Sebastian Vettel und Aston Martin präsentierten sich am Formel-1-Samstag in Miami so stark wie selten zuvor in dieser Saison. Lance Stroll fuhr zum ersten Mal seit dem Steiermark-GP im Vorjahr bei einem trockenen Qualifikation unter die ersten Zehn. Vettel rangierte am Ende des dritten Freien Trainings sogar auf dem fünften Platz.

Umso bitterer ist es aber für den Heppenheimer, dass er ausgerechnet im Qualifying diese Pace des AMR22 nicht in eine gute Startposition ummünzen konnte. Bereits im Q2 war für den vierfachen Weltmeister Schluss.

Schikane kostet Q3-Einzug

Grund dafür war ein Fahrfehler auf dem letzten Umlauf. Bis wenige Kurven vor Schluss war er noch voll dabei im Kampf um den Q3-Aufstieg. Doch in der langsamen Schikane bestehend aus den Kurven 14 und 15 warf Vettel dann seine Chance auf ein Weiterkommen weg. "Ich bin nicht ganz zufrieden. Ich hatte auf dem letzten Run einen kleinen Fehler in der engen Schikane, da habe ich Zeit liegen gelassen", analysierte der 34-Jährige gegenüber ServusTV.

"Das war wahrscheinlich der Einzug ins letzte Qualifying-Segment", haderte Vettel mit sich selbst. Im ultraengen Mittelfeld fehlten ihm am Ende lediglich 0,086 Sekunden auf Pierre Gasly und damit auf die zehnte Position.

Vettel ist mit seinem Fahrfehler in guter Gesellschaft. Zahlreiche Piloten verzeichneten im Qualifying oder im Laufe der Trainings Rutscher an genau dieser Stelle. Im dritten Training verhinderte Weltmeister Max Verstappen in dieser Kurve nur um Haaresbreite einen Einschlag, nachdem er den Kerb zu stark berührt hatte.

Bis zu seinem Missgeschick verlief das Qualifying von Vettel positiv. Beim seinem dritten GP-Wochenende in diesem Jahr konnte sich der Deutsche locker für den zweiten Abschnitt qualifizieren. Obwohl das Timing auf seinem letzten Run nicht perfekt war, reichte es für die zwölfte Position.

"Es ist frustrierend, aber das Rennen findet morgen statt und es wird ein sehr langes und heißes Rennen werden. Wir werden sehen, was wir tun können", so Vettel mit Blick auf Sonntag. Wenn die Pace des Aston Martin auch im Rennen dem entspricht, was der AMR22 in FP3 und im Qualifying zeigen konnte, darf sich der 53-fache GP-Sieger dennoch auf sein zweites Punkte-Resultat in diesem Jahr Hoffnungen machen. (Formel 1 live aus Miami: Das Rennen heute im Ticker)

Vettel hofft auf Grip

Das hängt aber auch von einem ganz entscheidenden Faktor ab: Den Überhol-Chancen. Denn es ist unklar, wie schwierig es auf dem Miami International Autodrome ist, Positionen gutzumachen. Einerseits ist das Streckenlayout zwar darauf ausgelegt, viele Überholstellen zu kreieren, andererseits beklagten sich die Piloten seit Freitag über extrem wenig Grip abseits der Ideallinie.

Doch was diesen Faktor angeht, gibt es Hoffnung. "Er (der Grip) hat heute ein bisschen besser ausgesehen. Hoffentlich macht er morgen einen weiteren Schritt, dann sollte es in Ordnung sein", prophezeit Vettel.