Das 3. Freie Training am erstem Formel-1-Wochenende in Miami macht dort weiter, wo die Königsklasse am Freitag aufgehört hat. Eine rote Flagge nach einem Unfall von Esteban Ocon sorgt für eine längere Unterbrechung. Sergio Perez dreht auf der 5,412-Kilometer langen Strecke rund um das Hard Rock Stadium die schnellste Rundenzeit am Samstagvormittag.

Das Ergebnis: Auf den letzten Minuten der Session zog die Wolkendecke leicht zu, weshalb die Zeiten stark verbessert werden konnten. Sergio Perez setzte sich auf seiner letzten schnellen Runde mit einer 1:30.304 an die Spitze. Allerdings kam dem Mexikaner zugute, dass sein Red-Bull-Teamkollege Max Verstappen auf Bestzeit-Kurs in der Kurvenkombination 14/15 einen Fehler einbaute, die Kontrolle über seinen RB18 verlor und einen Einschlag in der Wand nur knapp vermeiden konnte.

Der Weltmeister landete nur auf der dritten Position. Platz 2 belegte Ferrari-Mann Charles Leclerc mit 0,194 Sekunden Rückstand. Fernando Alonso folgte auf Rang 4. Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel überraschte mit der fünften Position vor Mick Schumacher, der den Haas auf Rang 6 pilotierte. Carlos Sainz, Kevin Magnussen, Alex Albon und Lando Norris komplettierten die Top 10.

Das Mercedes-Duo konnte am Samstag nicht an die Leistungen des Vortages anschließen. Beide Fahrer leisteten sich mehrere kleine Fahrfehler und schienen mit dem Fahrzeug zu kämpfen zu haben. George Russell beschwerte sich über überhitzende Reifen. Lewis Hamilton landete am Ende des Tages auf der 15. Position, Russell wurde nur 17. Die Mercedes-Piloten absolvierten ihre schnellen Runden aber bereits deutlich früher als die Konkurrenz und damit unter ungünstigeren Bedingungen.

Neben den Hotlap-Versuchen wurden am Samstag auch zahlreiche Longruns abgespult. Das lag daran, dass am Freitag aufgrund der roten Flaggen gegen Ende von FP2 kaum aussagekräftige Longrun-Daten gesammelt werden konnten. Diesen Job holten die Rennteams deshalb am Samstag nach. Vor allem Red Bull nutzte nach den technischen Problemen im ersten und zweiten Training die erste Hälfte von FP3 für zahlreiche Runden auf Mediums (Verstappen) und Hards (Perez).

Die Zwischenfälle: Für den ersten kleinen Zwischenfall sorgte Kevin Magnussen mit einem Dreher nach elf Minuten. Nur wenige Minuten später folgte aber der erste folgenreiche Zwischenfall. Esteban Ocon verlor das Heck seines Alpines in Kurve 13 und schlug dann hart in der darauffolgenden Rechtskurve in die Barriere ein. Die Folge war eine 12 Minuten lange rote Flagge. Ocon musste aufgrund des Einschlags als Vorsichtsmaßnahme das Medical Center aufsuchen.

Max Verstappen nahm auf seiner letzten schnellen Runde den Kerb in Kurve 14 etwas zu stark mit und verlor das Heck seines Red Bulls. Er konnte aber in der engen Passage einen Kontakt mit der Mauer vermeiden.

Abgesehen davon gab es zahlreiche kleinere Vorkommnisse zu vermelden. Mick Schumacher fing sich 25 Minuten vor Schluss eine Plastik-Verpackung an der Belüftung ein und musste zur Entfernung des Gegenstands an die Box zurückkehren. Zahlreiche Piloten hatten Slides und Quersteher zu vermelden, darunter neben Verstappen auch Lewis Hamilton, Lando Norris und George Russell. Als Hotspot für diese Quersteher erwies sich die langsame Kurvenkombination T14/15.

Das Wetter: Die leichte Bewölkung über der Strecke sorgte nur für leichte Abkühlung. Wie schon am Freitag fand auch das Abschluss-Training am Samstag unter tropischen Temperaturen statt. 33 Grad Celsius zeigte das Quecksilber zu Beginn der Session an, auf der Streckenoberfläche wurden schwindelerregende 49 Grad gemessen. Bis zum Ende der Session stiegen die Temperaturen auf 34 Grad Luft- und 51 Grad Streckentemperatur.