Mit einem gewaltigen Rückstand von 0,779 Sekunden auf Max Verstappen hat Charles Leclerc im Qualifying zum Ferrari-Heimrennen in Imola die Pole Position für den Sprint am Samstag deutlich verpasst. Dabei lag der WM-Führende sowohl im einzigen Training zuvor als auch im Q1 noch an der Spitze. Der Ferrari F1-75 funktionierte also auch unter den regnerischen Bedingungen in der Emilia Romagna. Wieso scheiterte Leclerc dann derart klar?

"Es war sehr schwierig. Besonders auf den Slicks, da waren noch viele nasse Stellen. Es ging einfach darum, die Runden abzuspulen und auf Q3 zu warten, um die Runde zusammenzubekommen", schildert der Monegasse seine Herangehensweise an die kniffligen Bedingungen in Imola. Doch genau dort - im Q3 - gelang genau diese Runde nicht. Oder sie gelang, aber nicht zum richtigen Zeitpunkt.

Qualifying Imola: Leclerc wird Opfer der Rotphasen

"Deshalb ist es eben noch frustrierender für mich, denn als es in Q3 drauf ankam, habe ich die falsche Entscheidung getroffen", berichtet Leclerc. Welche genau? "Ich habe in der letzten Session schon eine starke Runde hingelegt, mich dann aber entschieden, meine zweite Runde abzubrechen, um mir die Reifen für meine beiden letzten Runs ganz am Ende des Q3 zu sparen, denn das Aufwärmen ist ziemlich wichtig und ich wollte die letzten beiden Runden wirklich ganz am Ende der Session haben", erklärt der Monegasse.

Doch zu diesen Runden sollte es wegen gleich zwei roter Flaggen nie kommen. Erst stellte Valtteri Bottas seinen Alfa Romeo am Rand der Strecke ab, ganz am Ende - gerade als Leclerc zuschlagen wollte - krachte dann auch noch Lando Norris in die Streckenbegrenzung und sorgte für ein vorzeitiges Ende der Session. So konnte Leclerc Verstappen nicht mehr kontern. Der Niederländer hatte sofort auf eine zweite schnelle Runde gesetzt und Leclercs Vorgabe trotz eines Lupfers für gelbe Flaggen so deutlich unterboten.

Leclerc plant Konter gegen Verstappen in Sprint und Rennen

"Das ist schade, aber so ist das Leben, P2 ist letztendlich kein Desaster und morgen ist noch alles möglich", sagt Leclerc. "Wir waren in allen Sessions konkurrenzfähig und haben das Potential, morgen noch immer um den Sieg zu kämpfen." Im Sprint über 21 Runden am Samstag würde es dafür acht weitere WM-Punkte geben, selbst bei einem zweiten Platz (sieben Punkte) hielte sich der Rückschlag im Titelrennen in Grenzen.