Charles Leclercs Power Unit, die in Baku in Rauch aufging, ist irreparabel. Das bestätigte Ferrari am F1-Trainingsfreitag in Kanada. Die Ursache des Defekts ist noch unklar. Die Scuderia vermutet jedoch, dass das vorangegangene Motorproblem in Barcelona der Auslöser für den Totalschaden sein könnte. "Wir arbeiten derzeit an Gegenmaßnahmen, um unser Paket zu stärken. Die Situation ist unter Kontrolle", heißt es im Ferrari-Statement.

Mit der zerstörten PU steht fest, dass Leclerc neue Teile braucht. Am Freitag in Kanada wurde dem Monegassen bereits ein neuer Motor eingesetzt. Auf einen neuen Turbolader verzichtet das Team derzeit aber noch, weswegen noch keine Strafversetzung angemeldet wurde. Ob der Wechsel in Kanada auf dem Circuit Gilles Villeneuve noch bevorsteht, lässt sich Ferrari derzeit noch offen.

"Ob wir hier die neuen Teile verwenden, wird immer noch diskutiert", verrät Leclerc am Freitag in Montreal. "Bislang haben wir noch keine Entscheidung getroffen. Offensichtlich ist das nicht die beste Situation, in der man sein kann."

Ferrari sucht beste Strecke für Motor-Strafe

Wechselt der Ferrari-Pilot noch nicht auf einen neuen Turbolader, muss er auf alte Teile zurückgreifen. Eine baldige Strafversetzung um zehn Plätze ist jedoch unumgänglich. "Es liegt an uns, die beste Strecke für die Strafe zu suchen", so Leclerc. "Auf der Strecke hier ist es ziemlich leicht zu überholen. Das gilt aber auch für andere Strecken in den nächsten drei bis vier Rennen. Wir werden das noch diskutieren, und die Entscheidung so lang wie möglich hinauszögern."

Entscheidet sich Ferrari dazu, den vierten Turbolader bereits in Kanada zum Einsatz zu bringen, wäre Leclerc unter den ersten Piloten in der Formel-1-Saison 2022 mit einer PU-bedingten Strafversetzung. Das zeugt, von der mangelnden Zuverlässigkeit der Scuderia.

"Es ist schwer, Probleme bei drei Rennen hintereinander zu akzeptieren", so Leclerc. In Baku und Barcelona gingen die Defekte auf die PU zurück. In Monaco leistete sich die Scuderia einen strategischen Fehlgriff. "Unsere Pace ist jedoch das Positive. Wir sind noch immer hochmotiviert und wollen so schnell wie möglich wieder Rennsiege einfahren", sagt der Ferrari-Pilot.