfte noch keinen Einfluss auf die Konkurrenzfähigkeit der Teams gehabt haben. Am Freitag werden zunächst Daten gesammelt, ab Samstag müssen die Autos bestimmte Werte erreichen.

Das Ergebnis: Rund zweieinhalb Zehntelsekunden war Verstappen schneller als Carlos Sainz auf Rang zwei. Beide fuhren ihre Zeiten auf Soft-Reifen. Fernando Alonso, als einziger Pilot auf den Medium-Reifen am schnellsten, wurde mit knapp vier Zehntelsekunden Rückstand Dritter. Sergio Perez fehlte auf Rang vier fast eine halbe Sekunde auf die Bestzeit des Teamkollegen.

Fast zeitglich sortierte sich Baku-Pechvogel Charles Leclerc hinter Perez und vor George Russell im Mercedes ein. Stark zeigte sich Lokalmatador Lance Stroll auf Rang sieben vor Lewis Hamilton und Sebastian Vettel im zweiten Aston Martin. Daniel Ricciardo komplettierte die Top-10. Mick Schumacher beendete das 1. Training auf Rang 18 vor Nicholas Latifi und Teamkollege Kevin Magnussen.

Die Zwischenfälle: Nach rund 15 Minuten schien es, als würde der Circuit Gilles Villeneuve seinem Bremsen-mordenden Ruf wieder einmal gerecht werden. Esteban Ocon musste nach einem Bremsversagen langsam zurück an die Box fahren. Allerdings war nicht die Strecke für das Überhitzen zuständig: Ein Papierhandtuch hatte sich in der Bremsbelüftung verfangen. Nach kurzer Reparaturpause konnte er wieder auf die Strecke.

Auch Max Verstappen musste zwischenzeitlich unplanmäßig die eigenen Mechaniker aufsuchen. Der Weltmeister klagte darüber, dass ein Rad seines Red Bulls in der Luft stand. Die Ingenieure konnten auf den Daten Unregelmäßigkeiten erkennen. Auch er konnte wenig später wieder am 1. Training teilnehmen. Kurz vor dem Ende der Session beschwerte er sich über ausbleibende Elektro-Power am Ende der Geraden.

Die Technik: Nachdem der Motor im Heck von Charles Leclercs Ferrari beim Ausfall in Baku irreparabel beschädigt wurde, müssen am Kanada-Wochenende neue Komponenten eingesetzt werden. Um eine Startplatzstrafe kommt der Monegasse gerade noch umher, weil Ferrari bisweilen auf einen neuen Turbolader verzichtet.

Eng wird es bei den Motorkomponenten auch für Kevin Magnussen. Er ist nun schon bei allen Komponenten am Limit angekommen. Bei Yuki Tsunoda wird es nicht nur eng, er wird in Kanada ans Ende des Feldes zurückversetzt. Der AlphaTauri-Pilot bekommt eine komplett neue Power Unit von Honda.

Das Wetter: Nach den heftigen Regenschauern am Vortag zeigte sich das Wetter im 1. Training deutlich freundlicher. Das Quecksilber stieg auf über 25 Grad Celsius, der Asphalt auf der Île Notre-Dame erhitzte sich auf über 40 Grad. Starker Wind ließ die Wolkendecke schnell vorüberziehen. Am Samstag rechnen die Meteorologen wieder mit Regen.