Ein brilliantes Auftaktrennen in Bahrain mit einem sechsten Platz von Valtteri Bottas und einem Punkt für Guanyu Zhou bei seinem überhaupt Formel-1-Antritt legten die Messlatte für Alfa Romeo hoch. Dem folgte ein stetiges Auf und Ab, vor allem beim jungen Chinesen. In der FIA-Pressekonferenz sind die zwei Alfa-Romeo-Teamkollegen nicht über ein enttäuschendes Monaco-Wochenende hinweg.

Bottas: Beste Möglichkeit des Jahres nicht genutzt

Alfa-Romeo-Pilot Valtteri Bottas hadert noch mit Monaco: "Wir hatten definitiv mehr erwartet, weil unser Auto in langsamen Kurven gut war." Statt einer Top-Platzierung wurde es nur Platz neun. Laut dem Finnen habe das Team die beste Möglichkeit des Jahres auf ein starkes Ergebnis nicht genutzt, da sie mechanisch nicht das Maximum aus dem Auto herausholen konnten. Bottas tröstet sich zumindest mit dem Lerneffekt des Teams. Auf die Frage nach dem Geheimnis für ein gutes Rennen antwortet Bottas: "Ins Ziel kommen."

Monaco ausgenommen war der Alfa Romeo bisher auf allen Strecken im Mittelfeld. Valtteri Bottas erzielte in allen Grands Prix Punkte, mit Ausnahme von Saudi-Arabien. Der ehemalige Mercedes-Fahrer musste in Jeddah nach einem Überhitzungs-Defekts nach 36 Runden seinen Boliden abstellen. "Hoffentlich können wir mit den gemachten Erfahrungen hier gut performen", zeigt sich Bottas dann doch auch vorsichtig optimistisch.

Zhou warnt vor Fehlern im Qualifying

Auf dem Stadtkurs in Baku hat Guanyu Zhou bereits gute Erfahrungen gemacht: Letztes Jahr stand der Chinese in der Formel 2 hinter Robert Schwarzman und Dan Ticktum als Dritter auf dem Podium. Nun ist die Formel 1 doch noch einmal einen Tick anders als die Nachwuchsserie. Auf die Frage, wie sehr sich die beiden Rennserien unterscheiden meint Zhou: "Natürlich wird es deutlich anders sein, aber es wird keine Überraschungen wie in Bahrain oder Jeddah geben. Die Geschwindigkeit wird ein großer Unterschied sein und man muss den Bremspunkt etwas anpassen."

Guanyu Zhou sieht Möglichkeiten für Alfa Romeo im Qualifying , Foto: LAT Images
Guanyu Zhou sieht Möglichkeiten für Alfa Romeo im Qualifying , Foto: LAT Images

Dieser späte Bremspunkt bietet eine hohe Gefahr für Fehler, bester Beweis dafür war das Qualifying im Vorjahr. Das Zeittraining musste insgesamt viermal unterbrochen werden, ein Crash von Yuki Tsunoda beendete mit einer roten Flagge das Q3. Mehrere Top-Piloten, darunter Max Verstappen, konnten ihre zweite schnelle Runde nicht mehr fahren, Charles Leclerc profitierte und landete auf der Pole Position. "Im Qualifying kann alles passieren, zum Beispiel mit einem massiven Windschatten", merkt Zhou an.

Alfa Romeo: Trotz verpasster Monaco-Chance zuversichtlich

Nach den hohen Erwartungen in Monaco geben sich die beiden Alfa-Romeo-Piloten vor Baku eher vorsichtig. "Ich weiß nicht, ob das Streckenlayout uns liegt. In Monaco waren wir überrascht von der Team-Performance", sagt Zhou.

Enttäuschende Performance von Alfa Romeo in Monaco, Foto: LAT Images
Enttäuschende Performance von Alfa Romeo in Monaco, Foto: LAT Images

Die Erwartungen in Monte Carlo waren hoch, der Alfa Romeo C42 zeigte sich vielversprechend. Die Ausbeute nach dem Rennen: ein neunter Platz für Valtteri Bottas und ein sechzehnter für Guanyu Zhou, insgesamt zwei Punkte für das Team aus Hinwil. Das Layout der beiden Strecken sei schwer vergleichbar, im Vergleich zum Fürstentum bietet die Strecke in Aserbaidschan heftigere Bremszonen. Der Aserbaidschan-GP ähnelt eher Jeddah und im ersten freien Training gilt es, den Rhythmus zu finden, meint Zhou. Trotz der starken Konkurrenz glaubt der Chinese, dass sie mit den anderen Teams mithalten können: "Wir haben ein gutes Paket."