Bouncing hier, Porpoising dort. Auch eine Woche nach Ostern beschäftigt sich die Formel 1 in Imola weiter fleißig mit dem Hüpfen und Hoppeln der neuen Fahrzeuggeneration auf den Rennstrecken dieser Welt. Auch der Haas-Bolide von Mick Schumacher ist davor nicht gefeit.

"Das Einzige, was es macht, ist: Ich sehe die Kurve nicht mehr!", erklärte Schumacher im Vorfeld des vierten Rennwochenendes der Formel-1-Saison 2022 in Imola. Wie alle Teams im Feld kämpft auch Haas mit dem Bouncing des Autos, allerdings geht Schumacher davon aus, dass sie die Probleme "in ein paar Rennen" in den Griff bekommen werden.

Zudem höre es sich schlimmer an, als es am Ende tatsächlich sei. Die Sicht verschwimme natürlich nicht, "aber es ist wie wenn einer am Helm rüttelt", beschreibt der Sohn von Michael Schumacher die Situation. "Es ist nicht so, als ob ich blind durch die Kurve fahren würde, aber es ist natürlich nicht unbedingt das smootheste, was ich bislang in einem Rennauto erlebt habe."

Auf Straßenkursen wie zuletzt in Dschidda oder auch Melbourne sieht Schumacher größere Probleme, da der Effekt durch mehr Bodenwellen noch mehr ausgelöst werde. "Melbourne war [in dieser Hinsicht] ein bisschen schwieriger, aber wir sehen es bei vielen Autos, es ist nicht konstant", so Schumacher. "Manche Autos haben es mehr, manche Autos haben es weniger. Es kommt in der Situation darauf an, was der Unterboden macht. Wie kommt der Wind? Wie viele Autos hast du vor dir? Das verändert das Ganze schon um einiges."

Haas hat Probleme aus Australien erkannt

Apropos Melbourne: Nach dem starken Saisonstart in Bahrain ging es für Haas zuletzt ein bisschen bergab. In Australien kam die Mannschaft nur schwer in Gang. "Wir hatten kein gutes Wochenende, aber dafür gab es eine Reihe von Gründen", betont Schumachers Teamkollege Kevin Magnussen. "Unsere Pace im Rennen war an sich gut. Wir konnten mit den Teams mithalten, gegen die wir kämpfen."

In Imola erwartet Magnussen keine Wiederholung der Schwierigkeiten. "Ich glaube, die Strecke ist [für uns] ziemlich gut", sagte der Däne. "Unsere Schwäche sind wahrscheinlich die schnellen Kurven. Hier gibt es einige davon, aber auch viele mittelschnelle und langsame Kurven. Ich glaube, es sollte nicht zu schlecht für uns laufen."

Mick Schumacher: Imola sollte dem Haas besser liegen

Dieser Ansicht stimmt Mick Schumacher zu: "Unser Auto sollte besser funktionieren. Hoffentlich sind wir wieder auf Kurs und zurück in der Position, von der wir wissen, dass wir dort sein können." Eine Unbekannte spielt dabei das Sprint-Format, das in Imola erstmals in dieser Saison und mit den neuen Autos ausgetragen wird.

Das bedeutet: Den Teams bleiben nur zwei Freie Trainings von jeweils 60 Minuten, um ihre Abstimmungsarbeiten zu verrichten. Das ist in Imola besonders schwierig, weil der Kurs erst seit 2020 wieder im Rennkalender steht und somit nicht ganz so vertraut ist.

"Deswegen ist es fast unmöglich zu sagen, liegt uns die Strecke oder nicht? Bislang waren eigentlich die Strecken immer ganz gut zu uns", meint Schumacher. "In Australien haben wir eine recht gute Idee, warum es nicht so lief, wie wir es uns vorgestellt haben. Aber es war im Rennen trotzdem noch ganz okay. Es sollte also nicht allzu schlecht sein hier."