Viel knapper als im Rennen hat sich Max Verstappen beim Großen Preis der Emilia Romagna nach der maximalen Punkteausbeute in Imola auch den Sieg im Fahrerranking von Motorsport-Magazin.com zur Formel-1-Saison 2022 gesichert. Mit einer Gesamtbewertung von 1,21 landet der amtierende Weltmeister nur haarscharf vor seinem ersten Verfolger Lando Norris und verdrängt damit als erster Fahrer den bisherigen Ranking-Seriensieger Charles Leclerc von der Spitze.

Der Ferrari-Pilot stürzt nach seinem Abflug im Rennen weit aus den Top-10 hinaus, während Sebastian Vettel die Punkteränge noch müheloser als im Rennen entert. Dafür rutscht diesmal der zweite Deutsche im Feld sogar ganz nach hinten und bewahrt so einen ebenfalls schwachen Lewis Hamilton vor der roten Laterne.

F1-Fahrerranking Imola: Verstappen siegt knapp vor Norris

Aber der Reihe nach. Mit seiner 1,21 gewinnt Verstappen das Ranking in Imola nur hauchdünn vor Lando Norris. Der McLaren-Fahrer schneidet bei gleicher Redaktionsnote wie Verstappen (1,0) einzig bei den Lesern und Leserinnen (1,41 : 1,47) marginal schlechter ab als der Niederländer und bekleidet mit einer 1,24 den zweiten Platz. Auch Valtteri Bottas darf sich über eine glatte Eins aus der Redaktion freuen. Das spült den Finnen in Sauber-Diensten nicht allzu weit abgeschlagen auf den letzten Platz auf dem Podium (1,38).

Die erste größere Lücke klafft zu Mercedes-Nachfolger George Russell. Der Brite kommt sowohl bei Lesern, Leserinnen als auch unseren Redakteuren etwas schlechter Weg als Bottas und klassiert so mit einer 1,75 auf dem undankbaren vierten Platz - ganz knapp vor Sergio Perez (1,82). Der Mexikaner erzielt mit einer 1,63 zwar die bessere Leser-Note als Bottas und Russell, fällt wegen einer 2,0 aus der Redaktion allerdings auf P5 zurück.

Sebastian Vettel nach Australien-Flop zurück in den Top-10

Damit rettet sich Perez zumindest haarscharf vor Sebastian Vettel. Der Deutsche kommt ebenfalls auf eine 1,82, muss sich aufgrund der schlechteren Einzelnote allerdings dahinter einsortieren. Yuki Tsunoda, Alexander Albon, Kevin Magnussen und Fernando Alonso komplettieren die Top-10.

Am Ende des Feldes stechen gleich mehrere ungewohnte Namen ins Auge. So landet Charles Leclerc nach einem späten Patzer im Rennen seiner Startnummer entsprechend auf P16. Mit einer 3,67 und einer 3,75 sind sich Redaktion, Leser und Leserinnen hier weitgehend einig. Ebenfalls weiter hinter als üblich: Daniel Ricciardo mit einer 4,22 auf P18.

Formel-1-Noten: Letzter Platz für Mick Schumacher in Imola

Noch einmal marginal schlechter und unüblicher schneidet Lewis Hamilton ab. Mit einer 4,24 kommt der Brite nach einem sehr durchwachsenen Wochenende gerade einmal auf den vorletzten Platz. Doch das immerhin komfortabel, weil sich Mick Schumacher als einziger Fahrer ein 'Mangelhaft' einfängt. Ein Fehler im Qualifying und gleich zwei Dreher im Rennen sorgen mit der schlechtesten Note in beiden Wertungen für einen Schnitt von 4,78.

Formel 1 Imola 2022: So gut war das Rennen

Der Große Preis der Emilia Romagna konnte sich für die Verhältnisse früherer F1-Rennen im Autodromo Enzo e Dino Ferrari sehen lassen. Für einen echten Kracher wie im Vorjahr reicht es zwar weder in der Redaktion noch bei Lesern und Leserinnen, dennoch erlebten wir zumindest nach dem Australien-GP eine klare Steigerung.

Lesernote Rennen: 2,39
MSM-Note Rennen: 3,33
Gesamtnote Rennen: 2,86

Zu viele Ferrari-Fehler! Wie kam es zum Imola-Desaster? (15:54 Min.)

F1-Fahrerranking Imola 2022: Die MSM-Noten

Pos.FahrerMenathFehlingSteinrisser
1Verstappen111
2Perez222
3Norris111
4Russell122
5Bottas111
6Leclerc344
7Tsunoda222
8Vettel221
9Magnussen222
10Stroll333
11Albon212
12Gasly444
13Hamilton444
14Ocon433
15Zhou334
16Latifi444
17Schumacher555
18Ricciardo444
19Alonso222
20Sainz343
Rennen343

F1-Fahrerranking Imola 2022: Härtefälle der Redaktion

Christian Menath
Positiver Härtefall: George Russell
Negativer Härtefall: Mick Schumacher
Lewis Hamilton erlebte ein frustrierendes Rennen. Als wäre Platz 13 nicht schon schlimm genug, fuhr Teamkollege George Russell auf einen starken vierten Platz. Das tut weh, zeigt aber auch, dass Russell nicht nur Williams konnte und nicht nur an der Seite von Nicholas Latifi stark aussah. Klar, ob Russell dann auch Titelkampf kann, steht wieder auf einem anderen Blatt. Mick Schumacher muss hingegen beweisen, dass er auch Mittelfeld kann. Die Anzeichen sind da, aber das reicht nicht. Auf den guten Sprint folgte ein schwaches Rennen mit zwei Drehern. Langsam muss mehr kommen.

Jonas Fehling
Positiver Härtefall: Valtteri Bottas
Negativer Härtefall: Lewis Hamilton
Ja, Max Verstappen und Lando Norris hätten sich den positiven Härtefall noch etwas mehr verdient - doch ernteten der perfekte Sieger aller entscheidender Sessions und der Sensationsdritte ohnehin mehr als genug positive Schlagzeilen. Weniger galt das für Valtteri Bottas. Der Finne fuhr in Imola ein unauffälliges, aber blitzsauberes und bockstarkes Wochenende - kein Vergleich zu seiner desaströsen Vorstellung im Mercedes bei ähnlichen Bedingungen ein Jahr zu vor. What a difference a team makes?! Gerade mit Blick auf den aktuellen Zustand der Silberpfeile lässt sich das derzeit mühelos behaupten. Siehe Lewis Hamilton. Der Rekordsieger fuhr ein seinem Standing und seiner Statistik unwürdiges Wochenende. In eben jenem zahnlosen Stil, für den Bottas bei Mercedes - auch an dieser Stelle - so oft harte Kritik einsteckte. Wohlgemerkt in einem damals immer sehr viel konkurrenzfähigeren Arbeitsgerät als Hamilton nun zur Verfügung stand.

Markus Steinrisser
Positiver Härtefall: Max Verstappen
Negativer Härtefall: Charles Leclerc
Ruhig, gelassen, und am Ende auch eiskalt sackte Max Verstappen bei extrem schwierigen Bedingungen dringend nötige 34 WM-Punkte ein. Red Bull drohte im Titelkampf abzurutschen, aber der amtierende Weltmeister spielte in Imola diesmal seine ganze Klasse aus, und behielt vor allem die Nerven. An der Vorstellung gibt es nichts zu bemängeln. Der große Gegner Charles Leclerc ließ zum ersten Mal in dieser Saison diese Klasse wieder vermissen. Bis zu seinem Abflug war eigentlich auch er fast perfekt, doch dann ließ er sich trotz eines leichten Pace-Defizits zu einer unnötigen Attacke verleiten, die direkt aus dem Jahr 2020 hätte stammen können. Damals, mit dem Mittelfeld-Ferrari, waren solche Aktionen mit hohem Risiko legitim, an der Spitze der WM sind sie das jetzt nicht mehr. Erst recht nicht bei einem derartigen Kontrastprogramm der Konkurrenz.

Formel 1 Fahrerranking Imola: Gesamtergebnis User & MSM

Pos.FahrerØ MSMØ LeserGesamt
1Verstappen11,411,21
2Norris11,471,24
3Bottas11,761,38
4Russell1,671,841,75
5Perez21,631,82
6Vettel1,671,981,82
7Tsunoda22,152,07
8Albon1,672,52,08
9Magnussen22,552,27
10Alonso23,222,61
11Stroll33,033,01
12Sainz3,333,673,5
13Ocon3,333,783,56
14Zhou3,333,783,56
15Gasly43,193,59
16Leclerc3,673,753,71
17Latifi44,214,11
18Ricciardo44,434,22
19Hamilton44,484,24
20Schumacher54,574,78
Rennen3,332,392,86

So funktioniert das MSM-Fahrerranking

Direkt nach dem Zieleinlauf jedes F1-Rennens rufen wir in unserem Live-Ticker zum Renntag und in einer separaten News zur Benotung aller 20 Piloten auf. Bis zum nächsten Mittag könnt ihr bewerten, was das Zeug hält. Dann machen wir uns an die Auswertung. Aus dem Mittelwert ergibt sich für jeden Fahrer eine Lesernote.

Parallel zu euch benoten auch wir, die MSM-F1-Crew, die Leistungen der Fahrer an dem betreffenden Wochenende. Auch aus unseren Urteilen bilden wir einen Mittelwert - die MSM-Note. Die Gesamtnote entsteht im letzten Schritt durch den Mittelwert aus Leser- und MSM-Note. Bei Gleichstand im finalen Ranking entscheidet die bessere Einzelnote.

Als kleines Extra liefert jeder Redakteur seine persönlichen Härtefälle des Wochenendes, indem er wählt und erklärt, welcher Fahrer ihm besonders aufgefallen ist. Einmal im positiven und einmal im negativen Sinn. Online geht das Gesamtergebnis immer gegen 18 Uhr am Montagabend. Bewertet wird neben den Piloten auch das jeweilige Rennen.

Zu viele Ferrari-Fehler! Wie kam es zum Imola-Desaster? (15:54 Min.)