Nach dem starken Auftritt von Mercedes in Barcelona sollte beim Qualifying des Monaco GP für Mercedes eine kleine Enttäuschung folgen. Nur Startplatz 6 und 8 sprangen für George Russell und Lewis Hamilton heraus. Von der Pole Position waren beide damit weit weg.

Während Hamilton auf seiner letzten Runde allerdings etwas Pech mit der durch Sergio Pérez ausgelösten roten Flagge hatte, sind sich Russell und Mercedes-Teamchef Toto Wolff sicher, dass nicht viel mehr drinnen war. Die alten Bouncing-Probleme sollen aber nicht zurück sein. Hamilton hofft auf Regen beim Rennen am Sonntag.

Russell auf P6, Hamilton P8: 'Dürfen keine Wunder erwarten'

Fand sich George Russell in Barcelona kurze Zeit im Kampf um den Sieg wieder, sahen der Brite, noch Teamkollege Lewis Hamilton Land gegen Ferrari und Red Bull in Monte Carlo. Auf die Pole-Zeit von Ferrari-Fahrer Charles Leclerc fehlten Russell schließlich über sieben Zehntel.

"Position 6 ist kein Resultat zum Feiern", fasst der britische Pilot nach dem Qualifying am Samstag zusammen. "Wenn wir aber objektiv darauf blicken, dann gibt es auch keinen Grund, warum wir weiter vorne stehen sollten."

Eine nüchterne Analyse Russells, die aber auch von Mercedes-Teamchef und - Motorsportchef Toto Wolff unterstrichen wird. "Das ist wahrscheinlich die Realität, wo wir aktuell stehen", so der Österreicher. "Das Auto war wahrscheinlich gut genug für P5 und P6. Norris hat uns geschlagen, aber wir hätten vor allem in Monaco keine Wunder erwarten können."

Zumal Wolff betont, dass der Rückstand in Monaco eigentlich derselbe wie im Barcelona-Qualifying vor einer Woche war. Und tatsächlich ist dies gar nicht so weit hergeholt, schließlich betrug der Rückstand von Mercedes in Spanien auf die Pole von Leclerc sechs Zehntel.

Gleichzeitig hinkt der Vergleich, da eine rote Flagge das Qualifying in Monaco vorzeitig beendete und der eigentlich Pole Setter Charles Leclerc gerade dabei war, seine Zeit nochmal deutlich zu verbessern. "Natürlich können wir mit so einem Resultat nicht glücklich sein, wir sollten aber zufrieden sein, weil es meiner Ansicht nach auch schlechter hätte laufen können", ergänzt Toto Wolff.

Porpoising-Probleme in Monaco plötzlich wieder zurück?

Doch woran genau hat es in Monaco gehakt? In Spanien brachte das Team bekanntlich ein großes Update-Paket, mit dem vor allem die Bouncing-Probleme von Mercedes gelöst werden sollten. Und tatsächlich schien Mercedes in dieser Hinsicht große Fortschritte gemacht zu haben.

George Russell muss das Rennen am Sonntag von Startplatz 6 aus starten, Foto: LAT Images
George Russell muss das Rennen am Sonntag von Startplatz 6 aus starten, Foto: LAT Images

In Monaco hüpfte der Bolide von Lewis Hamilton und George Russell nun allerdings wieder. Sind die altbekannten Schwierigkeiten also wieder zurück? Nein, meint Toto Wolff: "Wir berühren den Asphalt auf eine andere Art und Weise. Das Auto ist steifer und niedriger." Bedeutet, die Aufsetzer hängen vielmehr mit der generellen Charakteristik der neuen Boliden zusammen.

Dennoch tut sich Mercedes schwer, den Schwung vom vergangenen Grand Prix auf dieses Wochenende zu übertragen. "Wenn man sich noch ansieht, was wir von dem Gelernten aus Barcelona hier anwenden können, dann ist die Antwort, dass wir nichts davon übertragen können", meint Wolff.

Dass Mercedes zuletzt näher an Ferrari und Red Bull dran war, erklärt auch George Russell mit der komplett anderen Streckencharakteristik in Monaco: "In Barcelona waren unsere Stärken die Höchstgeschwindigkeit auf den Geraden und Highspeed-Kurven", davon gibt es in Monaco bekanntlich deutlich weniger als in Barcelona.

Lewis Hamilton hofft auf Regen am Sonntag

Mit den Startplätzen 6 und 8 befinden sich Russell und Hamilton damit dennoch in einer soliden Ausgangsposition, wenngleich diese hinter den eigenen Erwartungen liegt und auch die Aussichten auf das erste Monaco-Podium seit 2019 nicht optimal stehen.

Ganz ausgeschlossen ist aber nichts, vor allem da es beim Rennen am Sonntag regnen soll. "Ich möchte, dass es regnet", drückt Hamilton deutlich seinen Wunsch aus. "Ich hoffe, dass das Wetter mitspielt und Möglichkeiten schafft. Und vielleicht haben die Leute verschiedene Strategien. Es wäre schön, einmal wieder Glück zu haben."