Erneut Punkte für Alfa Romeo in Australien. Der schweizerische Rennstall zeigte in den ersten Rennen der Saison 2022 eine deutliche Performance-Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Das Team hob sich von den letzten Rängen ab und rückte ins Mittelfeld vor. Gleich beim Saisonauftakt in Bahrain konnten sowohl Ex-Mercedes-Pilot Valtteri Bottas als auch Rookie Guanyu Zhou wertvolle Punkte einfahren. Seither fehlten nur beim Grand Prix von Saudi-Arabien die Zähler. Teamchef Fred Vasseur verrät, wieviel Potential in Alfa steckt und warum Bottas womöglich der Schlüssel zum Erfolg ist.

"Unser echtes Potential werden wir erst am Ende der Saison sehen. Bisher lief es ziemlich gut, aber der Kampf zwischen Platz fünf und Platz 15 ist sehr eng. Von einem Wochenende zum anderen kannst du in Q1 rausfliegen oder der Held in Q3 sein", so Vasseur.

Bisher erreichte Bottas 2022 in zwei von drei Qualifyings das Q3. Für Formel-1-Neuling Zhou war zwar noch kein Auftritt in der finalen Qualifikationsrunde drin, dafür reichte es an allen drei Wochenenden immer für Q2. "Wir sind mit unserer Leistung bisher mehr als zufrieden", bestätigt der Alfa-Romeo-Teamchef. Das Team müsse sich jedoch konstant weiterentwickeln und weiterhin Ergebnisse abliefern.

Alfa Romeo: Valtteri Bottas als Wundermittel

Ein Schlüsselfaktor für Alfas Auferstehung soll Neuzugang Bottas sein, der als ehemaliger Mercedes-Pilot die Erfahrung eines Top-Teams mitbringt. Die Intention dahinter, den Finnen von Mercedes zu Alfa Romeo zu holen, sei gewesen, Bottas zum Anführer des Teams zu machen. "Er macht seinen Job großartig, und ich rede nicht von seiner Leistung im Auto, sondern davon, wie er in Hinwil den Ingenieuren hilft, das Auto und das Team zu verbessern", schwärmt Vasseur. Alfa Romeo profitiere demnach von der immensen Erfahrung, die Bottas bei Mercedes sammeln konnte.

Ob er von Bottas' guten Leistung überrascht sein sollte, weiß der Alfa-Romeo-Teamchef nicht: "Valtteri macht eben seinen Job. In den letzten Jahren hat er rein performancetechnisch richtig gute Resultate geliefert, stand jedoch immer im Schatten von Lewis. Ich denke jedoch, dass jeder in Lewis' Schatten stehen würde."

In der WM musste sich Bottas immer hinter Hamilton einreihen, Foto: LAT Images
In der WM musste sich Bottas immer hinter Hamilton einreihen, Foto: LAT Images

In den vergangenen Formel-1-Saisons ließ Alfas Leistung mächtig zu wünschen übrig. Duelle waren lediglich mit den abgeschlagenen Teams Williams und Haas möglich. Mit dem Start der neuen Formel-1-Ära scheinen die Karten der Rennställe jedoch neu gemischt worden sein. Natürlich sei für die Leistungssteigerung aber nicht nur Bottas mit seiner Mercedes-Erfahrung ausschlaggebend. Schließlich startete die Entwicklung des C42 lange bevor der Finne dem Team beitrat.

"Wir haben in die letzten 18 Monate sehr viel Energie investiert, nachdem wir das Projekt für 2021 Ende des Jahres 2020 stoppten. Es war überaus wichtig für das Team und das Unternehmen, dass wir erfolgreich sind. Wir haben einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht und die gesamte Mannschaft ist viel fokussierter und motivierter. Das ist eine große Errungenschaft", so Alfa-Romeo-Teamchef Vasseur.